Vortrag „Psychische Gesundheit“
Für die Seniorengruppe der Kolpingsfamilie Gersthofen lud Rosie Eichele, Vorstandsmitglied der Kolpingsfamilie, Rupprecht Straub ein. Viel Mühe machte sich Straub für den Vortrag über „Psychische Gesundheit“.
Laut Statistik kann jeden dritten Menschen eine seelische Krise treffen, die ihn aus der Bahn wirft. Diese Erkrankung ist meist nicht selbst verschuldet. „Psychisches Wohlbehagen entsteht, wenn die Bewertung aus dem emotionalen Erfahrungsgedächtnis - die unbewusste Bewertung - und die Analyse des Verstandes, also die bewusste Bewertung, zu übereinstimmenden Ergebnissen kommen“ - so die Psychologin und Psycho-Analytikerin Dr. Maja Storch (Jahrgang 1958) von der Universität Zürich. Rupprecht Straub nannte auch die WHO Welt-Gesundheits-Organisation der Vereinten Nationen: „Ein psychisch gesunder Mensch kann seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbedingungen bewältigen und kann etwas zu seiner Gemeinschaft beitragen.“ Arbeit solle produktiv und fruchtbar sein.
Rupprecht Straub gab Vorschläge zur psychischen Gesundheit: Gemeinschaft, Freundschaft, alte Verbindungen pflegen. Manchmal genügt ein Anruf, um Begebenheiten auszutauschen „weißt du noch...“ oder aus der Lethargie zu holen und anzustupsen für ein Treffen. Schon merkt der andere, dass jemand an ihn denkt. Albert Schweizer sagte: „Jung oder alt sein ist ein Zustand der Seele“. Dabei hilft auf jeden Fall „Positives Denken“ und das Leben so zu gestalten, wie es gut für einen ist. Denn: Unzufriedenheit erzeugt Kummer. Glücklich sein kann nur der, der möglichst täglich etwas für seinen Körper tut in Haus, Garten, bei Beziehungen: Spaziergänge an frischer Luft, im Alter evtl. mit Rollator oder Stöcken, stärken den Kreislauf. Dabei trifft man jemanden, tauscht sich aus, geht gestärkt und zufrieden nach Hause. „Sich nicht über alles aufregen - geht mich das etwas an?“, sollte sich jeder fragen, meinte R. Straub.
Wer immer wieder denselben Gedanken nachgeht, nicht weiterkommt, solle diese wegschieben. Vielleicht an Gott abgeben im kurzen Gebet.
Marquis de Vauvenargues, französischer Philosoph, Moralist, Schriftsteller von 1715 - 1747: „Der Geist ist dem Gesetz unterworfen wie der Körper: Beide können sich nur durch ständige Nahrung erhalten“.
Als „heilende Kraft des Genusses“ bezeichnete Straub ein Glas Wein, Bier, etwas Schokolade, eine Tasse Kaffee/Tee mit jemandem trinken. Befreiend ist ein Gespräch, eine Aussprache mit Angehörigen, Freunden - vielleicht über etwas, was vorher belastete.
Straub betonte die Wichtigkeit, geistig fit zu bleiben, das Gehirn ständig zu fordern. Er zitierte Dr. Marianne Koch: „Benütze dein Gehirn oder du verlierst es“.
Hilfreich kann auch sein, abends zu notieren, was man erledigt hat, z. B. ein Fensterputz, die Kaffeemaschine entkalkt, einen Brief geschrieben - das gibt Zufriedenheit. Wer ein Glücksbuch führt, trägt gute Ereignisse ein, so etwa: Kinder, Enkel Verwandte riefen an, mit Freunden ausgegangen, der Arzt gab gute Nachricht. Jeder solle für sich entscheiden, was ihn psychisch gesund hält. Die Senioren der Kolpingsfamilie Gersthofen dankten mit viel Applaus und tauschten sich bei Kaffee und Kuchen über das Thema aus.