Ehemaliger ungarischer Nationalpräses Paul Bolberitz verstorben

Voll Hoffnung und Glauben

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26.10.2020

2006 bei der Diözesanversammlung in Augsburg


2018 bei einem Kolping-Gottesdienst in der Innerstädtische Pfarrkirche in Budapest (Foto Kolping Ungarn)


Zusammen mit seinem Nachfolger als Nationalpräses Ferenc Kövesi (rechts) und dem heutigen stellv. Nationalvorsitzenden Vajk Bánhidy (Foto Kolping Ungarn)

Paul Bolberitz, der erste Nationalpräses des Kolpingwerkes in Ungarn nach der Wiederbegründung, ist am 25. Oktober 2020 im 80. Lebensjahr verstorben. Das Kolpingwerk in der Diözese Augsburg trauert mit dem ungarischen Partnerverband um den engagierten Priester, der von 1990 bis 2010 in Verantwortung für die Kolpingsfamilien und Einrichtungen in Ungarn stand. Bis zu seinem Tod war Bolberitz Chefredakteur der ungarischen Verbandszeitung.

Dr. Pál Bolberitz wurde am 15. September 1941 in Budapest geboren. Weil ihm das Studium zunächst verwehrt war, arbeitete er im Antiquitätenhandel und als Automechaniker. Am 19. Juni 1966 wurde er in Esztergom zum Priester geweiht und setzte danach sein Studium fort. 1968 war er Kaplan in Szentendre und dann von 1968 bis 1973 in Szentimre. Nach der Promotion 1969 war er von 1973 bis 1978 theologischer Lehrer am Seminar in Esztergom und von 1974 bis 1976 Stipendiat in Rom. 1978 bis 1988 lehrte er als Professor an der Budapester Akademie Theologie. Zwischen 1988 und 1990, 1992 und 1994 und dann zwischen 1994 und 1996 war er Dekan der Theologischen Fakultät der Katholischen Pázmány-Péter-Universität. 2003 beendete er seine Lehrtätigkeit. Seit 2003 war er Präsident der St. Stephen's Academy of Sciences und seit 2004 Vertreter der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

Paul Bolbertiz erhielt unterschiedliche Auszeichnungen. Ehrenabt von Ludány (1988), Apostolischer Protonotar (2001), Parma Fidei - Schild des Glaubens Preis (2002), Mittleres Kreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn (1994) und mit Stern (2011), Ehrenbürger von Budapest (2012), Großkreuz des Souveränen Malteserordens (2009), Stephanus-Preis (2014), Vilmos Fraknó Preis (2001), Széchenyi Preis (2002), Offizierskreuz des Ordens von St. Moritz und Lazarus des italienischen Königshauses von Savoyen.

In einem Interview mit www.magyarkurir.hu anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums erklärte Bolberitz Folgendes über seinen Seelsorgedienst: „Nach fünfzig Jahren muss ich sagen, dass ich nie ein Problem mit meiner Hoffnung und meinem Glauben hatte. Vielleicht hatte ich manchmal Probleme mit der Liebe, aber zum Glück bin ich nicht der Typ der Wut - und das ist eine große Gnade. Meine pastorale Methode war es immer, Menschen einzeln anzusprechen. Es ist ein schwieriger Dienst, aber ich denke, persönlicher Kontakt ist wichtig. Einmal, als ich sehr deprimiert war, sagte mir meine Mutter, dass, wenn nur eine Person durch meine Vermittlung zu Gott kommt, hat es sich bereits gelohnt, dass ich Priester geworden bin. Sie hatte sehr recht. Vielleicht bestätigten drei Personen, dass sie sich durch meinen Einfluss bekehrt haben und Gott nähergekommen sind. Aber ich bin sicher, ich werde dort drüben mehr darüber erfahren."

 

Wie das Erzbistum Esztergom-Budapest informiert, wird der Trauergottesdienst und die Beerdigung von Paul Bolbertiz am 17. November stattfinden. Um 15:00 Uhr versammeln sich die Trauernden in der Pfarrkirche St. Anna in der Wasserstadt von Budapest (H-1011 Budapest, Batthyány tér 7). Im Anschluss an das Requiem werden die sterblichen Überreste von Paul Bolbertitz auf dem Urnenfriedhof der der Pfarrkiche beigesetzt.

 

26.10.2020
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