Prälat Heinrich Festing im Alter von 91 Jahren verstorben

Trauer um Generalpräses Festing

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21.04.2022

Festing mit Diözesanpräses Geiselberger 1981 bei der Gründung des indischen Kolping-Nationalverband


Festing mit Dompfarrer Beis, Diözesanvorsitzender Fath und Oberbürgermeister Menacher 2002 beim Jubiläum 150 Jahre Kolping in Augsburg


Festing 2006 beim Jubiläum des Kolping Hotel in Alsópáhok (Ungarn)


Festing beim bayerischen Kolpingtag 2008 in Augsburg


Festing mit seinem Nachfolger Generalpräses Dillenburg und Nuntius Erzbischof Eterović beim Kolpingtag 2015 in Köln

Kolping in der Diözese Augsburg trauert mit Kolping International und dem Kolpingwerk Deutschland um Prälat Heinrich Festing, der am 20. April im Alter von 91 Jahren gestorben ist. Heinrich Festing war Kolping in der Diözese Augsburg auch über seine Amtszeit als Generalpräses hinaus immer sehr verbunden.

Heinrich Festing hat die Kolpingarbeit in Deutschland und weltweit zwischen 1965 und 2002 tiefgreifend geprägt. Er stand für die weltweite Ausweitung des Verbandes so wie wir ihn heute erleben dürfen. Kolping International – mit seinen mehr als 400.000 Mitgliedern in über 60 Ländern der Erde – gäbe es ohne das Wirken von Generalpräses Heinrich Festing so nicht. Für sein vielfältiges pastorales Wirken sind ihm auch Kolpingsfamilien und viele Kolpingmitglieder, die ihn noch persönlich kennengelernt haben, bis heute dankbar.

Beginnend mit der Aktion Brasilien hat Festing die internationale Ausweitung des Kolpingwerkes unermüdlich vorangetrieben und die Gründung zahlreicher Kolping-Nationalverbände in Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien auf den Weg gebracht. Innere Zufriedenheit und große Freude verschaffte ihm bis zu seinem Tod die Tatsache, dass das Kolpingwerk heute ein starker Verband mit lebendigen Gemeinschaften vor Ort – eine Weltfamilie – ist.

„Noch bei unserem letzten Zusammentreffen im Februar begegnete ich einem hellwachen und interessierten Heinrich Festing, der mit seiner Herzlichkeit und seiner Person das vermittelte, was Kolping ausmacht: generationenübergreifend weltweit eine Familie zu sein“, sagt Generalpräses Christoph Huber.

Neben seinen Verpflichtungen als Generalpräses war Festing auch als Zentral- und Bundespräses erstaunlich präsent. Auf diesem Fundament prägte er die Kolpingarbeit in der Bundesrepublik spirituell. In den Ländern Osteuropas war das Kolpingwerk durch die Machtergreifung kommunistischer Diktaturen nach dem Zweiten Weltkrieg verboten und das Vermögen eingezogen worden. Im geteilten Deutschland gab es auf dem Gebiet der ehemaligen DDR 175 Kolpingsfamilien, die offiziell keine Verbindung zum Deutschen Zentralverband und zum internationalen Kolpingwerk pflegen durften. Doch Heinrich Festing ließ den Kontakt zu den Kolpingsfamilien in der ehemaligen DDR niemals abreißen. Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 trug er wesentlich dazu bei, das Kolpingleben in Deutschland ebenfalls wieder zu vereinigen.

„Wir werden Prälat Heinrich Festing im Verband dankbar in guter Erinnerung behalten“, sagt Bundespräses Hans-Joachim Wahl. „Sein Wirken als Generalpräses hat in den damaligen Zeiten des Umbruchs im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Niedergang des Warschauer Pakts für tragfähige, zukunftsweisende Weichenstellungen gesorgt, von denen wir heute noch leben.“

Zu den größten Erfolgen in der Amtszeit Prälat Heinrich Festings gehörte die Seligsprechung Adolph Kolpings 1991 in Rom.

Das Totengebet findet am Mittwoch, dem 27. April 2022, um 18.00 Uhr in der St. Michael-Kirche zu Falkenhagen statt. Es besteht von 17.00 – 17.45 Uhr die Möglichkeit zur offenen Abschiednahme. Das Requiem wird am Donnerstag, dem 28. April. 2022, um 14.00 Uhr in der St. Marien-Kirche zu Lügde gefeiert. Die Beisetzung findet anschließend auf dem Friedhof in Sabbenhausen statt. Bitte beachten Sie die 3G-Regel!

An Stelle von Blumen und Kränzen hat der Verstorbene um eine Spende für die Entwicklungszusammenarbeit durch Kolping gebeten: “Kolping International Cooperation e. V.” IBAN: DE74 4006 0265 0001 3135 00, Stichwort: Prälat Festing.

Festing: Gedenkfeier im Kölner Dom – Live-Übertragung

Gottesdienst-Übertragung in Gedenken an den verstorbenen Prälat Heinrich Festing

Am Mittwoch, 27. April wird um 8.00 Uhr im Kölner Dom eine Messfeier in Gedenken an den verstorbenen Kölner Ehrendomherr Heinrich Festing gefeiert. Domkapitular Dr. Thomas Weitz wird der Eucharistiefeier für den Verstorbenen vorstehen. Generalpräses Msgr. Christoph Huber und das Generalpräsidium von Kolping International werden die Messe mitfeiern. Der Gottesdienst wird live vom Kölner Domradio übertragen.

Gedenk-Gottesdienst in der Minoritenkirche

Die Kolpinggeschwister in Deutschland und in aller Welt gedenken am Dienstag, 17. Mai 2022, um 9 Uhr in einer Messfeier in der Kölner Minoritenkirche ihres jüngst verstorbenen Alt-Generalpräses. Alle Kolpingschwestern und Kolpingbrüder sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kolpingwerkes Deutschland und von Kolping International sind herzlich zur Mitfeier eingeladen.

 

 

„Viele Menschen stehen fassungslos vor dem Tod. Sie sehen in ihm nur einen sinnlosen Zerstörer und protestieren daher verzweifelt gegen das Sterbenmüssen. Aber dennoch bleibt der Tod Sieger. Deshalb suchen nicht wenige den Tod aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen. Für den Christen aber ist der Tod nicht der Zusammenbruch des Lebens, sondern die Erfüllung: die demütige Rückgabe des irdischen Lebens in die Hände des Schöpfers. Auf die Aussaat folgt die Ernte. Aus der Fremde ziehen wir in die Heimat, aus dem Zelt ins Vaterhaus…

Mit dem heiligen Hieronymus dürfen wir daher auch sprechen: >Wir wollen nicht trauern über diejenigen, die gestorben sind, denn wir haben sie nicht verloren. Wir wollen vielmehr froh und dankbar dafür sein, dass wir sie gehabt haben und auch jetzt noch besitzen dürfen. Denn bei Gott ist alles lebendig und was immer heimkehrt zu ihm, bleibt uns nach wie vor verbunden<…

Denn für uns Christen gilt das Wort Adolph Kolpings: >Es ist ein stärkender Gedanken, den das Christentum uns so nahelegt, dass die, die sich im Leben hinieden gegenseitig zum Heile verholfen, sich drüben wiederfinden, wo unzerreißbare Bande ewiger Freundschaft die Kinder Gottes miteinander verbinden. Das ist der beste Trost im Andenken an unsere Hingeschiedenen<.“

 

Aus der Ansprache von Generalpräses Heinrich Festing im Requiem für Diözesanpräses Rudolf Geiselberger am 7. Mai 1987 in der St. Christkönig-Kirche in Penzberg

21.04.2022
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In Ratsiek bei Lüdge-Sabbenhausen am 10. Dezember 1930 geboren, wuchs Heinrich Festing in bäuerlicher Umgebung auf und besuchte die Volksschule. Von 1945 bis 1948 erlernte er das Tischlerhandwerk. Vier Jahre arbeitete er als Geselle, dann holte er – wie einst der Verbandsgründer Adolph Kolping – das Abitur nach und begann 1956 sein Theologiestudium. Schon in der Jugendarbeit hatte er sich für den Verbandsgründer Adolph Kolping begeistert und auch anhand seines jungen Lebensweges erkannt, wie viel der Mensch erreichen kann, wenn er sich weiterentwickelt. Nach der Priesterweihe 1961 in Paderborn wirkte er bis 1965 als Vikar in Bigge im Sauerland. Danach war Heinrich Festing sieben Jahre als Diözesanpräses in Paderborn tätig. 1972 wurde er zum Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes und gleichzeitig zum Zentral- bzw. Bundespräses des Kolpingwerkes Deutschland gewählt. Seine Amtszeit als Bundespräses endete mit der Ämtertrennung im Jahr 1996. Seine Amtszeit als Generalpräses endete nach viermaliger Wiederwahl im Jahr 2002.