Thema Lebensmittelverschwendung beim Familienwochenende der Kolpingsfamilie Vöhringen
Ein Dauerbrenner im Veranstaltungsprogramm der Kolpingsfamilie Vöhringen ist das alljährliche Familienbildungswochenende im Allgäu-Haus Wertach, so haben sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Erwachsene und Kinder ins Allgäu aufgemacht.
Teilnehmer aus Vöhringen, Weißenhorn und Illertissen
Größtenteils kamen die Teilnehmer aus der Kolpingsfamilie Vöhringen, aber auch Mitglieder des Behindertenarbeitskreises sowie Gäste aus den Kolpingsfamilien Weißenhorn und Illertissen waren dabei. Nach dem Abendessen am Anreisetag zeigten Thomas und Barbra Gödrich einen sehr interessanten Reisebericht von ihrem Radurlaub in Thailand. Im Fokus am Samstag stand in diesem Jahr das Thema Nahrungsmittelüberfluss und -mangel.
Verschwendung einerseits und Hunger andererseits
Frau Birmoser vom Verbraucherservice Bayern sprach am Vormittag über das Thema. "Zu schade für den Müll". Jeder Bundesbürger wirft im Schnitt jährlich über 80kg Lebensmittel im Wert von 240,00€ weg. Würden wir weniger verschwenderisch mit Lebensmitteln umgehen, würden die Preise für Lebensmittel nicht so stark ansteigen, die Überproduktion könnte verringert werden, damit der Einsatz von Pestiziden und Düngern reduziert werden und die Böden weniger ausgelaugt werden. Das trägt erheblich zum Klima- und Wasserschutz bei. Es geht dabei nicht um Verzicht. Es geht vor allem um das Bewusstsein, dass Verschwendung volkswirtschaftlich gesehen katastrophal ist. Sicher kann man die Abfälle nicht gänzlich vermeiden, aber eine Halbierung des Lebensmittel-Mülls wäre durchaus im realistischen Bereich. Frau Birmoser empfiehlt gezielt einzukaufen, überschüssige Lebensmittel einzufrieren und gab Tipps, wie Reste verwendet werden können. Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) führt immer noch zur Vernichtung von einwandfreien Lebensmitteln. Richtig gelagerte Lebensmittel sind meistens viel länger haltbar als das MHD vorgibt. Wenn bei Aussehen, Geschmack und Geruch keine Veränderung vorliegt, kann das Lebensmittel verzehrt werden. Ein weiterer Grund für die Vernichtung von Lebensmitteln- vor allem bei Backwaren - ist darin zu sehen, dass der Verbraucher bis zum Ladenschluss ein volles Angebot erwartet. Im Anschluss an den Spaziergang im Neuschnee nach dem Mittagessen wurde der Dokumentarfilm "We feed the World" von Erwin Wagenhofer gezeigt. Diese Dokumentation beleuchtete Themen wie z.B. Gentechnik und Industriealisierung in der Landwirtschaft; Leben im Überfluss zu Lasten der Hungernden in der Welt. Die irrwitzigen Subventionen des Lebensmittelexportes aus Industrieländern in die Entwicklungsländer, welche dazu führen, dass die Produkte heimischer Bauern nicht mehr konkurrenzfähig sind, auch der Transportwahnsinn von Lebens- und Futtermitteln wird in diesem Film aufgezeigt.
Gemütlicher Ausklang am Samstagabend
Fackelwanderung, Glühwein und Kinderpunsch leiteten den gemütlichen Teil des Samstagabends ein. Am Sonntagvormittag feierten die Teilnehmer einen Gottesdienst in der Hauskapelle mit Diözesanpräses Alois Zeller. Wie schon in den vergangenen Jahren ging die Kollekte, sowie zusätzlich eine Spende der Kolpingsfamilie Vöhringen, wieder zugunsten der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger und so konnte Vorsitzender Bruno Scherb am Ende des Gottesdienstes ca. 500€ an den Diözesanpräses übergeben.