Synodaler Weg als Chance
„Es geht beim Synodalen Weg um die Frage der Relevanz von Glaube und Kirche in unserer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft. Es geht darum, ob wir Zeugen der Frohen Botschaft sein wollen“, schreibt Bundessekretär Ulrich Vollmer in der jetzt erschienenen Handreichung des Kolpingwerkes Deutschland zum Synodalen Weg. Kolping-Bundespräses Josef Holtkotte spricht im Geistlichen Wort der Arbeitshilfe von seiner Überzeugung: „Der Synodale Weg braucht unsere Unterstützung und Begleitung, weil er richtig und notwendig ist.“
Stellen wir uns den Themen des Synodalen Weges
Mit der 86-seitigen Arbeitshilfe sollen die Kolpingsfamilien ermutigt werden, die Themen und Fragen des Synodalen Weges engagiert aufzugreifen. Die in Buchloe lebende Geistliche Leiterin des Kolpingwerkes Deutschland, Rosalia Walter, sagt dazu im Vorwort: „Das Kolpingwerk Deutschland sieht im Synodalen Weg eine Chance, die es zu nutzen gilt. Mit dieser Handreichung möchten wir die Kolpingsfamilien motivieren und unterstützen, die Themen dieses Weges aufzugreifen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Den Themen der vier Foren muss sich nicht nur die Kirche als Ganzes stellen, sondern jede Gemeinschaft in ihr, also auch jede Kolpingsfamilie und natürlich jeder für sich persönlich als Getaufter.“
Mitglieder der Synodalversammlung kommen zu Wort
Neben Hintergrundinformationen und umfangreichen Impulsen (Anregungen für Veranstaltungen, Diskussionsabende, Wortgottesdienste) kommen in der Handreichung auch einige der 34 Kolpingmitglieder in der Synodalversammlung zu Wort. Bernhard Ledermann, Vertreter des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Augsburg beim Synodalen Weg sowie Mitglied der Kolpingsfamilie Bad Wörishofen, berichtet in seinem Statement über seine Motivation: „Beim Synodalen Weg möchte ich meine Wertschätzung des kirchlichen Lebens vor Ort einbringen. Damit sind der gelebte Glaube in feierlichen Gottesdiensten, die Weitergabe des Glaubens und der praktizierte Glaube, die Nächstenliebe, gemeint. Letztlich geht es – gerade in Krisenzeiten – darum, dass wir als Kirche Freude und Hoffnung, aber auch Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, teilen. Darauf hat uns schon das Zweite Vatikanische Konzil hingewiesen.“
Eindrücke von der ersten Synodalversammlung
In der Arbeitshilfe berichten die drei Mitglieder des Bundesvorstandes, die der Synodalversammlung angehören (Bundespräses Pfarrer Josef Holtkotte, die Geistliche Leiterin Rosalia Walter, die Bundesleiterin der Kolpingjugend Michaela Brönner) ihre persönlichen Eindrücke von der ersten Synodalversammlung in Frankfurt zu Beginn des Jahres 2020. Auch Bilder vermitteln einen Eindruck vom Miteinander von Laien und geweihten Gläubigen in der Synodalversammlung. Für Bundespräses Holtkotte ist Synodalität „kein Selbstzweck, sondern Antwort, Einladung, Hoffnung.“
Wie geht es nach dem Missbrauchsskandal weiter?
Die Frage „Wie geht es nach dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Deutschland weiter?“ beschäftigte die Deutsche Bischofskonferenz bei der Frühjahrs-Vollversammlung 2019 in Lingen. Gemeinsam beschlossen die deutschen Bischöfe einen Synodalen Weg. Gemeinsam mit allen Gläubigen wollen sie Reformen anstoßen. Die Themen: Machtmissbrauch, Sexualmoral, Zölibat und die Rolle der Frau.
Handreichung im Download
Die Handreichung steht hier zum Download bereit und kann in gedruckter Form im Sekretariat der Verbandsleitung des Kolpingwerkes Deutschland (bundessekretariat[at]kolping.de) oder im Diözesanbüro (info[at]kolpingwerk-augsburg.de) angefordert werden.
Gebet aus der Handreichung
Gott,
du bist uns Grund und Halt.
Bei dir können wir uns fallenlassen und sind nicht haltlos.
Sorgen und Angst machen uns oft blind und stumm,
dann sind wir wie tot, dann sind wir gelähmt und können nicht mehr wirklich leben.
Bei dir aber erfahren wir:
Du, Gott, gibst uns Grund und Halt.
Wenn wir uns mitten im Leben wie tot fühlen, kommst du, rührst du uns an, öffnest du uns die Augen und richtest du uns wieder auf, dann machst du uns wieder lebendig.
Guter Gott,
komm in unsere Mitte, sprich uns an und bewege uns.
Lass in unserem Tun und Reden, in unserem Träumen und Singen dein Wort wirksam sein:
Damit wir als dein Volk auch heute an dich glauben als unseren Gott, der mit uns auf dem Weg ist.
Damit wir in der Kraft deines Geistes auch für uns und kommende Generationen deine gute Welt und deine gute Zukunft für alle gestalten. Miteinander. Als Frauen und Männer, die in den Augen des Herrn kostbar sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Bruder, der mit dir und mit uns lebt in Ewigkeit.
Amen.