Südafrika im Krisenmodus
Mit Sorge ist zu beobachten, dass sich Südafrika im Ranking der Corona-Infektion seit Wochen oben auf der Liste steht. Die Tendenz ist minimal fallend. Seit Ende März gelten in Südafrika Ausgangsbeschränkungen. Eine Ein- oder Ausreise nach Südafrika ist nicht möglich. Inlandsflüge sind nur bedingt für Geschäftsreisende möglich. Am 1. Juni wurde eine fünfstufige Risikostrategie veröffentlicht. Aktuell gilt Level 3. Dies bedeutet, dass das öffentliche Leben weiterhin sehr eingeschränkt ist. Es ist nicht erlaubt, die Provinzgrenzen innerhalb Südafrikas zu überqueren. Ein aktueller Lagebericht zur Kolpingarbeit lautet wie folgt.
Die Kolpingarbeit kann nur unter schweren Bedingungen geleistet werden und ist sehr unterschiedlich, was örtlich möglich ist. Hinzu kommt, dass die benachteiligten Gesellschaftsgruppen, um die sich Kolping Südafrika kümmert, weder Arbeit noch Nahrung haben. Damit einher steigt die Kriminalisierungsrate, was sich vor allem in Kapstadt zeigt.
In Johannesburg ist es möglich, dass die Mitarbeiterin derzeit die Auswahlinterviews der künftigen Teilnehmer für das Work-Opportunity-Programm (WOP) führt. Die Teilnehmerzahl muss aufgrund der Abstandsregeln angepasst werden. Der Kurs soll jetzt im August starten können.
Herausforderungen mit den WOP Kursen gibt es in Kapstadt. Das KolpingTrainigscenter dort war bisher an eine Schule angegliedert. Diese hat für die Räumlichkeiten nun Eigenbedarf angemeldet. Zusammen mit der Diözese wird derzeit nach Lösungen gesucht.
Im August hätte in Dysselsdorp bereits ein neues WOP-Projekt anlaufen sollen. Dort wird derzeit eine Schweißwerkstatt eingerichtet. Sobald die Reisefreiheit für Provinzüberschreitungen wieder gegeben ist, sollen die WOP Kuse am Ost und Norden von Kapstadt anlaufen. Sie rechnen mit September/Oktober
Für das SPARK-Projekt, in dem junge Mütter betreut und geschult werden, ist es auch nicht einfach. Der Betreuer versucht, soweit das möglich ist, mit den Müttern Kontakt zu halten. Dies geschieht über Whatsapp. Die Mütter sollen sich begleitet fühlen. Sobald Kurse möglich sind, kann die Info direkt an die Mütter verbreitet werden.
Kurse, die aktuell stattfinden können, sind mit einem erheblichem Mehraufwand verbunden. Er werden Masken, Desinfektionsmittel und Temperaturmeßgeräte für die Teilnehmer benötigt. Das bedeutet mehr Personal und Finanzmittel sind notwendig zur Durchführung der Kurse.
So gelingt's zu helfen
Welche Folgen die Krise genau hinterlässt ist noch nicht abzusehen. Aber eins ist klar: Wir werden unseren Partnern auch nach dieser Zeit zur Seite stehen!
- In helfender Nächstenliebe, durch finanzielle Unterstützung bei Projekten, wo es dringend benötigt wird.
- In der Verbundenheit des Gebetes, aus dessen Kraft unser Gründer Adolph Kolping sein Werk schuf. Tun wir es ihm gleich.
Die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger hat einen "Kolping-Corona-Hilfsfonds" eingerichtet, mit dessen Hilfe die Partnerländer Indien, Ungarn und Südafrika, sowie Hilfen hier in Deutschland unterstützt werden sollen.
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Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger
IBAN DE64750903000000147770
BIC GENODEF1M05
Stichwort: Kolping-Corona-Hilfsfonds
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Wir danken heute schon für Ihren Weitblick.
Partnerschaft mit Südafrika
Das Kolpingwerk Südafrika und das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg verbindet seit langem eine intensive Partnerschaft. Schon lange zuvor wurden erste persönliche Kontakte geknüpft und intensiviert. Das Kolpingwerk Südafrika (KSA) gliedert sich in 30 Kolpingsfamilien mit über 1.000 Mitgliedern.
"Helping people to help themselves". Unter diesem Motto arbeitet das Kolpingwerk Südafrika mit verschiedenen Zielgruppen.
Work-Opportunity-Programm
Jugendliche erhalten in einem Basis-Training grundlegende Fähigkeiten, sog. life-skills, vermittelt. Das stärkt das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Die jungen Menschen werden bei ihre Bewerbung unterstützt und auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet. In einer zweiten Phase erlernen sie praktische Fähigkeiten, die sie für ihren angestrebten Job benötigen. Nach einem Praktikum können sie dort oft übernommen werden oder machen sich selbständig.
SPARK-Projekt
Dieses Projekt richtet sich an Mädchen und Frauen. Sie sind oft selbst noch Teenager und erwarten ein Kind. Bei diesem Kurs werden künftigen Müttern grundlegene Informationen zur Schwangerschaft, Hygiene- und Pflegemaßnahmen für Babys und Erziehungstipps mit auf den Weg gegeben.
Kindergärten
In den Kindergärten erhalten die Kleinsten viel Liebe, Aufmerksamkeit und eine warme Mahlzeit. Für uns selbstverständlich in Südafrika nicht immer, und somit sehr wichtig für eine tragfähige Zukunft.