Soziale Selbstverwaltung stärken
Die Selbstverwaltung der Beitragszahler als ordnungspolitisches Grundprinzip zu erhalten und auszubauen ist ein Anliegen der ACA, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmerorganisationen.
Bei der Landesdelegiertenkonferenz der ACA in München forderte der Landesvorstand die Stärkung der Sozialen Selbstverwaltung als einer unabhängigen Stimme gegenüber der Politik. Kolping-Landesgeschäftsführer Willi Breher und Diözesangeschäftsführer Ewald Kommer als Mitglieder des Landesvorstands der ACA sprachen sich für ein technisch vereinfachtes Wahlverfahren (z.B. "Online-Voting") bei den Sozialwahlen aus. In der Diskussion mit dem Mitglied des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales, Tobias Zech (Altötting), brachten die Delegierten der Landesversammlung deutlich zum Ausdruck, dass die Akzeptanz der Sozialen Selbstverwaltung in der Kompetenz der ehrenamtlichen Selbstverwalter begründet ist. Die Selbstverwaltung der Sozialversicherungssysteme in den Kranken- und Pflegekassen, der Rentenversicherung, den Berufsgenossenschaften sowie den Agenturen für Arbeit gehört zu den Strukturprinzipien der Bundesrepublik Deutschland als Sozialstaat. Bundestagsabgeordneter Zech informierte über das Gesetzgebungsverfahren zur Neuordnung der Sozialwahlen und nahm die Anregungen der Delegierten gerne auf. Kolping-Diözesangeschäftsführer Kommer machte deutlich, dass bereits in den Schulen Rechte und Pflichten der Sozialen Selbstverwaltung besser vermittelt werden müssten, um auch in Zukunft ehrenamtlich Engagierte aus den Sozialverbänden für diese wichtige Aufgabe gewinnen zu können.
Kolping ist ein Verband mit berufs- und sozialpolitischer Zwecksetzung. Bei diesem Engagement steht Kolping nicht allein: Seit annähernd einhundert Jahren gibt es ein ökumenisches Bündnis. In der „Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen“ (ACA) arbeiten Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Deutschlands (KAB) und des Bundesverbandes evangelischer Arbeitnehmer (BVEA) mit Kolping zusammen.