Seid dufte Christen
„Spart die guten Worte nicht auf, spart die Liebe nicht auf und spart den Mut nicht auf“, sagte Erzabt Wolfang Öxler von St. Ottilien am 24. April 2021 bei der digitalen Diözesanversammlung des Kolpingwerkes im Bistum Augsburg. Begeisternd und mutmachend waren die Worte des Benediktinerabtes für die über 100 Teilnehmenden zum Thema „Spar den Wein nicht für morgen auf! – von der Gabe zur Aufgabe!“. In Anlehnung an ein Zitat von Mahatma Gandhi forderte Öxler die Engagierten aus den Kolpingsfamilien und Kolping-Bezirksverbänden in der Diözese auf, „dufte Christen“ zu sein. Indem sie zeitgerecht als Christen leben, sollen sie für die Botschaft des Evangeliums ansteckend sein.
Motivierender Impuls
Drei Empfehlungen, um die derzeitigen Veränderungen zu bestehen, gab der Ottilianer Abt den Zuhörenden an den PCs, Laptops, Handys oder Tablats mit: Gelassenheit, Heiterkeit der Seele und unbeirrbare Güte. Geschichten, Witze und zwei Lieder, die Öxler selbst mit der Gitarre begleitete, machten den Vortrag des Klostervorstehers zu einem motivierenden Impuls in einer schwierigen Zeit.
Kreativ mit Schwierigkeiten umgehen
Nach einem Jahresrückblick, der als Video mit Statements von Diözesanvorstandsmitgliedern und Bildern gestaltet war, tauschten sich die Teilnehmenden in 10 Kleingruppen über ihr beeindruckendstes, überraschendstes, ergreifendstes, schönstes, herausforderndstes Kolpingerlebnisse im vergangenen Jahr aus. Auch wenn das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement durch die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie weitgehendst eingeschränkt und zum Teil sogar unterbunden war, so gab es doch zahlreiche kreative Ideen, mit der Situation umzugehen. Traditionelle Angebote und Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Nikolausaktion, der Kolping-Gedenktag, der Kolping-Weltgebetstag, Osterfrühstück, Bergmesse oder Waldweihnacht, wurden unter Einhaltung der Abstands- und Hygienevorschriften durchgeführt und umgesetzt. Aber auch digitale Angebote und Sitzungen fanden Eingang in die Arbeitsweise und das Programm der Kolpingsfamilien.
Jim Knopf ist Kanzlerkandidat
Jim Knopf, die vor allem durch die Augsburger Puppenkiste bekannte und beliebte Kinderbuchfigur von Michael Ende, setzte sich vor Hermine Granger, Elvira Klawitter und SpongeBob Schwammkopf bei einer Testwahl bei der digitalen Diözesanversammlung als Kanzlerkandidat durch. Die Teilnehmenden beteiligten sich nach der spielerischen Testwahl zum Kennenlernen des Online-Wahltools an fünf weiteren Wahlgängen. Der 32-jährige Thomas Ermisch aus der Kolpingsfamilie St. Ulrich und Afra in Augsburg, ehemaliger Diözesanleiter der Kolpingjugend, wurde in den Diözesanvorstand als Regionalbeauftragter für die Bezirke Altbayern-Paargau und Würmseegau nachgewählt. Für die Bundesversammlung und den Bundeshauptausschuss, die beiden einflussreichsten Gremien des Kolpingwerkes Deutschland, wählten die ehrenamtlich Engagierten aus den Kolpingsfamilien und Bezirken im Bistum Augsburg ihre Delegierten und Ersatzdelegierten.
Künftiger Generalvikar sagt „Vergelt´s Gott“
Kolping-Diözesanvorsitzender Robert Hitzelberger freute sich, dass er zur digitalen Diözesanversammlung auch einige Gäste begrüßen konnte. Neben dem Verbändereferenten des Bistums Augsburg, Domdekan Dr. Wolfgang Hacker, konnte er Ágnes Kaiserné Jósvai vom Kolpingwerk Ungarn, aus dem Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland Andreas Stellmann, den stellv. Kolping-Landesvorsitzenden Erwin Fath, die Geschäftsführerin der Kolping Akademie Ursula Straub, die ehem. Diözesanvorsitzende Sonja Tomaschek und den ehem. Geschäftsführer Matthias Stegmeier, sowie die beiden ehemaligen Kolping-Diözesanpräsides Josef Hosp und Alois Zeller willkommen heißen.
In einem Grußwort dankte Domdekan Dr. Hacker, der im Juli Generalvikar des Bistums Augsburg wird, für die bereichernden Begegnungen mit Kolping in Augsburg und in der weiten Diözese. Den Teilnehmenden sagte Hacker für ihr Engagement für Kirche vor Ort und darüber hinaus „Vergelt´s Gott“. In Anspielung an den Namen „Kolpingsfamilie“ rief er die Kolpingmitglieder auf: „Halten sie an dem Familiengedanken fest, knüpfen sie ein enges Netz.“
Andreas Stellmann, Mitglied im Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland, überbrachte die Grüße der Bundesvorsitzenden Ursula Groden-Kranich MdB. Im Blick auf die Pandemie-Situation sprach Stellmann davon, dass Kolping von Gemeinschaft und vom Austausch lebt.
Nachhaltigkeit als Schwerpunkt
Mit einer Geschichte zum Mitmachen und zum Nachdenken lud die Diözesanleitung der Kolpingjugend die Teilnehmenden ein, sich über das Thema Nachhaltigkeit Gedanken zu machen. Bereits am Vorabend war bei einem „FestSpielAbend“ im Online-Interaktionstool Gather Town das neue Schwerpunktthema der Kolpingjugend in der Diözese Augsburg gestartet worden.
Informationen zu anstehenden Aktionen
Franz Nusser aus dem Diözesanvorstand informierte über die Aktionen zur Bundestagswahl im Herbst 2021. Eine Arbeitsgruppe des Diözesanverbandes ruft die Kolpingsfamilien auf, von ihren Wahlkreis-Kandidatinnen und Kandidaten Video-Statements zu Kolping-Themen einzuholen. Da die Romwallfahrt zum 30-Jährigen Jubiläum der Seligsprechung von Adolph Kolping auf die letzte Oktoberwoche 2022 verschoben ist, rief Kolping-Diözesanpräses zur Teilnahme an vier Gedenkgottesdiensten an vier Orten in der Diözese am Wochenende 16. und 17. Oktober 2021 auf. Für die Jahre 2022 und 2023 kündigte Diözesanvorstandsmitglied Katharina Reichart ein generationenübergreifendes Schwerpunktthema an, das mit dem 50-Jährigen Jubiläum des Kolping-Allgäuhaus in Wertach einen Höhepunkt haben soll.
Am Ende dankte der Diözesanvorsitzender Katharina Heckl und Michael Säckl für die Moderation, Johannes Heubeck und Daniel Hitzelberger für die Technik, der Wahlkommission und allen Beteiligten für die gelungene, zweite digitale Diözesanversammlung. Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer beschloss die Sitzung mit einigen Gedanken zum Psalm 23 vom Guten Hirten und mit einem Gebet.