Diskutierkreis zur Situation des Handwerks

Qualität in Gefahr?

zurück

09.04.2014


Welche Rolle das duale Ausbildungssystem in Deutschland spielt, darüber referierte Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwaben, am 8. April im Kolpinghaus.

Gut ein Dutzend Interessierte, teilweise bereits in der Handwerkskammer engagiert für Kolping, folgten den Ausführungen Wagners. Das duale System, sprich die Ausbildung in der Berufsschule als auch im Betrieb durch einen Meister, wird aktuell in Frage gestellt. In der Europäischen Union wurden Stimmen laut, die Grundlage, welche zur Gründung eines eigenen Betriebes notwendig ist, zu kippen. Bisher ist dazu ein Meisterbrief Voraussetzung. Die EU möchte dies in eine Freiwilligkeit umwandeln. Zur Folge hätte dies, dass für Verbraucher nicht mehr ersichtlich ist, welche Qualität sie sich bei einem Handwerker einkaufen. Derzeit ist diese sowohl durch die duale Ausbildung als auch den Meisterbrief gewährleistet. „Kann dies im Sinne der EU sein, dass Deutschland das in Europa erfolgreichste Ausbildungssystem und seine mittelständischen Unternehmen als starke Stütze in Krisenzeiten mit ihrer jahrzehntelang gewachsenen Tradition zur Angleichung innerhalb der Mitgliedsstaaten Europas einfach aufgibt?“. Dies gibt Karl Schneider, Leiter des Diözesanen Fachausschusses Zukunft der Arbeitswelt, zu bedenken.

Zur Aufgabe Kolpings und somit auch des Diözesanverbandes Augsburg gehört es, zusammen mit dem DGB Kandidaten für die Wahl in der Handwerkskammer zu stellen. Im Mai finden diese Wahlen statt. Auch in Prüfungsausschüssen engagieren sich Kolpingmitglieder ehrenamtlich. Damit führt das Kolpingwerk die Grundidee seines Gesellenvaters Adolph Kolping, der sich für die Belange seiner Handwerksgesellen einsetzte, bis heute fort.  

Johanna Pongratz
09.04.2014
zurück