Pfarrer spricht über Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung bei Kolpingsfamilie Gersthofen

Pfarrer Dörre stellt unbekannte Aufgabe vor

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18.11.2022

Nicht seine originären Aufgaben in der Pfarreiengemeinschaft stellte Pfarrer Markus Dörre bei der Kolpingsfamilie Gersthofen am 15. November 2022 vor, sondern die nur Wenigen bekannte Aufgabe „Organisationsentwickler und Gemeindeberater“. Diesen Beratungsdienst, z.B. für Hauptamtlichenteams, kirchliche Gremien, Einrichtungen wie etwa Kindertagesstätten, Gruppen und Verbände, sowie diözesane Dienststellen. gibt es seit etwa 30 Jahren.

Pfarrer Markus Dörre agiert seit fünf Jahren in dieser Funktion, die organisatorisch dem Generalvikar zugeordnet ist. Notwendig ist eine dreijährige Zusatzausbildung. Überrascht über dieses Aufgabenfeld zeigte sich Heinz Schaaf, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Gersthofen: „über diese Arbeit hörte ich bisher nichts“.

Aufgabe der Beratung ist es, diese dabei zu unterstützen, ihre Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit in komplexen Situationen meistern zu können. So wird die Gemeindeberatung bei Konflikten genauso angefragt, wie zur Begleitung bei Veränderungen und Entwicklungsprozessen oder Hilfen zur Verbesserung bei Kommunikation, sowie zur Teamentwicklung oder Zielfindung. Die Berater verstehen sich dabei nicht als Experten, die fertige Lösungen oder Patentrezepte präsentieren, sondern als externe Moderatoren, die den nötigen Rahmen dafür bieten, damit vor Ort passende Lösungen und gute Entscheidungen in den anstehenden Entscheidungs- und Veränderungsprozessen gefunden werden können. „Wir gehen davon aus, dass die Lösungen bereits vor Ort da sind. Dort sitzen die Experten. Nur manchmal kommen sie an ihre eigenen Lösungen nicht ran. Wir unterstützen sie dabei und machen uns danach im besten Fall wieder überflüssig“, sagt Dörre.

Um dies zu ermöglichen, sind bestimmte Haltungen ganz wichtig. Dazu gehören die Vertraulichkeit, die Allparteilichkeit bzw. Neutralität und die Wertschätzung gegenüber den Menschen in diesem schwierigen Prozess, also zuhören und fragen.

Wenn eine Gruppe, eine Pfarrei oder ein Team dieses Unterstützungssystem des Bistums in Anspruch nehmen möchte, muss eine Anfrage an die Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Gemeindeberatung gerichtet werden. Daraufhin bildet sich ein Zweierteam, das immer neu zusammengesetzt ist, je nachdem, welche Konstellation für den vorliegenden Fall hin sinnvoll erscheint, ob es z.B. als hilfreich erscheint, dass ein Priester oder ein Laie, ein Mann oder eine Frau im Team sein sollte. Auch die räumliche Nähe oder die Verfügbarkeit können ein Entscheidungskriterium sein. Denn jeder der Beratenden ist hauptberuflich in der Seelsorge tätig, so dass die Beratungstätigkeit damit vereinbar sein muss. „Im Zweifelsfall hat bei mir die Pfarreiengemeinschaft Vorrang“, betonte Markus Dörre.  

„Es ist eine anspruchsvolle und interessante Tätigkeit. Ich habe es nicht bereut, mich dafür entschieden zu haben, denn für mich ist sie ein seelsorglicher Dienst“, resümierte Pfarrer Markus Dörre.

Dagmar Benz
18.11.2022
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