Mitgliederverband und Einrichtung ziehen bei der Flüchtlingsfrage an einem Strang

Mit dem Bezirk Augsburg werden aus jungen Flüchtlingen Azubis

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26.06.2016

Ein junger Flüchtling aus Dinkelscherben glücklich in seinem Praktikumsbetrieb

Beim ersten Delegiertentreffen des Kolpingwerk Bezirksverband Augsburg am 9. Juni 2016 im Kolpinghaus in Augsburg berichtet Kassier Klaus Ernicke über den Verlauf des vom Bezirksverband unterstützten Projekt „Junge Flüchtlinge werden Azubis“. Mit Spenden in Höhe von rund 8.500 Euro hat der Bezirksverband mit seinen 22 Kolpingsfamilien in Stadt und Landkreis Augsburg die Anstellung einer Pädagogin bei der Kolping Akademie ermöglicht, die die jugendlichen Flüchtlinge berufsorientierend unterstützt.

Im Herbst 2015 hat die Kolping Akademie ein Projekt zur Betreuung unbegleiteter junger Flüchtlinge in Dinkelscherben gestartet. In diesem Projekt werden zurzeit noch etwa 20 junge Flüchtlinge untergebracht, verpflegt, pädagogisch betreut und beschult. Die Finanzierung übernimmt das Jugendamt des Landkreises Augsburg als Jugendhilfeprojekt.

Mit Unterstützung des Kolpingwerkes Bezirksverband Augsburg fand die Kolping Akademie Betriebe, die einigen Jugendlichen Praktika angeboten haben. So wie Ajmal, der ein Praktikum in einem Blumenladen in Dinkelscherben absolvieren konnte. Die Jugendlichen wurden von Mitarbeitern der Kolping Akademie individuell betreut, zu den Praktikumsstellen gefahren und auch dort unterstützt.

Dies war für die jungen Flüchtlinge der erste Schritt zur beruflichen Orientierung und Integration. Die Jugendlichen sind sprachlich und persönlich schon so weit, eine Ausbildung zu beginnen. Diese Arbeit wird nicht durch die Jugendhilfe finanziert.

Ab August 2016 wird das Projekt in Stadtbergen weitergeführt. Der Großteil der bisher in Dinkelscherben betreuten jungen Flüchtlinge wird dann von der Kolping Akademie weiterbetreut. Das Betreuungsprojekt in Stadtbergen, in dem dann 20 weitere junge Flüchtlinge aufgenommen werden, ist aufgrund der staatlichen Vorgaben schlechter finanziert, als bisher in Dinkelscherben. Die staatliche Finanzierung des Projektes deckt nur etwa die Hälfte des bisherigen pädagogischen Personals.

Die Kolpingsfamilie St. Ulrich und Afra in Augsburg spendete für das Projekt den Erlös des Ordensverkaufes bei den Büttensitzungen im Fasching 2016. Ein Scheck wurde im Rahmen der traditionellen Brotzeit nach der Bezirks-Maiandacht im Dom am 12. Mai 2015 übergeben.

Auch der Erlös aus dem „Tag an der Scheppacher Kapelle“ der Kolpingsfamilien im südlichen Kolping-Bezirksverband am 3. Juli 2016 wird dem Projekt zufließen. „Allen Spendern sagen wir ein herzliches Vergelt`s Gott und hoffen auf weitere Unterstützung dieses Projekts“, sagt die Bezirksvorsitzende Christine Reinsch aus Bobingen.

Frank Jelitto, stellv. Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerkes, ist für die großzügige Hilfe aus dem Kolping-Personalverband sehr dankbar und sagt: „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir auch weiterhin durch die Arbeit des Bezirksverbands unterstützt würden, damit wir die jungen Menschen individuell und dauerhaft so lange betreuen können, bis sie eine Ausbildung begonnen haben, eigene Wohnungen finden und sich komplett selbst finanzieren und ein eigenständiges Leben führen können.“

Christine Reinsch und Frank Jelitto
26.06.2016
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