Nationalpräses Father Antony Raj berichtet von den schweren Regenfällen in Tamilnadu

Mehr als 500 Tote bei Überschwemmungen in Indien

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09.12.2015

Fa. Antony Raj am Grab Kolpings











Kolping Indien hilft!

Die deutschen Medien haben in den vergangenen Wochen über die starken Regenfälle und die daraus resultierdenden Überschwemmungen berichtet. Die Zeit stellt die Frage „Ein Exempel für die Folgen des Klimawandels?“ Franz Mayer, Diözesanbeauftragter „Verantwortung für die Eine Welt“ im Diözesanvorstand, hat bei Father Antony Raj nachgefragt und folgende Antwort bekommen.

„Seit Montag, 07.12.2015 kehrt langsam wieder Normalität in die von den Überschwemmungen betroffenen nördlichen Regionen von Tamilnadu ein. Heute erst hatten wir wieder Internet und Zugriff auf unser Emailsystem und haben Deine Nachricht erhalten, in der Ihr Eure Besorgnis über die Betroffenen der Überschwemmungen zum Ausdruck bringt.

Hier in Kürze ein paar Details zum Hochwasser:

Die Küstenbereiche von Tamil Nadu & Puducherry erlebten während des Nord-Ost-Monsuns (Oktober bis Dezember) mehr als einen Monat lang unaufhörliche schwere Regenfälle. Das hat schwere Überschwemmungen verursacht; die Leute in den Bezirken von Chennai, Tiruvallur, Kanchipuram, Cuddalore und Vizhuppuram mussten schwere, noch nie dagewesene Verwüstungen verkraften.

Zum einen hat die Flut die Häuser und Geschäfte von Tausenden von Familien einfach weggespült, sie stehen nun mit leeren Händen auf der Straße oder sind in Flüchtlingslagern untergekommen. Zum anderen sind tausende Häuser durch die Flut überschwemmt, was bedeutet, dass die Leute ihr Hab und Gut, ihre Wertsachen verloren haben und in den oberen Stockwerken ihrer Häuser oder den Nachgebäuden Schutz suchen mussten.

Mehr als 500 Menschen kamen bisher durch die Überschwemmungen, Stromschläge oder andere durch den Starkregen verursachte Umstände ums Leben.

In der vergangenen Woche (1. – 7 Dezember) mussten Hundertausende ohne Grundversorgung wie Trinkwasser, Nahrungsmittel, Arzneien, Kleidung, usw. auskommen. Es gab keine Elektrizität. Telefonnetze waren sehr stark betroffen. Es gab keinen öffentlichen Personennahverkehr wie Bahnen, Busse, Auto-Rickshaws, Taxis. Der Flughafen war geschlossen. Jeglicher Kraftfahrzeugverkehr war eingeschränkt. Die daraus resultierenden Versorgungslücken führten zu immenser Knappheit an Lebensmitteln, Gemüse, Milch, Brot, Kerzen, Moskitoabwehrmittel, etc.

Die örtliche Jugend, Freiwillige von nichtstaatlichen Organisationen, Nachbarn halfen mit bei der Rettung von Personen und organisierten Nahrungsmittel für die Betroffenen. Freiwillige, Hilfskräfte und Regierungsvertreter der Nachbarstaaten Andhra, Kerala und Karnataka eilten den Opfern zu Hilfe.

Viele politisch Engagierte, Organisationen der Staatsregierung und Kräfte der Zentralregierung wie z. B. die Armee, die Marine, Küstenwache oder Kathastrophenschutz waren ebenso in die Hilf- und Rettungsaktionen eingebunden.

Trotz all dieser Anstrengungen sind die Menschen immer noch in erbärmlichen Zustand. Obwohl aktuell der Regen in vielen Regionen aufgehört hat sind bis 10. Dezember weitere Regenfälle vorhergesagt, speziell an der Nordküste von Tamil Nadu und Puducherry. Kanyakumari, Nagapattinam, Tiruvarur, Thanjavur sind nun erneut durch Regenfälle bedroht.

Die Hilfsaktionen konnten beschleunigt werden und drangen nun auch zu bisher nicht erreichten Orten vor.

Wir erfuhren Hilfe von unterschiedlichen Seiten, und hörten die Stimmen der weltweiten Hilfsbereitschaft für die Opfer. Kolpingbrüder aus anderen Distrikten von Tamil Nadu, von Kerala, Andhra, Telengana und Kartnataka beten vermehrt für die betroffenen Leute und dafür, dass sie möglichst bald wieder in ihren Alltag zurückfinden; auch sie haben ihre Bereitschaft zur Unterstützung der Opfer angeboten.

Da das Kolping India National Office alle Anstrengungen unternommen hat, Unterstützung durch das Internationale Kolpingwerk und anderen Spendern zu aktivieren, werden die aufeinander abgestimmten Zuwendungen helfen, die betroffene Bevölkerung in gewissen Umfang zu entlasten.“

Die ersten Berichte aus den Regionen Chennai, Madurai, Kanyakumari und Chitoor zeigen, dass bei über 530 Kolpingsfamilien Schäden an den Häusern aufgetreten sind und 4 weitere Kolping-Gruppen in den Regionen Tuticorin und Tanjavur vom starken Regen betroffen sind. Erste Hilfsmaßnahmen durch das Kolpingwerk Indien sind bereits angelaufen.

Unterstützung für unsere indischen Freunde bitte auf das Konto der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger (Liga Bank, IBAN DE64750903000000147770, BIC GENODEF1M05) mit dem Vermerk "Krisenhilfe Indien". Herzlichen Dank im Voraus!

Übersetzung: Franz Mayer; Bild Boot von der Jugendbegegnung 2011
09.12.2015
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Kolping India ist einer der Partnerverbände von Kolping in der Diözese Augsburg. Über die gemeinnützige Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger unterstützen Kolpingmitglieder, Kolpingsfamilien, Kolpingeinrichtungen und Spender die Projekte der Partner in Indien. Hausbau, Milchvieh, Einkommen schaffende Projekte, Hygiene- oder Toilettenprojekte und Ausbildung sind einige der Schwerpunkte der Förderung.