Literatur in der Werkstatt
Lesen in allen Lebenslagen - davon gibt es vom bereits verstorbenen Surrealismus-Maler Wolfgang Lettl in Augsburg eine Bilderreihe. Lesen - mal an einem besonderen Ort - damit betrat die Kolpingsfamilie Gersthofen am 20. Januar 2015 Neuland: „Literatur in der Werkstatt“. Diese Idee stammte von Vorstandsmitglied Gabi Hillebrand. So luden sie und ihr Mann Andreas in ihre Schreiner-Werkstatt ein.
Ein Lektüre-Schmankerl suchte Peter Eder aus: „Die Tagebücher von Adam und Eva“ geschrieben von Mark Twain (1835 - 1910), verlegt in die Gegend der Niagarafälle. Die ersten Menschen im Paradies - diesmal nicht aus der Sicht der Bibel betrachtet. Aus Twains Sichtweise beschrieb Adam in seinem Tagebuch amüsant, auch recht tiefgründig aus dem Leben von Eva:
„Das neue Geschöpf benennt alles, was ihm vor die Augen kommt, bevor ich einen Einwand erheben kann. Und immer mit der gleichen Ausrede - es sehe ganz danach aus. Da ist zum Beispiel der Vogel Greif. Kaum, dass man ihn erblickt, heißt es bei Eva: Sieht wie ein Greif aus“.
In Evas Tagebuch steht über Adam: „Wie muss Adam das Gefühl ausgekostet haben, Dinge zu sagen, die vor ihm noch keiner gesagt hat.“ Oder: „In was für einer glücklichen Lage befand sich Adam: Wenn er etwas Kluges sagte, konnte er sicher sein, dass es niemand vor ihm ausgesprochen hatte.“
Gekonnt und pointiert unterhielt Peter Eder die große Zuhörerschar. Zur musikalische Untermalung spielte Johannes Schuster einige Titel auf dem Saxophon. Gerne kann es eine weitere Auflage geben, waren sich die applaudierenden Gastgeber und Kolpingmitglieder einig.