Künstliche Intelligenz - Chancen & Gefahren
Unter diesem Motto hatte die Kolpingsfamilie Wiggensbach Bürgerinnen und Bürger zu einem Vortrag mit Diskussion ins Kolpingheim eingeladen. Als Referent konnte Daniel Hitzelberger, ehemaliges Mitglied im Diözesanvorstand und Maschinenbauingenieur in einer Softwarefirma, die mit künstlicher Intelligenz (KI) arbeitet, gewonnen werden. Das brandaktuelle Thema ist im voll besetzten Saal auf großes Interesse gestoßen.
KI polarisiert und ist spätestens seit der Anwendung „ChatGPT“ in aller Munde. Einerseits ist sie allgegenwärtig, hilfreich, vereinfacht Arbeitsabläufe und steckt schon lange in vielen Anwendungen wie Schachcomputer, digitale Spiele, Spamfilter oder dem Navi im Auto. Andererseits stellen sich viele Fragen nach Gefahren, Risiken und Folgen der rasanten Weiterentwicklung und Nutzung von KI-Anwendungen. Hierbei ist klar zwischen der sog. „schwachen“ KI, die für spezielle immer wiederkehrende Aufgaben trainiert wird und der sog. „starken“ oder allumfassenden KI, die autonom denken und Probleme lösen kann, zu unterscheiden.
Vorteile bietet die KI vor allem im Bereich Verkehr durch z.B. Fahrassistenten, intelligente Verkehrslenkung oder autonomes Fahren sowie im Bereich Kommunikation durch automatische Texterstellungen, Rechtschreibkorrekturen und Echtzeitübersetzungen. Die Industrie profitiert von KI durch Automatisierungen sowie Einsparungen bei Zeit, Material und Geld. Logischerweise ergeben sich auch Risiken und Gefahren für den Arbeitsmarkt oder Datenschutz. Missbräuchliche Manipulation, Überwachung sowie Fake News sind kaum zu verhindern. Hilfreiche Anwendungen gibt es auch im Bereich der Medizin (Screening, OP-Assistenten). Doch wer entscheidet, wenn es um Leben oder Tod geht?
Für jeden einzelnen ist ein verantwortungsvoller Umgang mit KI wichtig. KI sollte nicht eigene Entscheidungen ersetzen, sondern nur zur Unterstützung helfen. Deshalb sollte jeder darauf achten, z.B. nur notwendige Berechtigungen für Apps zuzulassen oder sich genau überlegen, welche Infos man von sich im Internet teilt. Bei zweifelhaften Infos immer auf Quellen achten, um Fake News zu erkennen.
Autonome KI gibt es zum Glück noch nicht. Es wird aber in vielen Staaten daran gearbeitet, was uns beunruhigen sollte und nach gesetzlichen Regelungen schreit. Zumindest die EU arbeitet daran, damit nicht irgendwann die KI das Kommando übernimmt.
Nach Live-Vorführung mehrerer praktischer Beispiele bis hin zur Komposition einer Kolping-Hymne durch KI leitete der Referent in die lebhafte Diskussion über. Mit vielen Fragen, Antworten und Einzelgesprächen klang der hoch interessante Abend dann aus.