Kolping thematisiert: Flüchtlinge und Asylbewerber in Wiggensbach
Einen Informations- und Diskussionsabend zum Thema Flüchtlinge und Asylbewerber veranstaltete die Kolpingsfamilie Wiggensbach im Rahmen ihrer Inforeihe „Kolping thematisiert“. Im voll besetzten Kolpingsaal ging es um die Frage, inwieweit sich die Weltkrisen und Flüchtlingsströme auch auf Wiggensbach auswirken oder wie die bayerische Willkommenskultur bei uns gefördert und in konkrete Taten umgesetzt werden kann. Lösungen sowie helfende Hände vor Ort sind wichtiger und effektiver als Parolen. Doch wo gibt es rechtliche oder tatsächliche Probleme?
Ralph Eichbauer, Koordinator für Asylbewerber beim Landratsamt Oberallgäu, berichtete aufschlussreich über die Verteilerschlüssel in Deutschland, Bayern, Schwaben bis hin zum Oberallgäu und den einzelnen Gemeinden. Klar wurden die rechtlichen Unterschiede zwischen Asylbewerbern und Flüchtlingen angeführt.
Karin Lucke-Huss und Michael Speith vom Helferkreis zeigten sehr anschaulich drei grundverschiedene Einzelschicksale in Wiggensbach lebender Asylbewerber auf. Weiter wurden die erfolgreichen Initiativen des Helferkreises wie Deutschunterricht, Einkaufsfahrdienst, Verkehrserziehung auf dem Fahrrad oder die aktive Sportgruppe vorgestellt. Mehreren Personen konnten Aushilfsarbeiten und sogar eine feste Arbeitsstelle vermittelt werden.
Bürgermeister Thomas Eigstler informierte kurz darüber, dass diese Woche 10 weitere Asylbewerber im Engstlerhaus in Wiggensbach aufgenommen werden. Über die kommenden Planungen wird auch zukünftig im Gemeinderat öffentlich diskutiert werden.
Vorstandsmitglied Albert Müller, der die Veranstaltung und die lebhafte Diskussion leitete, informierte über die niedrige Kriminalitätslage. Immer wieder aufkommende Gerüchte über angebliche Sexualdelikte durch Asylbewerber konnten ausgeräumt werden. Kleinere Unterkünfte und eine so hervorragende Betreuung wie in Wiggensbach sind die beste Vorbeugung gegen Kriminalität und Aggressionen.
Ein informativer Abend ging mit dem Fazit zu Ende, dass die aufschlussreiche, transparente Veranstaltung ein guter Beitrag war, um Vorurteile abzubauen oder erst gar nicht entstehen zu lassen.