Kolping investiert in die Zukunft junger Menschen
Nach sechsjähriger Bauzeit wurde die Sanierung des Augsburger Kolpinghauses mit Jugendwohnheim und Gastronomie abgeschlossen: Bischof Dr. Bertram Meier hat den Gebäudekomplex zwischen Frauentorstraße und Jesuitzengasse am 14. Oktober 2020 feierlich gesegnet.
Bis zu 250 junge Menschen in Ausbildung leben und lernen künftig im Jugendwohnen. In Wohngruppen mit eigenen Gemeinschaftsräumen wurde ein moderner Standard der Unterbringung geschaffen. Neben neuster Technik und Infrastruktur soll das Kolpinghaus ein Ort der Begegnung sein, so die Vorsitzende der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit Frau Elsa Koller-Knedlik.
Bischof Bertram betonte in seiner Ansprache, dass „Herzlichkeit und Gastlichkeit“ Kolping ausmache. Gerade der soziale Aspekt des sanierten Kolpinghauses - mit seinem Blick auf Jugendliche in Ausbildung - sei von großer Bedeutung. „Sie gehen auf Menschen zu, wie sie wirklich sind“, so der Bischof zu den Verantwortlichen der Kolping-Stiftung Augsburg. Er zeigte sich beeindruckt vom Engagement von Kolping für Menschen, die am Rand stehen.
Architekt Prof. Klaus Meier betonte, dass eine solche Maßnahme in Innenstadtlage eine hohe Komplexität beinhaltet. Die notwendige Generalsanierung im laufenden Betrieb bedeutete für alle eine große Herausforderung. Er bezeichnete den Komplex als „Kolping-City 2020“, der in seiner Vielfältigkeit eine „Abbildung des Sozialraums der hier lebenden Menschen“ darstellt. Die Augsburger zweite Bürgermeisterin Martina Wild dankte für die Aufwertung, die durch die Baumaßnahmen in der Jesuitengasse und an der Frauentorstraße erfolgten. Die Stadt Augsburg und das Kolpinghaus arbeiten im Bereich der Blockbeschulung intensiv zusammen. Die erfolgten Investitionen kommen nicht nur Kolping, sondern letztendlich der ganzen Stadt und vor allem den jungen Menschen zu Gute, so die Bürgermeisterin.
Das neue „Kolpings RESTAURANT“ und das „2er Cafe&Bistro“ wurden 2019 mit neuen Konzepten eröffnet. Das direkt an der Straßenbahnhaltestelle gelegene Bistro wurde mit viel Liebe zum Detail mit Bildern und Gegenständen zum Thema Straßenbahn eingerichtet. Kolpings RESTAURANT verweist auf den Gründer des Kolpingwerks – den Priester und Sozialreformer Adolph Kolping (1813-1865). Im bis zu 300 Personen fassenden Saal und den neuen funktionalen Tagungsräumen können wieder stimmungsvolle Familienfeiern wie Hochzeiten und Geburtstage oder Tagungen in angenehmer Atmosphäre stattfinden.
Die Kolping-Stiftung Augsburg hat über 24 Millionen Euro in die Generalsanierung des Gebäudekomplexes investiert. Die beiden größten Zuschussgeber sind das Bistum Augsburg (6,75 Mio Euro) und die Bundesagentur für Arbeit (6,15 Mio Euro). Auch der Freistaat Bayern, die Bayerische Landesstiftung, die Aktion Mensch, der Kolping-Hilfsfonds und viele Einzelspender unterstützten die Maßnahme. Der Neubau und die Sanierung waren notwendig, da die Gebäudesubstanz marode war, der Brandschutz den Anforderungen nicht mehr entsprach und der Standard der Zimmer und Sanitäranlagen nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügte.
Die Kolping-Stiftung Augsburg wurde 1859 gegründet und betreibt das Jugendwohnen und die Gaststätte mit Kolpingsaal und Tagungsräumen. Zusätzlich verwaltet sie für das Bistum Augsburg die Studentenwohnheime Haus-Edith-Stein, Albertus-Magnus und im Priesterseminar in Augsburg sowie Adolph-Kolping in Benediktbeuern.