Bischof Bertram Meier ist überzeugt: „Adolph Kolping hat aus dem Evangelium eine Vitaminspritze gemacht! Ich traue ihm zu, dass er das als Seliger – und hoffentlich bald als Heiliger – auch heute schafft.“

Für Bischof Meier geht es nicht darum, Jesus als Schatz zu hüten, in die Hosentasche zu stecken und achtsam darauf bedacht sein, dass er nicht abhandenkommt. „Der Glaube der Kirche ist kein Korsett, das die Luft abschnürt. Der Glaube befreit! Er ist nicht statisch, er ist dynamisch, er hat Kraft und strotzt von der Energie des Heiligen Geistes“, sagte Meier in der Bischofskirche von Papst Franziskus.

„Was seit Jahrhunderten in der Kirche geglaubt wurde, ist zu kostbar, als dass wir es einfach auf der Müllhalde der Geschichte ablegen könnten“, betonte Bischof Meier aber auch.

Als „Kolpings Rezept“ bezeichnete Meier das Zitat des Gesellenvaters: „Wer Menschen gewinnen will, muss das Herz zum Pfande einsetzen… Das Herz aber, die rechte Liebe muss sich bewähren in der Tat… Diese Liebe ist der Quell der Autorität…“

Für Bischof Meier steht daher fest: „Kolping ist mehr als ein Name. Kolping ist mehr als ein Verband. Kolping war und ist stark! Als geistliche Bewegung erreicht Kolping Menschen, die weit von der Kirche weg sind.“

Beim Gottesdienst, an dem Kolpingmitglieder aus mehreren Diözesen in Deutschland teilgenommen haben, fand die Welturaufführung der Kolpingmesse „für Menschen wie dich“ vom Herz-Jesus-Missionar, Pater Norbert Becker, aus Steinerskirchen statt. Ein Projektchor von rund 70 Personen sang die 10 Lieder nach Worten und Gedanken von Adolph Kolping mit den Gläubigen. Die ursprünglich für 2021 geplante internationale Kolping-Rom-Wallfahrt musste aufgrund der Corona-Pandemie zuerst verschoben und dann abgesagt werden. Einige Kolping-Diözesanverbände entschieden sich aber dennoch dafür, ihre Mitglieder zu einer Pilgerreise nach Rom einzuladen. Aus der Diözese Augsburg sind vom 24. bis 29. Oktober 2022 über 200 Personen der Einladung gefolgt.