Jahresgottesdienst bei der Josefskapelle
Strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen erwarteten die zahlreichen Besucher bei dem diesjährigen Gedenk-Gottesdienst an die Einweihung der Kapelle vor 16 Jahren.
Kolping-Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer, der den Gottesdienst feierte, ging in seiner Predigt auf das Tagesevangelium von den Arbeitern im Weinberg ein. Jesus habe dieses Gleichnis wohl bewusst provokant gewählt, um sein Anliegen herauszustellen. Wie der Gutsbesitzer sei auch Gott zu allen Menschen gut. Es sei daher nicht hilfreich, sich mit anderen zu vergleichen, weil dies meist nur Neid erzeuge. Entweder sei der „Andere“ reich und man neide ihm dies. Genauso sei der Vergleich mit benachteiligten Personen schädlich, weil er leicht zur Überheblichkeit führe. Jesus fordere uns auf, immer wieder nachzudenken über die Bemerkung des Gutsbesitzers: „Warum ist dein Auge böse?“
Auch Adolph Kolping habe sich nach seinem Priesterstudium eine Karriere als Universitäts-Professor vorgestellt und sei bestimmt nicht begeistert gewesen, als ihn der Bischof nach Elberfeld versetzt habe. Dort habe er jedoch sehr schnell in der Begegnung mit den Menschen gemerkt, dass dies sein Platz und er hier nötig sei. So konnte er auch an den befreundeten Prof. Dollinger schreiben- „nun bin ich Volksprofessor“. Aus dieser Erkenntnis sei auch der Entschluss gereift, mit dem damaligen Gesellenverein den Menschen Hilfe anzubieten. Heute sei das Kolpingwerk weltweit in der Hilfe für Menschen in Not tätig.
Die „Trogener Sänger“ unter der Leitung von Steffi Novy umrahmten den Gottesdienst mit der „Messe zu Ehren des Hl. Josef“, die Thomas Novy eigens zur Einweihung komponiert hatte.
Hans Hölzler von der Kolpingsfamilie hatte in seiner Begrüßung auf die geltenden Hygiene-Vorschriften hingewiesen und bedauert, dass der Gottesdienst heuer unter diesen Einschränkungen, stattfinden müsse, die auch das übliche gesellige Beisammensein mit Bewirtung nach dem Gottesdienst ausschließe.