Herz-Jesus-Feuer in Immenstadt
Die Christen feiern seit dem 4. Jahrhundert am 3. Freitag nach Pfingsten das Herz-Jesu-Fest. Das Herz Jesu steht für die Liebe Gottes zu den Menschen, die er im Wirken seines Sohnes Jesus Christus geoffenbart hat. Nach dem Corona-Lockdown sind seit kurzem wieder Gottesdienste im Freien möglich. Die Kolpingsfamilie Immenstadt hatte auch heuer wieder für den Bezirk Oberallgäu am 19. Juni 2020 auf dem „Köpfle“ bei der Jugetalpe ein weithin sichtbares Feuer als Zeichen der Liebe Gottes geplant.
„Gerade auch in den vergangenen und gegenwärtigen schwierigen Zeiten dürfen wir als Christen glauben, dass Gott bei uns ist. Deshalb war dieses Feuer auch ein Zeichen der Hoffnung und des Neuanfangs“, schreibt Walter Höß von der Kolpingsfamilie Immenstadt.
Mit herrlichem Ausblick auf den Alpsee und Immenstadt konnte bei besinnlicher Abendstimmung am Gipfelkreuz das Feuer entzündet werden. Pfarrer Helmut Epp hat den Gottesdienst im Freien geleiten. Es gab eine Zeit zum Zuhören, eine Zeit der Stille und eine Zeit des Gebetes zum Lob Gottes und seiner wunderbaren Schöpfung.
Das Herz-Jesu-Feuer in Immenstadt wurde vor ca. 20 Jahren vom damaligen Stadtpfarrer und Kolpingpräses Alois Zeller ins Leben gerufen. Die ersten paar Jahre fand es nach anstrengendem Aufstieg und nächtlichem Abstieg auf dem Stuiben (1.749 m) statt. Da der Kreis der Teilnehmer immer kleiner wurde, wechselten die Verantwortlichen der Kolpingsfamilie Immenstadt als Alternative zur wesentlich leichter zu erreichenden Erhebung „Köpfle“ (1.029 m) über dem Großen Alpsee.
Die Tradition der Herz-Jesu-Feuer kommt aus Südtirol. Dort werden jedes Jahr seit mehr als 200 Jahren an den Berghängen Herz-Jesu-Feuer entzündet. Sie erinnern an den Widerstand der Tiroler gegen die Truppen Napoleons im Jahr 1796. Tausende Feuer und Fackeln formen kunstvolle, religiöse Symbole wie Kreuze, Herzen, Tauben und betende Hände auf die Berge.