Alles auf dem neuesten Stand

Führung durch die neue Mittelschule

zurück

27.04.2018

Schulleiterin Sigrid Puschner ließ es sich nicht nehmen, eine große Schar der Mitglieder der Kolpingsfamilie Gersthofen am Freitagnachmittag, 20. April 2018, durch die neue Mittelschule Gersthofen zu führen. Interessant fand die Vorsitzende Patricia Steiner, dass nur zwei junge Mitglieder, selbst Lehrerinnen, dabei waren. Alle anderen waren über 60 Jahre.

650 Schüler erhalten in 24 Klassenzimmer von 65 Lehrkräften im neuen, modernen Schulhaus Unterricht. Hohe, tiefe Stufen, grün bezogen als Mittelpunkt, z. B. für die Weihe-Veranstaltung vor einigen Tagen, oder für Darbietungen und Konzerte, ein Vorraum wo in anderen Schulen eine Aula ist. Entschleunigt ist das schnelle Hin und Her wie in der bisherigen Aula. Von diesen grünen Treppen im Erdgeschoss blickt man in die Höhe vorbei an farbigen Sonnensegeln an Metallseilen durch ein Glasdach zu Wolken und Himmel, so die Idee der Architekten.

Daher können die fehlenden Klassenräume nicht oben daraufgesetzt werden. Dafür wird nach Vorgaben der Behörden ein Anbau erstellt, gleich daneben, wo vielleicht ein Schulgarten sein könnte. Eine Teilnehmerin fragte, warum der Anbau jetzt nicht gleich für 10 Räume oder mehr erfolgt. Laut Genehmigungsbehörden kann nur der Fehlbedarf gebaut werden, erklärte Sigrid Puschner. Ob auf dem nicht verglasten Schuldach Photovoltaik die Sonne einfängt für Energie?

Große Freitreppen ersetzen ein Treppenhaus, ein Aufzug ist vorhanden. Alle Klassenzimmer sind von außen einsehbar durch Glas neben der Türe oder in der Wand. Eine Raumeinheit bilden zwei Unterrichtsräume, dazwischen ein Verbindungszimmer für Projektarbeit, einsehbar mit Glas oder Schieber zu schließen (genannt in Englisch Cluster). In dieser neuen Mittelschule (früher Hauptschule) kommen keine üblichen Tafeln zum Einsatz, sondern technische mittels Computer, Kamera und Technik mit Stromanschluss (genannt in Englisch Whiteboard, da die Tafeln weiß sind). An kleinen Tischen arbeiten die Schüler, darunter eine Plastik-Schublade für Bücher. Farbige Holzbretter an Geländern und Lerninseln mit farbigen lehnenlosen Sitzgelegenheiten bilden in den hellen, geräumigen Fluren Möglichkeit für Hausaufgaben.

Viel Sichtbeton an Wänden, manche sind weiß überzogen - Nadelfilz am Boden oder Estrich, manchmal auch Parkett. Auffallend: Fast keine Türklinken sind im Haus, die Klassenzimmertüre fällt ins Schloss; sie ist von außen mit Schlüssel zu öffnen. Beleuchtung kommt mittels Bewegungsmelder, so sind keine Lichtschalter erforderlich.

Keine Thermometer hängen in den Schulräumen, da eine Temperaturregelung eingebaut wurde - noch nicht in Betrieb. Es genügt daher, nur zwei Fenster pro Raum öffnen zu können. Den Lärmschutz erfüllen abgehängte Deckenteile über eine halbe Zimmerdecke.

Eine Besonderheit: Sportler des FCA und AEV lernen in je einer Klasse. Das Training ist in die Unterrichtsabläufe eingebaut. Chemie- und Physiksaal, drei Werkräume, zwei IT-Lehrsäle mit je 24 Computerplätzen runden das Unterrichtsangebot ab. Die Geräte/Bildschirme werden teilweise ganz modern nicht abgeschaltet vor dem Wochenende.

Bis zur 7. Klasse lernen Schüler alle Fächer, ab der 7. Klasse kommt das Fach Hauswirtschaft in den beiden Schulküchen hinzu. Ab der 8. Klasse gibt es die Zweigwahl für die künftige Lernausrichtung.

Eine Arbeitsplatz-Börse gilt verpflichtend für alle Schüler, Eltern kommen nicht dazu, was Rektorin Puschner bedauert. „Immer öfter entziehen sich Eltern der Verantwortung, gehen nicht zu Veranstaltungen wo ihre Sprösslinge aktiv teilnehmen. Manchmal übernehmen Großeltern einige Eltern-Aufgaben“, resümierte Puschner. Ob alle anwesenden Kolpingmitglieder in dieser modernen Schule unterrichtet werden möchten, konnte nicht geklärt werden.

Als nächstes Großereignis steht am 1. August bevor. Die Schule erhält den Namen „Anna-Pröll-Mittelschule“ nach einer Augsburger Widerstandskämpferin. Die Kolpingmitglieder waren erstaunt und erfreut zugleich über die ausführliche Führung.

Dagmar Benz
27.04.2018
zurück