Kolpinggedenktag 2014

Festvortrag von Dr. Steber - Hosp 50 Jahre Mitglied

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19.01.2015


Mit einem feierlichen Gottesdienst, zelebriert von Stadtpfarrer und Kolping-Präses Markus Bader und dem ehemaligen Kolping-Diözesanpräses Josef Hosp, begann am 7. Dezember2014 der Kolpinggedenktag ganz in der Tradition früherer Jahre. Anschließend versammelte sich die Kolpingsfamilie im Pfarrzentrum von St. Pankratius, wo von fleißigen Kolpingschwestern ein vorzügliches Frühstück kredenzt wurde.

Musikalisch sehr gediegen umrahmt vom Lechhauser Blechbläserensemble unter der Leitung von Martin Drexl folgte die Feierstunde mit Mitgliederehrungen, Neuaufnahmen und einem hervorragenden Festvortrag.

Besonders geehrt wurde Monsignore Josef Hosp, der 2014 das 50-jährige Jubiläum seiner Priesterweihe feierte und ebenso lange Mitglied der Kolpingsfamilie Lechhausen ist. Hosp, der viele Jahre als Diözesanpräses und stellvertretender Bundespräses gewirkt hat, ist „seinen Lechhausern“ bis heute eng verbunden und freut sich immer wieder auf Begegnungen mit ihnen. Bekannt ist seine Umdeutung des Zusatzes „i.R.“, denn er versteht sich immer noch als Seelsorger und Präses „in Rufweite“. Und sein prall gefüllter Kalender beweist: Man ruft ihn oft!

Die Historikerin Dr. Martina Steber stellte ihren Festvortrag unter das Thema „Kolping - eine Geschichte mit Zukunft“. Steber, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin forscht und eine Lehrtätigkeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München ausübt, führte zunächst aus, wie rasant sich die gesellschaftlichen Strukturen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland verändert hatten. Das Wegbrechen der alten ständischen Ordnungen und die aufkommende Industrialisierung veränderten die Gesellschaft gravierend mit zum Teil ernsten sozialen Folgen. Diese Wahrnehmung war Ausgangspunkt für Adolph Kolpings Überlegungen und Handlungsweisen. Drei Säulen bilden nach Stebers Worten das Tragwerk für das Kolpingwerk, wie wir es heute kennen: Die Familie - der Mensch im Mittelpunkt der Betrachtung: Er ist eingebunden in diese Lebensgemeinschaft. Diese gilt es unter allen Umständen zu fördern. Einer Kolpingsfamilie anzugehören, ist somit eine Lebenshaltung. Um die Wertschätzung der Arbeit zu fördern, ist es nach Auffassung Stebers notwendig, sich offen und aktiv in die Diskussion, wie unsere Gesellschaft gestaltet werden soll, einzuschalten. Arbeitnehmerinteressen sollten gefördert und die Katholische Soziallehre in der politischen Debatte forciert werden. Und letztendlich wird das Kolpingwerk natürlich getragen durch die tiefe Verankerung in der Katholischen Kirche, die den Seligen Adolph Kolping hervor brachte.

Johann Mayer
19.01.2015
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