Kolping thematisiert... Das! ist das Kolping Bildungswerk

Fachkräfte der Zukunft stärken, Integration und Pflege

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13.12.2022

"Kolping-Bildungswerk - Angebote für Jung und Alt - Fachkräfte der Zukunft stärken - Integration und Pflege", unter diesem Motto hielt Altlandrat Gebhard Kaiser, Vorsitzender des Kolping-Bildungswerkes Schwaben, am 24. November einen engagierten Vortrag im Kolpingheim in Wiggensbach. Er berichtete über die vielfältigen Aktivitäten und Bildungsangebote der schwäbischen Kolping-Akademien. Allein im Jahr 2021 wurden an den 21 Standorten bei 750 verschiedenen Bildungsmaßnahmen insgesamt sage und schreibe 23000 Kursteilnehmende erreicht. Bei einem Jahresumsatz von jährlich 34 bis 36 Millionen Euro ist es erforderlich die Strukturen anzupassen, weshalb „die kolping akademie“ zukünftig vom Verein in eine Stiftung umgewandelt werden soll.

Björn Panne, Geschäftsführer des Bildungswerkes, informierte unter anderem über die Jugend- und Erwachsenenbildung in Schwaben, wodurch Menschen, die sich am Rande der Gesellschaft fühlen, ins Berufsleben geführt oder zurückgeholt werden. Insbesondere im Bereich der Jugendberufshilfe sowie der Berufsintegrationsklassen ist das Bildungswerk sehr erfolgreich, was die hohen Integrationsquoten in den Betrieben bestätigen. Zum Erfolg trägt auch die hohe Kompetenz der Kolping Akademie in der Vermittlung der deutschen Sprache bei. So wurden über 1000 Frauen, die aufgrund des Krieges aus der Ukraine geflüchtet sind, in Integrationskursen in der deutschen Sprache und berufsorientiert im jeweiligen Fachdeutsch fortgebildet, um sie zeitnah ins Berufsleben zurückzuführen. Getreu Adolph Kolping: "Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist!"

Einen breiten Raum nahm das Thema Pflege ein. Björn Panne berichtete über die Erfolge der internationalen Kolping-Pflegeschule in Kempten. In Asien, Afrika sowie Mittel- und Südamerika wurden Interessierte mit entsprechenden Deutschkenntnissen und Schulbildungen für eine Ausbildung in Deutschland angeworben. Der erste Kurs startete im Jahr 2019. Nach dreijähriger Ausbildung haben heuer 16 Frauen und Männer die Prüfung als Altenpfleger(innen) bestanden und sind beruflich im Allgäu verblieben, u.a. auch in Wiggensbach im Kapellengarten. Hilfreich für die Integration im Allgäu war sicherlich, dass sie von Anfang an von einem sogenannten Kümmerer unterstützt und aufgenommen wurden. Ein Erfolgsmodell mit – trotz Pflegenotstand - leider vielen bürokratischen und gesetzlichen Hindernissen. So konnten im ersten Kurs bei 32 Plätzen nur 19 Personen teilnehmen, weil die Visaerteilung oder Zeugnisanerkennung zum Teil 6 bis 18 Monate dauerte. Die gleichen Probleme gab es bei der Zusammenstellung der Kurse in den Folgejahren, weshalb Gebhard Kaiser inzwischen alle hiesigen Politiker angeschrieben hat, um deutlich auf die Probleme hinzuweisen. Es darf nicht sein, dass beim aktuellen Fachkräftemangel, trotz guter Bewerberlage bestehende Ausbildungsplätze ungenutzt bleiben müssen!

Im Anschluss an die hoch interessanten Vorträge entwickelte sich eine rege Diskussion insbesondere zum Thema Pflegenotstand, da es jede(n) von uns direkt oder als Angehörige(r) treffen kann. Integration und Pflege bergen deshalb ein hohes gesellschaftliches Konfliktpotential in sich. Alle Besucher(innen) waren sich einig, dass die Kolping-Akademie Kempten einen lohnenden Beitrag zur Problemlösung leistet. Mit etwas mehr politischem Willen könnte daraus jedoch ein noch größeres Mosaiksteinchen entstehen.

13.12.2022
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