Es geht um die Wurst
Bernd Posselt bei seinem Vortrag
Von links: Schömig, Feiler, Posselt
Tamara Kieser und Thomas Ermisch begleiten das Kolpinglied
Bei den letzten Europawahlen sei beim Wahlkampf häufig die Frage nach der Verordnung zur Krümmung der Gurke gestellt worden, erzählt Bernd Posselt den rund 30 Zuhörerinnen und Zuhörern beim Europaforum des Kolpingwerkes Landesverband Bayern am 3. April 2019 im Regensburger Kolpinghaus. „Jetzt geht es um die Wurst“, sagt der ehemalige Abgeordnete des Europäischen Parlaments über die Europawahl 2019.
Für Posselt, der auch Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft ist, ist die „Wurst“ nicht nur ein friedliches und ruhiges Europa. Er fordert in seinem Vortrag, dass sich der Zusammenschluss der Staaten hin zu einer supranationalen Institution weiterentwickelt. Wichtige rechtliche Zuständigkeiten müssten von den Nationalstaaten hin zur höher stehenden Ebene verlagert werden. Als Sohn eines sudetendeutschen Vaters und einer Mutter aus der Steiermark ist er im christlichen Glauben und gänzlich antinationalistisch aufgewachsen. Jegliche Tendenzen, die versuchen mit dem Begriff der „Subsidiarität“ nationale Interessen gegen eine Stärkung Europas anzuwenden, weist er zurück. Die Staaten in Europa können sich nach Posselt, der 2019 wieder zur Europawahl antritt, nur gemeinsam gegen eine Steigende Weltbevölkerung beim Rückgang der eigenen Bevölkerungszahl behaupten. Dem Kolpingwerk dankte der Präsident der Paneuropa-Union Posselt für sein Europapolitisches Engagement.
Im Gespräch mit der Landesvorsitzenden des Kolpingwerkes in Bayern, Dorothea Schömig, und dem Referenten für Gesellschaftspolitik des Kolpingwerkes Deutschland, Dr. Viktor Feiler, vertieften die Zuhörerinnen und Zuhörer einige aktuelle Themen zu Europa. Fragen aus dem Europaspiel „EUtivity“ des Kolpingwerkes Deutschland sorgten dabei für eine Auflockerung.
Landespräses Domvikar Msgr. Christoph Huber dankte im Namen des Kolpingwerkes Bayern dem Referenten Dr. h.c. Posselt, der sich am 26. Mai bei der Europawahl wieder als Kandidat zur Verfügung stellt, für seinen „mitreisenden“ Vortrag.
Dem Europaforum vorausgegangen war der Landesausschuss des Kolpingwerkes in Bayern. Neben der Entgegennahme des Jahresberichtes und des Jahresabschlusses und der Entlastung des Vorstandes war die Landeswallfahrt am 3. Oktober 2020 nach Bamberg einer der Schwerpunkte. Zudem wurde informiert, dass das Kolpingwerk in Bayern im Herbst für die Kolpingmitglieder, die sich als Mandatsträgerinnen und Mandatsträger in den bayerischen Handwerkskammern engagieren, eine Konferenz durchführen wird. Auch ein Austauschtreffen für die Familienarbeit in den Diözesanverbänden ist in Planung.