Es geht! Anders.
Unter dem Leitwort "Es geht! Anders." wird die Fastenaktion des katholischen Werks für Entwicklungszusammenarbeit Misereor für die Diözese Augsburg am 28. Februar, 10:00 Uhr, durch Bischof Dr. Bertram Meier mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Josef in Lindau-Reutin eröffnet. Mit der diesjährigen Fastenaktion lädt Misereor in Deutschland zu einer Reflexion über Lebensstile und Konsum, die Zusammenhänge von Alltagsgewohnheiten in Deutschland und Missständen im Globalen Süden, einen notwendigen sozialen und ökologischen Wandel und Potentiale zur Veränderung ein.
Misereor stellt bei der der diesjährigen Aktion Menschen in den Mittelpunkt, die gemeinsam mit indigenen Gemeinschaften in Bolivien eine bessere Zukunft auf den Weg bringen. Sie passen die Landwirtschaft der Vielfalt des Amazonas-Regenwaldes an. Mit Unterstützung von Misereor und seiner Partnerorganisationen gestalten sie das Zusammenleben im Einklang untereinander und mit der Schöpfung. Sie leben die Vision: „Es geht! Anders.“ Doch der Lebensraum der indigenen Völker wird bedroht – durch die wirtschaftlichen Interessen der Agrarindustrie, durch Bergbau und Gasförderung und den Klimawandel. „Stellen wir uns an die Seite der Menschen in Bolivien und andernorts!“, schreibt Bischof Dr. Bertram Meier im Aufruf zur Fastenaktion, der am 14. März in allen katholischen Gottesdiensten im Bistum verlesen wird. „Teilen wir mit den Menschen im Globalen Süden unsere Hoffnungen, unsere Gebete und unser Engagement“, fordert der Bischof die über 1,2 Mio. Katholiken im Bistum Augsburg auf.
Weltweit und an vier Orten in Lindau
Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit beschränkten Möglichkeit der Mitfeier des Eröffnungsgottesdienstes am 28. Februar, wird zeitgleich im Münster Unserer Lieben Frau auf der Lindauer Insel und in St. Ludwig in Lindau-Aeschach bei den Messfeiern um 10:00 Uhr die Predigt des Augsburger Bischofs verlesen. Unter dem Leitwort „Teilen macht Freude“ sind Kinder zu einem Kindergottesdienst ins Pfarrzentrum von St. Josef eingeladen. Zum Gottesdienst in St. Josef und zum Kindergottesdienst ist eine Voranmeldung notwendig. Weltweit kann der Eröffnungsgottesdienst über Radio Horeb (z.B. DAP+, App, Kabel) mitgefeiert werden.
Röntgenaufnahme Basis für Hungertuch
Am Vorabend des Eröffnungstages wird am Samstag, 27. Februar 2021, beim Gottesdienst um 18:30 Uhr in St. Ludwig in Lindau-Aeschach das neue Hungertuch der Künstlerin Lilian Moreno Sánchez vorgestellt. Mit dem Titel "Du stellst meine Füße auf weiten Raum - Die Kraft des Wandels" hat die in Augsburg arbeitende gebürtige Chilenin auf der Basis einer Röntgenaufnahme auf Bettwäsche das Kunstwerk für die Fastenaktionen 2021 und 2022 geschaffen.
Karikaturen regen zum Nachdenken an
Noch bis zum 28. Februar werden in den Kirchen St. Josef (Lindau-Reutin) und St. Ludwig (Lindau-Aeschach) täglich von 09:00 bis 17:30 Uhr begleitend zur Eröffnung der Misereor-Fastenaktion Karikaturen zu den Themen Lebensstil, Konsum, Klimawandel und Gerechtigkeit von 40 Karikaturisten gezeigt. Mit dem Titel „Glänzende Aussichten“ regen sie auf witzige, verblüffende und manchmal auch erschreckende Weise zum Nachdenken über die Herausforderungen unserer Zeit, die Abgründe unseres individuellen Verhaltens, aber auch über die großen weltpolitischen Zusammenhänge an.
Jugendaktion „Umwerfend ANDERS“
Unter dem Motto „Umwerfend ANDERS. Nachhaltigkeit trifft Zukunft“ lädt die Kolpingjugend Diözesanverband Augsburg alle Jugendgruppen – nicht nur kirchliche – zur Beteiligung an der Jugendaktion zur diözesanen Eröffnung der Misereor-Fastenaktion ein. Zu den Themen „Fleischkonsum und Ernährung“, „Hunger/Durst“, „Flucht“, „Klimawandel“, „Autofahren/Mobilität“, „Konsum und Lebensstil“, „Müllhalde Meer/Plastik“ und „Energie“ hat die Projektgruppe unterschiedliche Aufgabenpakete entwickelt. Auch zum Hungertuch und zum Misereor-Beispielland Bolivien gibt es Aufgaben. Die angemeldeten Jugendgruppen erhalten Ideen, wie sie dazu kreative Aktionen - analog oder digital – Corona-konform durchführen können.
Gemeinschaftsaktion
Seit vielen Jahren führen die katholischen Verbände im Bistum Augsburg eine Woche nach der bundesweiten eine diözesane Eröffnung der Misereor-Fastenaktion durch. Während der Fastenzeit von Aschermittwoch bis zum 5. Fastensonntag am 21. März findet die zentrale Jahresaktion des Hilfswerkes Misereor statt. Die Fastenaktion steht jährlich unter einem anderen Leitwort und rückt damit ein Land des globalen Südens in den Fokus. In Kooperation mit der Abteilung Weltkirche, der Pfarreiengemeinschaft Lindau Insel, den Verbänden und anderen Organisationen wird die Veranstaltung und ein Rahmenprogramm erstellt und durchgeführt. Die Federführung für die Vorbereitung liegt in diesem Jahr beim Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg.
Bundesweite Eröffnung live in der ARD
Den bundesweiten Eröffnungs-Gottesdienst der Misereor-Fastenaktion überträgt die ARD am 21. Februar live um 10:00 Uhr aus dem Mariendom zu Hildesheim. Hauptzelebrant ist der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer SCJ, zusammen mit dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger und Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Der anschließende Empfang u.a. mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil ist live auf der Misereor Website mitzuverfolgen.
Misereor ist das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Entwicklungszusammenarbeit mit der sogenannten Dritten Welt. Das „Bischöfliche Hilfswerk Misereor e. V.“ wurde 1958 als „Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt“ von der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Den Namen schlug der Kölner Kardinal Joseph Frings vor, in Anlehnung an das Jesus-Wort „Misereor super turbam“ (Ich habe Mitleid mit den Menschen). Ziel ist die unmittelbare Bekämpfung der Ursachen von Armut und Unterentwicklung. Alle von Misereor geförderten Projekte werden eigenverantwortlich von den über 1.900 örtlichen Projektpartnern geplant und durchgeführt. Bereiche der Zusammenarbeit sind vor allem Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Handwerk und Gesundheitswesen. Zahlreiche Projekte sind an den Lebensbedürfnissen der Menschen in den Elendsgebieten der Großstädte orientiert. Unter anderem sind Projekte für die Bewahrung der Schöpfung und mehr Energie-Gerechtigkeit aktuelle Schwerpunkte der Projektförderung.