Erstmals Diözesanpräses in Südafrika
Bereits zum Kolpingtag vom 18. bis 20. September 2015 in Köln war der seit kurzem gewählte neue Diözesanpräses von Johannesburg, Dominikanerpater Emil Blaser, nach Deutschland gekommen. Der 73-jährige Ordensmann mit italienischen und Schweizer Vorfahren besuchte anschließend einige Tage Kolping in der Diözese Augsburg. Der ehemalige Provinzial des Predigerordens in Südafrika und Gründer des katholischen Radiosenders Veritas tauschte sich bei seinem Besuch auch mit Ulrich Bobinger, dem Geschäftsführer von Radio Augsburg und Programmdirektor von katholisch1.tv, aus.
Durch das Work Opportunity Program (WOP), mit dem Kolping Südafrika jungen Menschen einen Einstieg in das Berufsleben ermöglicht, hat die Kolpingsfamilie Johannesburg in den vergangenen Jahren einen großen Zuwachs an Mitgliedern verzeichnen können. In dem durch die Augsburger Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger unterstützten Programm werden junge Menschen bei der Berufsfindung durch sogenannte Life-Skills-Kurse unterstützt. Neben der Stärkung der Sozialkompetenzen ist dabei die Aufarbeitung von Traumata der Jugendlichen mit der Unterstützung einer Psychologin eine wichtige Aufgabe. Die häufig aus den Townships stammenden Teilnehmer haben in ihrer Kindheit Gewalt, Kriminalität und Armut erlebt, die vor einer Berufsausbildung aufgearbeitet werden. Ehemalige Teilnehmer der WOP-Kurse haben in den vergangenen Jahren aus der ältesten Kolpingsfamilie Südafrikas heraus vier neue Kolpingsfamilien im Erzbistum Johannesburg gegründet.
Father Emil Blaser, der zuvor bereits Präses der Kolpingsfamilie Johannesburg war, gehört nun als neuer Diözesanpräses auch dem Nationalvorstand des Kolpingwerkes in Südafrika an. Pater Emil Blaser OP ist seit 1976 in Radio und Fernsehen mit religiösen Programmen präsent. Seit 1995 erstellt er wöchentlich katholische TV-Sendungen. 1999 gründete er Radio Veritas. Die katholische Radiostation sendet sein Programm 24 Stunden am Tag in sieben Sprachen in das gesamte südliche Afrika. Ulrich Bobinger war beim Besuch von Father Emil im Studio von Radio Augsburg beeindruckt von der Leistung des Dominikanerpaters, der seinen gesamten Sendebetrieb alleine durch Spenden finanzieren muss. Bobinger und Blaser tauschten sich über fachspezifische Fragen und neue Entwicklungen in der Medienbranche aus. „Das Gespräch hat mir wertvolle Anregungen gegeben“, sagte Blaser im Anschluss an den Besuch zu seinem Begleiter Kolping-Diözesanpräses Alois Zeller.
Blaser lernte in Augsburg nicht nur die Arbeit des Kolpingwerkes in der Diözese Augsburg kennen, sondern besuchte auch die Kolping Akademie und das Dominikanerkloster Heilig Kreuz. Für seinen Orden ist Blaser in Südafrika der Fundraiser. Für jeden der 15 Studenten des Ordens muss er jährlich 8.000 Euro an Studienkosten bei Spendern im In- und Ausland sammeln.