Vorsitzender Kolpingsfamilie Gundelfingen zum Diakon geweiht

Diakone sind Augen der Kirche

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12.10.2024

Einzug


Kandidaten bei ihren Familien


Versprechen der Ehefrauen


Während der Allerheiligenlitanei


Handauflegung durch den Bischof


Werner Lohner mit seiner Familie


Banner beim Einführungsgottesdienst in Gundelfingen (Bild Eltschkner)

Bischof Dr. Bertram Meier hat am 12. Oktober 2024 im Augsburger Dom zusammen mit Christopher Appelt (Langenneunach) und Ralf Köhler (Memmingen) den Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Gundelfingen, Werner Lohner, zum Diakon geweiht. Im Rückgriff auf eine syrische Kirchenordnung aus dem 5. Jahrhundert nannte Bischof Bertram die Weihekandidaten „Augen der Kirche“. „Der Diakon bleibt nicht beim ‚inner circle‘ der Gemeinde stehen, sondern sucht die Not der Menschen an der sozialen, psychischen und spirituellen Peripherie“, sagt Bischof Bertram in seiner Predigt.

Ausgehend von einer Erzählung der Chassidim gab Bischof Bertram den drei Weihekandidaten drei Antworten auf die Frage „Für wen gehst Du?“ an die Hand. Als erstes gehe der Diakon für Christus, der der erste Diakon gewesen sei und nicht gekommen sei, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen. Zum zweiten gehe der Diakon für die Kirche. „Dafür werden Sie nicht nur Lobeshymnen ernten, sondern auch auf Kritik stoßen, bei einigen werden Sie Kopfschütteln auslösen“, prophezeite Bischof Bertram den drei Männern. Als drittes sei es Aufgabe der Diakone, für die Menschen zu gehen. „Ich wünsche mir als ihr Bischof“, sagte Bertram Meier zu den drei Weihekandidaten gewandt, „dass Sie sich gerade um die Menschen am Rande kümmern und nach Wegen suchen, um gerade ihnen das Evangelium anzubieten. Bewahren sie sich den Blick und das Herz, die Empathie für die Schwachen und Kleinen.“

Mit den Weihekandidaten sind die Familien mit dem liturgischen Dienst in den Dom eingezogen, so haben Werner Lohner auch die Ehefrau Elke und die Kinder Anna und Johannes begleitet. Die drei Ehefrauen wurden vor der Weihe auch gefragt, ob sie die ihre Männer bei ihrem Dienst unterstützten.

Die Bitte um den heiligen Geist und die Allerheiligenlitanei, zu der die Weihekandidaten am Boden liegen, bereiten die eigentliche Weihe, die durch die Auflegung der Hände durch den Bischof und das anschließende Weihegebet vollzogen wird, vor. Das Anziehen der liturgischen Gewänder und die Überreichung des Evangeliars zeigen die neue Würde der Diakone. Mit einer Umarmung durch den Bischof und durch alle anwesenden Diakone werden die Neugeweihten im Kreis der Mitbrüder begrüßt.

Die Weihe im Dom haben nicht nur Verwandte, Freunde und Gemeindemitglieder aus Gundelfingen mitgefeiert, sondern auch eine kleine Delegation aus der Kolpingsfamilie Algund war dabei. Seit 1979 verbindet die Südtiroler Kolpingsfamilie eine lebendige Partnerschaft mit der Kolpingsfamilie Gundelfingen. Kolping-Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer hat in seiner Funktion als Seelsorger und Geistlicher Begleiter für die Ständigen Diakone die Weihekandidaten bereits bei den Exerzitien in St. Ottilien begleitet. Sein Vorgänger als Kolping-Diözesanpräses, Alois Zeller, der als ehemaliger Stadtpfarrer von Gundelfingen, seit langem mit der Familie Lohner befreundet ist, feierte ebenso wie Diözesanvorsitzender Robert Hitzelberger und Diözesansekretär Johann Michael Geisenfelder die Weihe mit. Am Einführungsgottesdienst in der Pfarreiengemeinschaft Gundefingen am 13. Oktober haben auch die Kolpingsfamilien aus dem Bezirk Mittel-Donau, die Geistliche Leiterin des Kolping-Diözesanverbandes Sabine Eltschkner, Diözesanvorstandsmitglied Jakob Kehrle und Bezirksvorsitzender Gebhard Hummel mitgefeiert. Bannerabordnungen aus Gundelfingen, Höchstädt, Lauingen, Wertingen und Algund (Südtirol) standen mit am Altar. Ein besonderes Highlight im Gottesdienst war das von Anna Lohner interpretierte Stück aus dem Musical „Kolpings Traum“.

In Gundelfingen hat Werner Lohner seine Stola getragen, die er von seiner Familie bekommen hat. Neben den Symbolen der Kirchenpatrone St. Martin und St. Sebastian ist darauf ein Ringpaar für seine Ehe, eine Wasserwelle als Zeichen für die Taufe seiner Kinder und ein Kolpingzeichen zu sehen. Alle Zeichen stehen für Lebensumstände die Werner Lohner besonders wichtig sind und ihn geprägt haben.

12.10.2024
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