Der Beginn eines neuen Lebens
Die dynamische, alleinerziehende Mutter Nomathemba Keswa (39) strahlt, wenn sie über ihre geliebte Tochter und ihre Arbeit als Friseuse spricht. Nachdem sie in ihrem bisherigen Leben einige Probleme hatte und „diese mit Beulen“ überstanden hat, hat das Work Opportunity-Programm von Kolping (WOP) ihr Leben grundlegend verändert. Die Entbehrungen und mühsamen Kämpfe hat Noma hinter sich gelassen. Heute ist sie eine erfolgreiche Unternehmerin, die mit Leidenschaft und Begeisterung ihrer Arbeit nachgeht.
„Eine Freundin hat mir von Kolping erzählt. Sie sagte, dass Kolping Schulungen anbietet, die mir nutzen könnten“, erzählt Noma. „Ich war zunächst skeptisch, weil ich nicht wusste, was mich erwartet. Mir wurde gesagt, dass im ersten Kursteil Life Skills (Sozialkompetenzen) trainiert werden. Danach sollte ich an einer drei monatigen Berufsorientierung teilnehmen. Ich wollte das berufliche Training. Das Life-Skills-Programm brauche ich nicht, dachte ich. Dass ich mich sehr geirrt habe, wurde mir danach klar.“
„Im Live-Skills-Training sprach ich über meine Schwierigkeiten, die ich als alleinerziehende Mutter habe. Ich hatte das Gefühl, ich würde mich selbst reinigen, während ich redete. Es fühlte sich gut an zu hören, dass auch andere diese Schwierigkeiten durchmachen“, bekennt Noma.
Die Veränderung der Kommunikation mit ihrer Tochter war für Noma die gravierendste Konsequenz aus dem WOP-Kurs. „Heute können wir reden anstatt zu streiten.“
Nach dem Life Skills-Training absolvierte Noma einen Kurs als Friseurin. „Ich lernte endlich alle Fähigkeiten für perfektes Frisieren. Es fühlte sich so gut an, das Zertifikat in Händen zu halten. Das war der Beginn eines neuen Lebens.“
Noma hat inzwischen ein Friseurstudio in einem Schönheitszentrum im Zentrum von Kapstadt gemietet. Ihr Geschäft wächst.
Das Work Opportunity Programm (WOP) besteht aus vier Phasen. Bei einem Training zu grundlegenden Lebenskompetenzen (Life Skills) werden zuerst Themen wie Kommunikation, Problemlösung, Konfliktlösung, Vorbereitung auf die Arbeitswelt und unternehmerisches Basiswissen behandelt. In einer zweiten Phase werden die Teilnehmer durch Kolping mit Einrichtungen für das Training der sogenannten „Hard Skills“ (berufstypische Qualifikationen) zusammen gebracht. Das Arrangement und die Begleitung von Praktika und die Assistenz bei der Umsetzung der Projekte vor Ort sind die letzten beiden Phasen des Programms, bei denen Kolping die jungen Menschen begleitet.
Die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger unterstützt die WOP-Kurse in Südafrika, die auch vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit gefördert wird.
2018 nahmen 170 junge Männer und Frauen an sieben WOP-Kursen des Kolpingwerkes in Südafrika in den südafrikanischen Regionen Wentern Cape, Johannesburg, Estern Cape, Southern Cape und Nothern Cape teil. 59% der Teilnehmenden absolvierten ein Praktikum bzw. eine Ausbildung. 75% davon haben ein offiziell anerkanntes Zertifikat erhalten. 40,5% sind derzeit noch in einem Praktikum bzw. einer Ausbildung. Von den 59%, die eine Ausbildung abgeschlossen haben, sind 49,5% bereits in einer dauerhaften Beschäftigung.
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