Denkmal für Adolph Kolping
Zwei Jahre hat es gedauert, dann war es geschafft: Mit einem feierlichen Gottesdienst weihte die Kolpingsfamilie Schrobenhausen am 10. Juni ihr Kolpingdenkmal. Eine schlanke, zwei Meter hohe Stele mit sechs Bronzetafeln, die im Aufriss das Leben des Gesellenpriesters Adolph Kolping zeigen.
Angestoßen hatte die Idee der Schrobenhausener Bildhauer Karlheinz Torge. Er hatte die Bronzetafeln für eine andere Kolpingsfamilie geschaffen und den Schrobenhausenern in deren „kleinen Jubiläumsjahr 2016“ als Zweitguss angeboten. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ dachte man sich in der Vorstandschaft. Schließlich feierte man 2016 nicht nur das 160jährige Jubiläum, sondern auch 10 Jahre Partnerschaft mit den tschechischen Kolpinggeschwistern aus Velka Bites und nicht zuletzt 25 Jahre Seligsprechung Adolph Kolpings. Im ersten Schritt mussten jedoch die Mitglieder überzeugt werden, schließlich musste für dieses Projekt eine knapp fünfstellige Summe gestemmt werden. Ein schlüssiger Finanzierungsplan musste her. Hier vertraute die Mitgliederversammlung dem Plan der Vorstandschaft und des „Arbeitskreis Stele“, die Summe rein durch Spenden, eigene Aktionen und Veranstaltungen innerhalb eines Jahres zu refinanzieren. Ein Griff in die Rücklagen des Vereins käme erst dann in Frage, wenn am Ende dieses Jahres ein Defizit zu Buche stünde.
Als nächstes folgte die Suche nach einem geeigneten Standort, der schnell gefunden war - der neu angelegte Platz im Schatten der St.-Salvator-Kirche, in Sichtweite des Kolpinghauses. Um diesen realisieren zu können, begann ein Lauf durch die Behörden, vom städtischen Bauamt bis zur Unteren Denkmalschutzbehörde. Hier zeigte sich, welch guten Ruf sich die Kolpingsfamilie im Lauf der Jahrzehnte erarbeitet hatte, sodass alle Genehmigungen ohne große bürokratischen Hindernisse erteilt wurde. Karlheinz Torge selbst gab letztendlich dann den Anstoß für die Form des Denkmals: Eine Stele, an der sich die einzelnen Bronzetafeln in Form einer stilisierten Wendeltreppe hinaufschlängeln. „Das bewegte Leben Adolph Kolpings war ja auch alles andere als geradlinig, das soll dieses Kunstwerk auch ausdrücken“, so die Vorstellung der Verantwortlichen. Viel mehr Bedeutung legen die Kolpingverantwortlichen jedoch auf den Aspekt, Adolph Kolping und sein Werk in der Öffentlichkeit darzustellen und das Wir-Gefühl wieder zu stärken.
„Adolph Kolping ist Teil der Kirche“, brachte Kolpingpräses und Stadtpfarrer Josef Beyrer in seiner Ansprache bei der Segnung zum Ausdruck. „Ohne ihn kann die Kirche nicht verstanden werden.“ Umringt von Kolpingbannern aus dem Bezirk Altbayern/Paargau, den eigenen Bannern sowie der Standarte der Kolpingsfamilie, die eigens für diesen Anlass aus dem Stadtmuseum geliehen wurde (schließlich stammt diese aus den Händen Franz von Lenbachs), enthüllten drei Ehrenmitglieder der Kolpingsfamilie die Stele und Präses Beyrer spendete den kirchlichen Segen. Als dann zum Ausklang die letzte Strophe von „´s war einst ein braver Junggesell´“ erklang und die Aufforderung erging „Ihr Brüder, reichtet Euch die Hand. Ihr Schwestern, reichet Euch die Hand“, lief auch so manch altgedientem Kolpingmitglied ein Schauer über den Rücken, denn alle Anwesenden reichten sich die Hand - Kolpingmitglieder und Nichtmitglieder, Jung und Alt. Während des anschließenden Umtrunks konnten die Anwesenden die Stele kennenlernen und der Künstler selbst ließ es sich nicht nehmen, sein Werk zu präsentieren.
Zum Ausklang des Vormittags lud die Kolpingsfamilie zum Weißwurst-Frühschoppen ins Kolpinghaus, wo bei bestem Wetter so manchem die Last der vergangenen Monate abfiel.