Christen sind Wanderer, Wallfahrer und Pilger in der Bewegung auf Gott zu
Zum ihrem 160. Geburtstag organisierte die Bamberger Kolpingsfamilie die 48. Internationale Kolping-Friedenswanderung. 275 Teilnehmer aus acht Nationen nahmen daran teil. Auch von der Kolpingsfamilie Lindau waren sechs Teilnehmer bei den Wanderern mit dabei. Ausgangsort war das Diözesanhaus in Vierzehnheiligen.
Zum Auftakt fand ein feierlicher Eröffnungsgottesdienst in der Basilika Vierzehnheiligen statt. Mit 36 Bannern zogen die Mitglieder am Nachmittag durch das Hauptportal der Wallfahrtskirche ein. Erzbischof Ludwig Schick machte in seiner Predigt deutlich, dass Wandern und Pilgern immer Zeichen des Friedens seien: "Frieden entsteht aus der Bewegung aufeinander zu, aus dem Sich-die-Hände-reichen und miteinander weitergehen in die gemeinsame Zukunft. Krieg hingegen ist Stillstand und Tod", sagte er. Krieg im Kleinen und Großen werde begonnen, wenn sich niemand mehr bewege, jeder auf seiner Position beharre und mit allen Mitteln "seine Stellungen" verteidige. "Wir Christen sind Pilger, Wanderer und Wallfahrer, damit wir lebendig bleiben im Leib, im Geist, der Seele, im guten Miteinander und in der Bewegung auf Gott zu".
Die Internationale Friedenswanderung ist die älteste regelmäßige Veranstaltung des Kolpingwerks Europa. Kolpinger aus verschiedenen Ländern sind gemeinsam unterwegs, beten und feiern zusammen seit 1968 in jeweils einer anderen europäischen Stadt. Die Idee, für den Frieden in der Welt zu beten und zu wandern, ist nach wie vor aktuell. Die Bamberger Kolpingsfamilie, die dieses Jahr ihr 160. Jubiläum feiert, hat bewusst auf eine große Feier verzichtet und stattdessen nach 1973 wieder die Ausrichtung der Friedenswanderung übernommen.
Am Freitag führte eine Wanderung von Vierzehnheiligen durch das Maintal hinauf nach Kloster Banz. Die Führung und die Meditation in der barock ausgestalteten Stiftskirche des ehemaligen Benediktinerklosters übernahm Pfarrer Hans-Werner Alt. Am Samstag ging es auf den Staffelberg mit Station in der Adelgundis-Kapelle.
Den Abschlussgottesdienst zelebrierte Generalpräses Monsignore Ottmar Dillenberg für die Pilger.
Das Banner der europäischen Friedenswanderung wurde bereits am Samstagabend an die Abordnung aus Tschechien übergeben, welche die Organisation der 49. Internationale Kolping-Friedenswanderung in Prag übernehmen.