Bruder Edmund weiß Bescheid
„Es ist eine gute katholische Tradition Feste in der Kirche zu beginnen.“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Dr. Ulrich Lindl die zahlreichen Mitfeiernden in der Biberbacher Wallfahrtskirche zum Festgottesdienst am Tag des Heiligen Josefs. Gerne hatte die Kolpingsfamilie Biberbach die Anregung ihres Präses aufgenommen und auch noch nach dem Gottesdienst ein geselliges Beisammensein beim Wirt mit Starkbier, Brotzeit, Musik und Fastenprediger auf die Füße gestellt. In seiner Ansprache charakterisierte Pfarrer Lindl den Heiligen Josef als „gstandenes Mannsbild mit Herz“, der dafür sorgt, dass Träume nicht nur Schäume bleiben, sondern in die Tat umgesetzt werden. Karl Baumann von der Kolpingsfamilie beschrieb in meditativen Gedanken von Alfred Delp das Geheimnis des Heiligen Josef als „dienstwillige Bereitschaft“.
Anschließend wurde im brechend vollen Saal der Gaststätte Magg weitergefeiert. Kolpingvorstand Tobias Eltschkner begrüßte die Gäste, darunter auch eine Delegation der Kolpingsfamilie Meitingen und Vertreter der Pfarrei St. Ulrich und Afra. Seine Stellvertreterin Monika Schuster dankte allen, die in der Vorbereitung mitgeholfen hatten. Unter der fachkundigen Anleitung von Wirt Georg Magg und Karl-Hans Schmidt von der Brauerei konnte Präses Lindl nach drei Schlägen vermelden: „Ozapft is!“ In Vertretung von Bürgermeister Wolfgang Jarasch, der aufgrund einer Zugverspätung erst später dazu kam, stieß Lindl mit dem zweiten Bürgermeister Klaus Gerstmayr an, bevor das Starkbier weiter verteilt wurde. Für die zünftige Stimmung sorgten auch die fünf Musiker von „unterhopft“, die mit Klarinette, Trompeten, Flügelhorn und Akkordeon ihr Können nicht nur auf ihren Instrumenten zeigten, sondern auch durch gesangliche Einlagen, wie Gstanzl und traditionelles bayerisches Liedgut im besten Sinne, glänzten. Dazu ließen sich die Gäste Brotzeiten, Sulzen und Griebenschmalzbrote als Grundlage für das süffige Starkbier schmecken.
Glockengeläut und Choralmusik kündigte einen weiteren Höhepunkt an. In Vertretung von Bruder Barnabas, bewies Bruder Edmund, als Fastenprediger gute Ortskenntnisse. Unverkennbar die Anklänge an die Redeweise eines ehemaligen Ministerpräsidenten, wenn beispielsweise der Ortspfarrer als Dr. Lidl, äääh, Dr. Aldi, äääh Dr. Lindl angesprochen wurde. Das schnelle Sprechen und Spurten, wie an Allerheiligen auf dem Friedhof oder die James-Bond-ähnliche Autofahrt zum Bahnhof waren ebenso Thema der Fastenpredigt, wie der Vorschlag durch ein Windrad auf der Kirchturmspitze die Kirchenheizung zu finanzieren.
Natürlich bekam auch der zweite Biberbacher Pfarrer Konrad Bestle, als „der Pfarrer fürs Auge und die Ohren“ noch einige Wortspitzen ab. Die Karriereleiter von Bürgermeister Wolfgang Jarasch wurde vom Fastenprediger mit Jugendtrainer, Jugendleiter, Abteilungsleiter, Feuerwehrleiter, äääh, Bürgermeister skizziert, Ende noch unbekannt.
Der Walfangweg, ääh Wallfahrtsweg war eine Variante der Dorferneuerung und zum Thema Älterwerden in Biberbach wusste Bruder Edmund, dass der SC Biberbach alle ehemaligen Spieler über 60, spielfähig oder nicht gerufen hat, um endlich wieder aufzusteigen. Auch ein Versprecher von Bürgermeister Klaus Gerstmayr der bei einer Veranstaltung im Ortsteil Eisenbrechtshofen, stattdessen von Feigenhofen gesprochen hatte, wurde von Bruder Edmund im Zusammenhang mit der verzögerten Anschaffung des neuen Autos für die Freiwillige Feuerwehr nochmals aufgetischt. Stürmischer Applaus und der Bayerische Defilliermarsch standen am Ende des grandiosen Auftritts von Bruder Edmund alias Peter Mayer, der geradezu nach einer Wiederholung schreit.