Bodenschutz in Theorie und Praxis
„Bodenschutz in Theorie und Praxis“ war ein Schwerpunktthema des Familienbildungswochenendes der Kolpingsfamilie Lechhausen. Rund 90 Teilnehmer mit einer Altersspanne von ein bis über 90 Jahre trafen sich am zweiten Adventswochenende im Allgäuhaus in Wertach. Diplomgeograf Claus Hensold hielt zum Thema vormittags ein Referat und nachmittags leitete der Oberregierungsrat und stellvertretende Referatsleiter am Bayerischen Landesamt für Umwelt eine Exkursion im Uferbereich des Grüntensees.
Hensold erläuterte die Bedeutung unserer Böden als Nahrungsspender, Wasserspeicher und Schatzkammer anhand von Beispielen aus dem schwäbischen Voralpenland und ging auf die Entstehungsgeschichte insbesondere seit der letzten Eiszeit ein. Auch die Gefahren für unsere seit Jahrtausenden gewachsenen Böden durch die moderne Zivilisation beleuchtete der Experte gründlich. Ein besonderes Augenmerk ist nach seinen Worten auf den rasanten Flächenverbrauch zu legen. Probleme entstehen nach Hensolds Untersuchungen hauptsächlich dadurch, dass immer mehr neues Bauland grenzausufernd ausgewiesen wird und gleichzeitig eine Verödung gewachsener Ortskerne festzustellen ist. Hier ist seiner Meinung nach ein Umdenken bei den kommunalen Entscheidungsträgern erforderlich, da eine fortschreitende Landschaftszersiedelung letztendlich niemandem diene. Am Nachmittag ging es an den Grüntensee. An ausgewählten Standorten zeigte der Wissenschaftler die Spuren früheren Torfabbaus und den Wuchs von Sekundärvegetation sowie Landschaftsveränderung z.B. durch Wegebau. Die Exkursion wurde abgerundet durch einen herrlichen Spaziergang um das Hotelareal mit Rückkunft erst nach Dämmerungseinbruch.
Zweiter Schwerpunkt des Wochenendes war der Kolpinggedenktag. Während die Jubilare der Kolpingsfamilie bereits im Oktober in Lechhausen geehrt wurden, gestaltete die Kolpingsfamilie in Wertach den Sonntag als zweiten Teil des Gedenktags mit einer Heiligen Messe. In seiner Predigt ging Stadtpfarrer und Kolpingpräses Markus Bader insbesondere auf den Seligen Adolph Kolping, seine Zeit und die Bedeutung seines Werks ein.
Selbstverständlich kam auch Geselliges wie Bastelrunde, Fußballturnier, Schafkopfrunden und ein Besuch in Bad und Sauna nicht zu kurz.