Kolpingsfamilie Wertingen auf den Spuren der jüdischen Gemeinde

Besichtigung jüdischer Friedhof

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09.10.2024

Rund 30 Interessierte kamen zum jüdischen Friedhof von Binswangen. Die Kolpingsfamilie Wertingen lud am 3. Oktober 2024 zur interessanten Führung auf den Judenberg ein. Alfred Sigg erklärte in seiner gewohnten versierten Art wie es zu diesem Friedhof kam und erklärte die jüdischen Bestattungsformen.

Fast 200 Jahre lang musste die jüdische Gemeinde Binswangen ihre Toten auswärts beerdigen. 1663 gelang ihnen der Erwerb eines Areals in der Gemarkung Wertingen zur Anlage einer Begräbnisstätte, das im 17.und 18. Jahrhundert erweitert wurde. Nach 100 Jahren wurde der Friedhof 1763 mit einer Mauer umgeben. In der NS-Zeit wurde der Binswanger Friedhof mehrfach geschändet, es wurden Grabsteine umgelegt und beschädigt. 1940 verwüstete die Hitlerjugend den Friedhof, Grabsteine wurden entfernt und die meisten zerstört. Nach dem Krieg wurden 1946 die geretteten 65 Grabsteine wieder aufgestellt. Vor dem zweiten Weltkrieg waren es über 300. Die jüdischen Gemeindemitglieder nannten ihre Grabstätten den „Guten Ort“. Der älteste Grabstein ist datiert von 1866. Die letzte Beerdigung fand 1938 statt.

Konrad Friedrich
09.10.2024
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