Auf den Spuren Jesu
38 Pilgerinnen und Pilger sind am Sonntag, 29. Oktober 2017 mit Kolping-Diözesanpräses Alois Zeller von München aus ins Heilige Land gestartet. Unter dem Motto "Lesen im fünften Evangelium" begab sich die Gruppe eine Woche auf die Spuren Jesu. In Tel Aviv, am See Genezareth und in Jerusalem übernachtete die Gruppe.
Beim Abflug in München schüttelten Windböen noch das Flugzeug. Nach mehr Stunden des Wartens als unterwegs in der Luft sind alle sicher in Tel Aviv gelandet und wurden vom israelischen Reiseleiter Amos Garbatzki herzlich in Empfang genommen. Das Ankommen und ein kleiner Spaziergang am Mittelmeerstrand rundeten mit dem Abendessen den Tag ab.
Ungewöhnliche Wege, auf die Gott Petrus führt
Erste Station des Tages war Jaffa, das biblische Jobbe. Bei der morgendlichen Messfeier in der Petruskirche erinnerte Präses Zeller an einen Text aus der Apostelgeschichte, der sich hier zugetragen hat. In einer Vision zeigt Gott dem hungrigen Petrus dreimal ein Tuch gefüllt mit Tieren, die dieser wegen seinen Speisevorschriften nicht essen darf, und fordert ihn auf zu essen. "Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein!" wird ihm auf seine Weigerung zu essen gesagt. Erst später erkennt Petrus in der Begegnung mit dem Heiden Kornelius in Cäsarea, dass er das Evangelium nicht nur den Juden verkünden soll sondern allen Menschen. In seiner Ansprache brachte Präses Zeller die Freude zum Ausdruck, dass damit aus der kleinen jüdischen Gruppe von Christen die Weltreligion geworden ist und dass auch alle Mitfeiernden erst so den Glauben erhalten hätten.
Drei Städten die das Siegel "UNESCO-Welterbe" tragen standen zudem auf dem Programm. Bei einer Stadtrundfahrt durch Tel Aviv brachte Amos Garbatzki nicht nur die kurze Geschichte und die zahlreichen Gebäude im Bauhausstil sondern auch Lebensweise und -art der Bewohner von Tel Aviv nahe. Caesarea Maritima mit den wieder ausgegrabenen Resten des Palastes von Herodes dem Großen und dem hier gefunden Stein, auf dem Pontius Pilatus genannt wird, war das nächste Ziel. Ein Rundgang durch die Ausgrabungen, ein Film mit Bildern von der Rekonstruktion und ein Besuch in den Resten der Kreuzfahrerstadt ließen die wechselvolle Geschichte des Ortes lebendig werden.
Wenn auch Haifas Geschichte nicht so weit zurückreicht, so ist der Karmel doch eng mit biblischen Texten wie die vom Propheten Elia verbunden. Das Zentrum der Bahai-Religion gehört auch zu den Weltkulturerbestätten und prägt heute das Stadtbild.
Beeindruckend war anschließend der Rundgang durch die wieder ausgegrabenen Räume und Straßen der Kreuzfahrerstadt Akko. Unvermutet tritt man in eine andere Welt ein und geht durch die Krypta einer Kirche, die es heute nicht mehr gibt. Steht an Straßenkreuzungen und auf Plätzen oder erlebt in der Phantasie im Refektorium das Treffen von Kreuzfahrern aus verschiedensten Ländern mit.
Nach dem Sonnenuntergang am Meeresstrand ging es weiter nach En Gev. Hier, direkt am See Genezareth, hat die Gruppe ihr Lager für zwei Nächte aufgeschlagen.
Hier lebte Jesus
Mit einem Schiff überquerte die Pilgergruppe am Morgen den See Genezareth. Präses Zeller erinnerte auf dem See an den Bibeltext, in dem berichtet wird, wie Jesus den Sturm auf dem See zur Ruhe bringt. Erste Station des Tages waren die ausgegrabenen Reste der Stadt Kafarnaum. Mit dem Haus des Petrus und der modernen Kirche darüber, mit den ausgegrabenen Wohnvierteln und vor allem mit den beeindruckenden Resten der Synagoge wurden viele Erzählungen aus dem Leben Jesu lebendig. Hier hat Jesus Wunder und Zeichen gewirkt, hier hat er Menschen in seine Nachfolge berufen und hier im Vorgängerbau der Synagoge hat er gelehrt.
Unterhalb von Tabgha, wo Jesus mit zwei Fischen und fünf Broten mehrere tausend Menschen gesättigt haben soll, feierte die Gruppe am Ufer des Sees Gottesdienst. In der Messfeier erinnerte Präses Zeller an den auferstanden Jesus, der Petrus und den anderen Jüngern am See erschienen ist.
Der Besuch des Bergs der Seligpreisungen war ein weiterer Höhepunkt der besuchten Orte, an denen Jesus gelebt hat.
Mit einigen Grundzügen zur Frage "Was hat die Reformation in der römisch-katholischen Kirche Positives bewirkt?" erinnerte Präses Zeller bei der Rückfahrt zum Hotel an den Reformationstag und das Gedenken an 500 Jahre Reformation.
Ihr seid seine auserwählten Heiligen
Vorbei an Chirbet Qana, wo frühere Generationen von Pilgern den historischen Ort der Hochzeit von Kana verehrten, ging es für die Pilgergruppe nach Nazareth. Nach einem Besuch in der griechisch-orthodoxen Gabriels-Kirche mit dem Marienbrunnen folgte eine Messfeier zum Hochfest Allerheiligen in der Josefskirche. Präses Zeller zog ausgehend von der Lesung aus dem Kolosserbrief, in dem Paulus die Empfänger als „auserwählte Heilige“ anspricht, einen Bogen von der Verkündigung an Maria über das Zeugnis der Heiligen hin zu den versammelten Gläubigen, die als „Auserwählte“ ihren Glauben leben sollen. Reiseführer Amos Garbatzki erschloss im Anschluss die Symbolik und Geschichte der Verkündigungsbasilika mit der darunterliegenden Verkündigungsgrotte. Mit einem Lied zum „Engel des Herrn“ erinnerten die Pilger zum Abschluss an die Begegnung von Gabriel und Maria, bei der Maria von ihrer Erwählung als Mutter Jesu erfuhr.
Durch das Jesreeltal vorbei am Berg Tabor ging die Fahrt danach ins Westjordanland. Unterwegs gab es viel Gelegenheit für Präses Zeller und Führer Garbatzki auf biblische Bezüge zu verweisen und historische und gegenwärtige politische Entwicklungen zu erklären. Dort wo nach christlicher Überlieferung Johannes der Täufer Jesus und viele seiner Zeitgenossen getauft hatte, machte eine Taufe von russisch-orthodoxen Gläubigen durch dreimaliges Untertauchen das biblische Geschehen lebendig. Präses Zeller las den entsprechenden Bibeltext und Amos Garbatzki ergänzte Bezüge zur alttestamentlichen und jüdischen Tradition.
Die Verwandlung, die die Begegnung Jesu mit dem Zollpächter Zachäus bewirkte, war an einem Maulbeerbaum in Jericho Thema. Auch der Berg der Versuchung und die alttestamentlichen Texte über die Stadt im Palästinensischen Autonomiegebiet konnten erlebt werden bzw. wurden angesprochen.
Mit dem Blick auf die Altstadt von Jerusalem und den Worten von Psalm 122 „Ich freute mich als man mir sagte, ‚Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern‘. Schon stehen wir in deinen Toren Jerusalem“ war die Pilgerreise am wichtigsten Ziel vieler Wallfahrten aus den unterschiedlichen Religionen, Jahrhunderten und Nationen angekommen.
Wo Himmel und Erde sich berühren
Tempelberg und Klagemauer waren die ersten Ziele am Donnerstag. Reiseleiter Garbatzki führte in die Geschichte der Orte aber auch in deren Bedeutung für heute ein. Islam, Judentum und Christentum glauben, dass sich in Jerusalem Himmel und Erde berühren. Deshalb sei die Stadt für die drei großen Religionen so wichtig.
Durch das jüdische Viertel führte der Weg dann in die Dormitio-Abtei auf den Zion. Hier, wo der Überlieferung nach Maria entschlafen ist, grüßte die Pilgergruppe die Gottesmutter. Anschließend ging es in den Saal des Letzten Abendmahles und zum darunterliegenden Grab des Königs David. An der Hahnenschrei-Kirche, wie auch an allen anderen biblischen Orten, las Präses Zeller den entsprechenden Bibeltext und lud zum Gebet und Gesang ein.
Nach einer Mittagspause, die die Teilnehmenden in der Altstadt von Jerusalem verbringen konnten, ging es in die Internationale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem. Bei der Einführung in die Gedenkstätte brachte Garbatzki die statistischen Zahlen des Holocausts näher. Von 30 Mitgliedern einer Familie, die sich vor 1933 im Osten Europas zum Sabbatmahl getroffen hätten, seien nach 1945 noch drei am Leben gewesen. Etwa sechs Millionen Juden sind in den Vernichtungslagern und im Terror des Nationalsozialismus umgekommen.
Berührend war der Besuch im Denkmal für die Kinder. In einer unterirdischen Höhle spiegeln sich fünf Flammen in unzähligen Spiegeln wieder und die Besucher gehen durch eine Wolke von kleinen Lichtern, die zusammen mit den ins Dunkle gesprochenen Namen an die 1,5 Millionen Kinder unter den Holocaust-Opfern erinnern.
In der „Halle der Erinnerung“ liegt unter einer Steinplatte Asche aus Konzentrationslagern. Auf den schwarzen Boden sind die Namen von 22 Vernichtungsstätten geschrieben. Dazwischen brennt eine Flamme.
Der Gang durch das Museum zur Geschichte des Holocaust brachte die ganze drückende Gewalt des Holocaust nahe. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten den Allerseelentag mit dem Gedenken an ihre verstorbenen Angehörigen und Freunde begonnen. Am Abend gedachten sie der vielen „älteren Schwestern und Brüder“ – wie Papst Johannes Paul II. die Juden einmal bezeichnet hat. „Wir als deutsches Volk und wir als Glieder der Kirche tragen schwer an dieser Schuld“, sagte einer der Teilnehmer.
Zurück zum Hotel ging es noch vorbei an beleuchteten Sehenswürdigkeiten und durch Wohnviertel unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in Jerusalem. Amos Garbatzki vermittelte dabei die Unterschiede und Geschichte der jeweiligen Bewohner.
Ostern und Weihnachten am gleichen Tag
„Ein außerordentliches Glück umschreiben wir bei uns mit der Aussage ‚Da fallen Ostern und Weihnachten zusammen‘“, sagte Präses Zeller am Morgen des Freitags zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Pilgerreise ins Heilige Land, da an diesem Tag die Grabeskirche in Jerusalem und die Geburtskirche in Bethlehem auf dem Programm standen.
Entlang der Kreuzwegstationen führte Amos Garbatzki die Gruppe in der Auferstehungskirche – wie die Grabeskirche in alter Zeit hieß - über den Golgotafelsen und vorbei am Salbungsstein zur Ädikula, einem Mausoleum ähnlicher Bau an der Stelle des Grabes Jesu. Nicht nur beim Grab des Josef von Arimathäa brachte Garbatzki seine Überzeugung zum Ausdruck, dass es sich hier mit höchster Wahrscheinlichkeit um die wirklichen Orte handelt, an denen Jesus gelitten hat und gestorben ist. In der Kreuzauffindungskapelle versammelte sich die Gruppe zum gemeinsamen Gebet und Gesang. Führer Amos Garbatzki vermittelte vor der Kirche das schwierige Verhältnis der sechs Konfessionen in der Kirche, die durch den „Status quo“ festgeschrieben sind.
In der benachbarten Alexander-Newski-Kathedrale der russisch-orthodoxen Kirche zeigte Garbatzik die Überreste der alten Stadtmauer und eines Tores mit einem kleinen Tor, Nadelöhr genannt. Mit dem Fund dieser Mauerreste und der zugehörigen Straße war belegt, dass der Golgotahügel außerhalb der alten Stadt gelegen war. Mit Bibelstellen und Gebeten betrachtete die Gruppe anschließend entlang der „Via Dolorosa“, die durch die belebten und mit Marktständen gefüllten Straßen von Jerusalem führt, die Leidensstationen Jesu auf dem Kreuzweg.
Jenseits der Mauer zum palästinensischen Autonomiegebiet übernahm Kadra Zreineh die Führung der Gruppe durch Bethlehem. Nach einem Mittagessen und dem Einkauf in einem christlichen Laden mit Schnitzereien aus Olivenholz ging es zur Geburtskirche. Gebückt betritt man die Kirche durch die Demutspforte. Während der derzeitigen Renovierungsarbeiten lässt sich die Pracht von einer der wenigen vollkommen erhaltenen frühchristlichen Basiliken mit ihren Mosaiken am Boden und den Wänden und mit der beeindruckenden Architektur nur erahnen.
Auch hier treffen verschiedene Konfessionen aufeinander und möchten möglichst nahe an der Stelle der Geburt Jesu sein. In der angebauten römisch-katholischen Katharinenkirche begrüßte die Gruppe der Pfarrer der Gemeinde, Bruder Dr. Rami Asakrieh von den Franziskanern, und erzählte etwas über das Gemeindeleben. Dr. Yousef Mousallam, Direktor des Gesundheitsministeriums, berichtete im Anschluss von der Arbeit der Terra-Sancta-Pfadfinder in Bethlehem. Die Führerin Kadra Zreineh begeisterte die Pilgergruppe aus Augsburg mit ihrem Apell für den Frieden.
Abschluss des Besuchs in Bethlehem war eine Messfeier in einer Grotte auf den Hirtenfeldern. „An Weihnachten ist Gott mit uns auf Augenhöhe gegangen, um sich all unserer Nöte, Ängste und Leiden anzunehmen“, sagte Präses Zeller in seiner Predigt.
Shabbat shalom!
Ein außergewöhnliches Ereignis für die Pilgergruppe war am Samstag der Besuch der Großen Synagoge von Jerusalem. Beim Morgengottesdienst mit der Tora-Prozession, die von Gesang und Gebet begleitet wurde, erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was Jesus in seiner Zeit an jedem Shabbat mitfeierte. Auf dem Weg zum Toten Meer wies Amos Garbatzki auf das besondere Datum des Tages hin: Am 4. November 1995 wurde Jitzchak Rabin (1922-1995), Ministerpräsident von Israel, Opfer eines Terroranschlages. Sein Tod markiert den Endpunkt einer Bewegung zum Frieden für Palästina und Israel, die sehr hoffnungsvoll begann. Eine Feststellung, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit nach Hause nehmen, ist, dass eine Beurteilung der Lage nach nur wenigen Tagen im Land schwierig ist. Dennoch bleiben der Wunsch und die Hoffnung auf Frieden.
Der Weg durch die Wüste Juda führte auch vorbei an Qumran. Hier wurden Mitte des letzten Jahrhunderts Schriften und die Überreste der Wohnungen von einer jüdischen Gruppe gefunden, die man nicht genau kennt. Sensationell sind der Fund von rund 15.000 Fragmenten von Schriftrollen, die zu etwa 850 Schriftrollen gehören und in elf Höhlen gefunden wurden.
Sich ins Tote Meer mit etwa einem Drittel Salzgehalt zu legen, war ein besonderes Ereignis. Amos Garbatzki begleitete die Badefreuden mit ausführlichen Einführungen zur Geologie, Geschichte und zur derzeitigen Situation des Toten Meeres. Vor allem die plötzlich auftretenden Einsturztrichter rund um den ca. 420 m unter dem Meeresspiegel gelegenen Salzwassersee zeigen die rasante Entwicklung der Zerstörung.
Vom jüdischen Schriftsteller Flavius Josephus, der die „Geschichte des jüdischen Krieges“ (66-70 n.Chr.) aufgeschrieben hat, wissen wir um Massada. Die prunkvolle Fluchtburg von König Herodes dem Großen wurde für rund 1.000 Juden letzte Zuflucht. Die Römer stürmten mit einem großen Aufgebot von Soldaten und Sklaven über einen Erdwall die Festung. Bevor die Belagerten in die Hände der Angreifer vielen, wählten sie den Tod. Garbatzki berichtete der Reisegruppe, dass Massada über ein Gedicht von Isaac Lamdam mit dem Satz „Masada darf nie wieder fallen!“ erst in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts zu einem Symbol für die Freiheit wurde. Bei einem Rundgang über die Reste der Festung zeugte eine Synagoge, Taubenhäuser, die Wasserversorgung, die Lagerräume, der dreiteilige Palast von Herodes und ein Badehaus von der einstigen Größe.
Auf dem Rückweg nach Jerusalem gab es einen Abstecher zum Wadi Qelt mit einem nächtlichen Blick auf das Georgskloster. Hier an der Straße zwischen Jericho und Jerusalem ist das Gleichnis vom barmherzigen Samariter lokalisiert. Präses Zeller nutzte die Gelegenheit, den Text vorzulesen.
Auf den Spuren Jesu
Am Sonntagmorgen begleiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Jesus auf den Weg, den er am Palmsonntag gegangen ist. Bei der Anreise zum Ölberg konnten aus dem Bus die Vater-Unser-Kirche und die Himmelfahrtskirchen betrachtet werden. Den Weg hinab durch den jüdischen Friedhof nutzte Führer Amos Garbatzki, um etwas über die jüdische Begräbniskultur zu erzählen. Das Goldene Tor und der Tempelberg, die von hier aus zu sehen sind, spielen in der Endzeiterwartung von Islam, Judentum und Christentum eine Rolle. Auf das Tor und den Tempelberg sind die Begräbnisstätten ausgerichtet.
In der kleinen Kirche „Dominus flevit“, die an die Trauer Jesu über die kommende Zerstörung Jerusalems erinnert, feierte die Gruppe den Sonntagsgottesdienst. Präses Zeller stellte den guten Hirten, wie ihn die verschiedenen Evangelien darstellen, in den Mittelpunkt seiner Predigt. Während des Gottesdienstes hatten die Gläubigen das Panorama der Altstadt von Jerusalem hinter dem berühmten Fenster der Kirche im Blick.
Im Garten Getsemani las Präses Zeller aus der Bibel den Text, der hier lokalisiert wird. Die Todesangstbasilika erhebt sich über dem Felsen, wo Jesus vor seiner Verhaftung in Angst gebetet hat. Diese Kirche wird auch „Kirche der Nationen“ genannt, weil sich 12 Länder nach dem 1. Weltkrieg zusammengetan haben, um sie zu bauen. Die Länder sind auch im Gewölbe der Kirche verewigt.
Auf dem Weg zum Flughafen war das Israel-Museum Station. Das „Holyland Model of Jerusalem”, benannt nach seinem ursprünglichen Standort dem Holyland-Hotel, zeigt den zweiten Tempel und die Stadt Jerusalem, wie sie Josephus Flavius beschreibt und Jesus erlebt hat. Mit dem Modell konnte Amos Garbatzki zusammenfassen, was er während der Tage in Jerusalem erläutert hat.
Das Modell befindet sich in direkter Nachbarschaft vom „Shrine of the Book“. Amos Garbatzki stellte klar, dass die deutsche Übersetzung von „Shrine“ mit „Schrein“ zu wenig weit greift. Eigentlich wäre es besser, so Garbatzki, den Museumsbau mit „Tempel des Buches“ zu bezeichnen. Im unterirdischen Ausstellungsraum mit einer sakralen Wirkung werden Funde von Qumran ausgestellt. Das Museum hat die Form des Deckels von einem Tonkrug, in denen die Schriftrollen gefunden wurden. Dass die Schriftrollen vom Toten Meer für das junge Israel eine große nationale und religiöse Bedeutung hatten, sei nach Garbatzki durch den Ankauf und Bau des Museums belegt. Gezeigt werden unter anderem ein Faksimile der sieben Meter langen Großen Jesajarolle mit dem gesamten Buch Jesaja aus der Zeit um 200 vor Christus und Teile des Codex von Aleppo, einer hebräischen Bibelhandschrift von 920 nach Christus.
Mit einem kurzen Zwischenstopp an einen der drei Orte, wo die Begegnung Jesu nach der Auferstehung mit den zwei Jüngern von Emmaus lokalisiert wird, ging es zum Flughafen und zur Heimreise. Zum Abschluss lud Amos Garbatzki die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kolping-Pilgerreise ein, Botschafter für das Heilige Land und seine Bewohner zu sein.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind wohlbehalten zu Hause angekommen. Viele waren im Vorfeld bezüglich der Sicherheitslage verunsichert. "Ich habe mich keinen Moment bedroht oder in Gefahr gefühlt", sagt ein Mitreidender beim Rückflug am Flughafen.