Auf den Spuren des heiligen Martin
Zu einer „Jubiläumsfahrt nach Ungarn“ lud das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg ein. 25 Teilnehmer folgten dem Aufruf und begaben sich dabei gleichzeitig auf die „Spuren des hl. Martin“.
Die erste Begegnung mit dem „Heiligen der Barmherzigkeit“ machten sie in der Pfarrkirche St. Martin im Wiener Stadtteil Aspern. Der zuständige Pfarrer empfing die Gruppe in der denkmalgeschützten Pfarrkirche und gab einen Einblick in das Leben der größten Pfarre in der Erzdiözese Wien.
Der nächste Tag wurde zu einem beeindruckenden Erlebnis. Die Erzabtei Martinsberg in Pannonhalma, die seit 1996 zum UNESCO-Welterbe zählt, öffnete ihre Türen. Im Rahmen einer geführten Besichtigung erfuhren die Teilnehmer viel über die Geschichte der Abtei und bestaunten die Basilika aus dem 13. Jahrhundert und die äußert prächtige Bibliothek, die auf die Zeit St. Ladislaus im 11. Jh. zurückgeht.
Begleitet von überaus interessanten Informationen über Land und Leute durch die Reiseführerin Àgnes Harrach, und einem kurzen Spaziergang durchs Burgviertel eines der ältesten Städte Ungarns, Veszprem, erreichte die Gruppe ihren Standort für die nächsten Tage, das „Kolping-Hotel Familiy & Spa“ in Alsopáhok.
Ein Höhepunkt der Reise wurde der nächste Tag. In Szombathely (zur Römerzeit „Savaria“), dem Geburtsort des hl. Martin, feierte die Gruppe gemeinsam mit Besuchern und dem Kirchenchor aus Kaufbeuren in der Kathedrale von Szombathely einen Festgottesdienst anlässlich des 1.700 Jahrestags der Geburt von St. Martin. Generalvikar István Császár aus Szombathely stand gemeinsam mit den Kolping-Dözesanpräsides Alois Zeller (Augsburg) und Peter Meister (Passau), mit Stadtpfarrer Bernhard Waltner (Kaufbeuren) und Pfarrer Adolf Nießner dem Gottesdienst vor. Der erzbischöfliche Spiritual und frühere Generalvikar József Brenner predigte beim Festgottesdienst. Anschließend galt der Besuch der Sankt Martin Kirche. Dieses Gebäude an der Stelle der Geburt des hl. Martin, ist wohl der wichtigste religiöse Ort von Szombathely, da hier - mit dem integrierten Besucherzentrum - über das Leben des Heiligen Martin berichtet wird.
Majestätisch und schon von weitem sichtbar, begrüßte Ungarns bedeutendste spätromanische Kirche in Ják die Reisegruppe und lud zu einem Zwischenstopp auf dem Heimweg nach Alsopáhok ein.
Das Wirken und die Bedeutung des großen Heiligen Martin wurde den Reiseteilnehmern auch durch die täglichen morgendlichen Meditationen und Gedanken nahegebracht. Diözesanpräses Alois Zeller zeigte Stationen des Lebens des Heiligen auf, vertiefte diese durch Geschichten, Texte und Lieder und hielt die Gedanken durch „kleine Dinge zum Mitnehmen“ fest.
Das Ziel am nächsten Tag war die Abtei Tihany auf der Halbinsel Tihany am Plattensee. Das Kloster wurde im Jahre 1055 als Stiftung von König Andreas I. als Begräbnisstätte seiner Familie errichtet. Die unter der Klosterkirche gelegene Krypta, in der Andreas I. begraben ist, gehört zu den ältesten erhaltenen romanischen Bauten der Region. Tiefbeeindruckt von der Basilika besichtigte die Gruppe auch die Galerie der Benediktinerabtei. Vor der Besichtigung der Abtei von Tihány unternahmen die Reiseteilnehmer aber noch eine unterirdische Bootsfahrt über einen Teil des Höhlensees von Tápolca.
„Gorsium“ stand nun auf dem Programm: Seit Mitte des 1. Jhs. kontrollierte eine römische Militärbefestigung den Straßenknotenpunkt und den Übergang von Sárviz. Anfang des 2. Jhs. wurde an Stelle des Militärlagers eine Stadt erbaut. Die seit 1958 ausgeführten Ausgrabungen legten Stadtmauern und Tore, mit Kolonaden eingefasste Straßen, ein Forum, Tempel und öffentliche Gebäude, die Hallen und Heiligtümer einer Kolonialversammlung frei. Die Ausgrabungsstätte ist so bedeutend, dass man sie auch das „ungarische Pompeji“ nennt. Nach diesen historischen Eindrücken und einem Spaziergang durch die mittelalterliche Königsstadt Székesfehervár verabschiedete sich die Gruppe mit großem Lob von der unerschöpflichen Reiseführerin Àgnes Harrach.
Nach einem Ruhetag (mit Ausflug mit der „Dotto“-Bahn zu einem Weinkeller in „Klein-Grinzig“ in Heviz) galt es, die Umgebung des Plattensees zu erkunden. Der Organisator und Leiter dieser Reise, Erwin Fath, führte die Gruppe durch die „westliche Hauptstadt“ des Plattensees, Keszthely. Besonderes Augenmerk galt dem Barockschloß und dem Schlosspark der Grafen Festetics und der römisch-katholischen Pfarrkirche am Hauptplatz mit ihren wertvollen Fresken. Viel Natur genossen die Teilnehmer bei einem Spaziergang über die Kányavár-Insel im Kisbalaton. Sümeg bewies mit der Franziskanerkirche und der Pfarrkirche, dass die Stadt mehr zu bieten hat, als nur die mittelalterliche Burg. Die Franziskanerkirche mit der Gnadenstatue der Heiligen Jungfrau Maria ist seit 250 Jahren eine Wallfahrtskirche und die Pfarrkirche im Spätbarockstil der Mitte des 18. Jh. zeichnet sich durch Fresken von Franz A. Maulbertsch in Kircheninnern aus.
Der letzte Tag der Reise war erfüllt mit den Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 20-jährigen Bestehens des „Kolping-Hotel Family & Spa“ in Alsopáhok. Siehe hierzu eigenen Bericht.