Auf den Spuren des heiligen Martin
Aus Anlass des 1700. Geburtstages des heiligen Martin von Tours unternahmen 30 Personen aus der Pfarre St. Martin in Lauingen und aus dem Kolpingwerk Bezirksverband Mittel-Donau eine Pilger- und Informationsfahrt nach Szombathely in West-Ungarn, dem Geburtsort des heiligen Martin.
Bezirksvorsitzender Gebhard Hummel berichtet von der Fahrt:
Mit einem komfortablen Reisebus, genügend Proviant und viel Heilige Geist reisten wir in aller „Herrgottsfrühe“ ab. Unser erstes Ziel erreichten wir zur Mittagszeit. Nach einer stärkenden Mahlzeit in der Klostergaststätte der Zistertienserabtei Heiligenkreuz im Wienerwald fierten wir mit Stadtpfarrer Raffaele ee Blasi die Hl. Messe in der Heiligkreuzkirche, in der ein Splitter der Kreuz Christi eingelegt ist. „SANCTA CRUX SIT MIHI LUX!“ „Das heilige Kreuz sei mein Licht“, heißt es im Benediktussegen. Frater Aloisius sperrte das Gitter in der Stiftskirche auf und ließ uns bis zum Altarraum, dem Kreuzgewölbe und dem Chorgestühl eintreten. Begeistert und mit einer sichtlichen Freude erklärte er die wunderschön ausgestatte Kirche. Der erste Höhepunkt der Reise war schon erreicht.
Am frühen Abend erreichten wir dann unser Hotel in Alsópáhok unweit des Balaton (Plattensee). Nach freundlicher Begrüßung durch den Chef an der Rezeption wurde uns allen die weitläufige Hotelanlage erklärt und die jeweiligen Zimmer verteilt. Beim anschließenden Abendpuffet begrüßte unsere Gruppe der Hoteldirektor Csaba Baldauf und die Organisationsleiterin für Guppenanimation Eva Gerlei aufs herzlichste. Wir fühlten uns sofort wohl und aufgehoben. Die gemütlichen und freundlichen Zimmer, das Schwimmbad, das Gesundheitszentrum für Massagen, Heilschlamm und weitere verschiedene Anwendungen verleiteten zum Entspannen und Erholung.
Doch wir sind auch aufgebrochen, nach Spuren des heiligen Martin von Tours zu suchen. Unser kompetente ungarische Reiseleiterin Cilla führte uns schon am ersten Tag zum Geburtsort des heiligen Martin nach Szombathely. Der Martinsweg führte uns durch die Stadt bis zur Dominikanerkirche Sankt Martin. Vor der Martinskirche steht eine Statue, die Martin bei der Taufe seiner Mutter zeigt. Die Herkunft der Martinskirche reicht bis in die Römerzeit zurück. Es wird berichtet, dass an der Stelle der heutigen Martinskirche, früher das Geburtshaus des heiligen Martin von Tours stand. Wir fanden dort auch eine Verbindung zu Lauingen. Auf einem Altarbild ist Thomas von Aquin, ein Schüler von unserem Stadtheiligen Albertus Magnus, abgebildet. Im Martinsgebet stand dort zu lesen: „Heiliger Martin, wir kommen zu dir. Nimm uns unter deinen Schutz“.
Die Hauptstadt Ungarns Budapest, die aus drei Stadtteilen besteht. Altbuda, Buda und Pest werden durch mehrere Brücken miteinander verbunden. Die berühmtesten Budapester Brücken sind die Ketten-, die Elisabeth- und die Margaretenbrücke. Auf dem Burg Berg feierten wir in Unterkirche der Matthiaskirche einen festlichen Gottesdienst. Die reichhaltigen Verzierungen des Kircheninnenraumes und der Nebenkapellen zeugen von einer großen Handwerkskunst. Das farbenfrohe Ziegeldach erstrahlte im Sonnenlicht. Die nähere Umgebung an der mit Treppen, Bogen. Türmchen und Säulen durchbrochenen Stadtmauer gab uns den Blick auf die Donau und das ungarische Parlament frei. Die riesige Markthalle mitten in der Stadt lud zum Einkaufen, zum Schauen und zum Riechen ein. Nach einer Stadtrundfahrt an den verschiedensten Denkmälern und Gebäuden vorbei erreichten wir dann die St. Stephanskirche. In einer Seitenkapelle konnten wir den Unterarm des heiligen Stefan in einem Schrein besichtigen. Ein riesiges Panorama der Stadt Budapest hatten wir vom Gellert Berg aus. Die breite Donau, Regierungspalast, Bäder, Gebäude und Kirchen schimmerten im abendlichen Licht und gaben den Blick frei über eine Millionenstadt.
Hoch oben, mit prächtiger Aussicht auf den Balaton liegt das Benediktinerkloster Tihany. Durch die Kirche führte uns bei der Besichtigung der Weg auch in die romanische Unterkirche. Dort feierten wir einen feierlichen Gottesdienst. Im Klostermuseum stießen wir auf den heiligen Stephan und Spuren der deutsch-österreichischen Donaumonarchie. Nach der Besichtigung der Stadt Balatonfüred fuhren wir zurück nach Alsópáhok.
Eine Stadt wie im Bilderbuch ist Pécs oder auf Deutsch „Fünfkirchen“. In dieser Stadt waren schon die Römer zu Hause. Die Szolnay Porzellan-Manufaktur machte Pécs weltweit bekannt. Mitten am Stadtplatz steht die heutige Kath. Pfarrkirche, die 1543 erbaut wurde und bis in das 17. Jahrhundert von den Türken als Mosche genutzt wurde. Heute noch sind auf der Spitze der Halbmond und darüber das Kreuz zu sehen. Ein moderner Kirchturm steht neben der Kirche, der zum Glockengeläut aus dem Boden aufsteigt und danach wieder versenkt wird. Innen und außen erinnern mehrere Spuren an die türkische Vergangenheit. Der Dom hat seine heutige Form zwischen 1882 und 1889 erhalten. Das äußere Erscheinungsbild wurde immer wieder verändert und angebaut. Die Türme wurden als Stützen erst im Mittelalter dazu gebaut. Vor der Dombesichtigung feierten wir In einer Seitenkapelle einen Gottesdienst. Dass die Kirche bis in die Römerzeit zurückreicht, das hat uns die romanische Unterkirche gezeigt. Nach einem Blick in den bischöflichen Weinkeller verließen wir die altehrwürdige Stadt Pécs.
Einige Mitreisende nutzten die Hotelanlage und das Gesundheitszentrum zu Massagen, Heilschlamm, Schwimmen, Saunen und Entspannen. Doch die Rückreise nach Lauingen kam viel zu schnell. Die Pilgertage vergingen im Flug. Mit einer Klosterführung auf dem Martinsberg durch die Benediktinerabtei Pannonhalma setzten wir den Schlusspunkt für eine erlebnisreiche Pilgerfahrt.