Anerkennung für soziales Engagement
Am 7. Dezember 1924 trafen sich 25 junge Männer im Gasthaus „Krone“ in Vöhringen und beschlossen nach dem Vorbild von Adolph Kolping die Gründung eines Gesellenvereins. Eine Woche später, am 14.12.1924 - wieder im Gasthaus Krone - erfolgte die offizielle Gründung. Erster Vorsitzender wurde Otto Heckmeier, das Amt des Präses übernahm Pfarrer Friedrich Wiedenbaur. Später wurden aus dem Gesellenverein die Kolpingsfamilie und diese konnte nun in den letzten Tagen ihr 100-jähriges Jubiläum feiern.
Zum Festgottesdienst am 24. November 2024 in der Michaelskirche waren zahlreiche Mitglieder der Kolpingsfamilie Vöhringen sowie der befreundeten Kolpingsfamilien aus Neu-Ulm, Pfuhl, Weißenhorn, Illertissen und Kellmünz mit ihren Bannern gekommen. Zum Festgottesdienst konnte Präses Stadtpfarrer und Dekan Martin Straub den Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer aus Augsburg und Bezirkspräses Lothar Hartmann begrüßen.
Die Predigt von Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer basierte auf dem Zitat von Adolph Kolping: „Anfangen ist oft das Schwerste, aber treu bleiben das Beste“. Diese Treue zum Werk von Adolph Kolping war die Grundlage für die Wiedergründung der Kolpingsfamilie Vöhringen am 13.11.1949 unter Geistlichem Rat Adalbert Städele, nachdem 1936 unter den Nationalsozialisten alle Kolpingsfamilien in Deutschland aufgelöst wurden. Kretschmer dankte der Kolpingsfamilie für ihren jahrzehntelangen Einsatz im Sinne Adolph Kolpings und für die Treue zu seinem Werk.
Im Anschluss an den Gottesdienst hatte die Kolpingsfamilie zu den weiteren Feierlichkeiten ins Joseph-Cardijn-Haus eingeladen. Mit dem Zitat von Adolph Kolping: „Die Nöte der Zeit werden Euch lehren, was zu tun ist" begrüßte Vorsitzender Bruno Scherb die Anwesenden im voll besetzten Saal und gab einen kurzen Einblick in die Chronik der Kolpingsfamilie.
In seinem Grußwort dankte Kolpingmitglied Bürgermeister Michael Neher der Kolpingsfamilie für das soziale und gesellschaftliche Engagement in der Stadt Vöhringen. Den Dank des Diözesanverbandes Augsburg überbrachte der Regionalbeauftragte für den Bezirk Donau-Iller Jakob Kehrle. Vom Bundesverband des Kolpingwerkes Deutschland war Walter Fehle angereist und überreichte das Ehrendiplom an den Vorsitzenden Bruno Scherb.
In seinem Festvortrag stellte Walter Fehle die vielfältigen, sozialen Maßnahmen und Projekte des deutschen Kolpingwerkes in der Aus- und Weiterbildung benachteiligter und weniger leistungsfähiger Menschen – vor allem Jugendliche – vor und betonte, wie wichtig diese in der heutigen Leistungsgesellschaft sind.
Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden auch die diesjährigen Jubilare geehrt. Jakob Kehrle dankte allen Jubilaren und überreichte Urkunden und Ehrennadeln an die anwesenden Herbert Schlecker (60 Jahre), Bruno Scherb (50), Gert Hartmann (40), Karl Janson (25) und Erwin Zimmermann (25). Leider konnten Hans Schwendele (70), Gerhard Zielbauer (40) und Hermann Ernst (25) an der Ehrung nicht teilnehmen.
Personen auf dem Bild von links: Walter Fehle (Bundesvorstand), Wolfgang Kretschmer (Diözesanpräses), Martin Straub (Präses und Stadtpfarrer), Bruno Scherb (1. Vorsitzender), Erwin Zimmermann, Karl Janson (ehemaliger Bürgermeister), Herbert Schlecker, Jakob Kehrle (Diözesanvorstand), Gert Hartmann, Michael Neher (Bürgermeister).