Vortragsabend zum Thema Pubertät

Abenteuer Pubertät - Wenn die Eltern schwierig werden!

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17.04.2018

Die Eltern schlüpften in die Rollen der Lehrer und Freunde.


Die beiden "Jugendlichen" in der Mitte mussten die Erwartungshaltungen über sich ergehen lassen.

Eine aufregende Zeit für Kinder und eine große Herausforderungen für alle Eltern ist die Phase der Pubertät. Ratlosigkeit auf Seiten der Eltern, Verunsicherung bei den Jugendlichen. Am Donnerstag, 12.4.2018, stellten sich 26 mutige Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser spannenden Lebensphase.

Der Vorstand der  Kolpingsfamilie Göggingen hatte den Vortragsabend in das  Programm aufgenommen, um insbesondere Familien anzusprechen und „die Nöte der Zeit zu erkennen“. Denn keine andere Zeit im Leben der Kinder und Eltern birgt mehr Aufregung und Konfliktpotential. Im Pfarrsaal Zum Heiligsten Erlöser begleitete Bildungsreferentin Barbara Heinze die Eltern durch den Abend und lud die Runde zu einer neuen Sichtweise auf die (fast) erwachsenen Kinder ein.

Schon in der Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass sich die Situationen in den Familien sehr ähneln. Das Gefühl, nicht die einzige Mutter oder der einzige Vater zu sein, die sich täglich aufs Neue mit den Herausforderungen der Pubertät konfrontiert sieht, tat allen gut. Nach einer kurzen theoretischen Einführung zum Thema folgte eine Übung zu den unterschiedlichen Lebenswelten, in den Jugendliche sich befinden. Die Eltern erfuhren am eigenen Leib, wie sich Jugendliche oft fühlen, wenn Eltern, Lehrer, Freunde mit ihren Erwartungen auf sie einreden. „Das hat sich richtig schlecht angefühlt“ gab ein Vater als Feedback, der sich in die Rolle des Jugendlichen befand. Verständnis für die heranwachsenden Kinder zu entwickeln, lag der Referentin besonders am Herzen. Denn oft  sind „Umbaumaßnahmen“ in der Gehirnstruktur am Verhalten der Jugendlichen maßgeblich beteiligt. „Das Hirn gleicht in dieser Zeit einer Großbaustellen, deren verschiedene Bauabschnitte in unterschiedlicher Reihenfolge zu unterschiedlichen Zeiten fertig werden“ erfuhren die Eltern.

Einen hohen  Stellenwert haben zudem die sozialen Grundbedürfnisse, nach deren Befriedigung jeder Mensch strebt. Und Jugendliche ganz besonders, da sich in der Pubertät vieles ändert, wofür die Kinder noch keine neuen Verhaltensoptionen haben. Verunsicherung und Orientierungslosigkeit sind da ganz normal.

In der Kleingruppenarbeit kristallisierte sich heraus, dass die Eltern besonders hohes Konfliktpotential im Zusammenhang mit allen Arten von Medien sehen. Nutzungsdauer der diversen Geräte contra Lernverhalten für die Schule sorgte für die meisten problembehafteten Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kindern.

Gemeinsam mit der Referentin erarbeiteten die Eltern Verhaltensweisen, die helfen können, schwierige Situationen zu meistern. „Vertrauen sie darauf, dass in den letzten Jahren schon sehr viel sehr gut gemacht haben, das sie trägt und worauf sie aufbauen können“ ermutigte die Referentin die Eltern.

Zuhören, offen bleiben, Interesse signalisieren, Auseinandersetzungen als Chancen für einen echten Austausch sehen und die Beziehung zu den Kindern immer wieder neu entdecken, dazu lud der Abend ein!

Ein herzliches Dankeschön an die Kolpingsfamilie Göggingen für die Teilnahme und Bewirtung am Abend und an Herrn Pfarrer Sigalla, der die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. 

Barbara Heinze, Fotos: Stefan Hermann, Kolpingsfamilie Göggingen
17.04.2018
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