mutig - stark - beherzt
Termin
30.04.25 bis 04.05.25
Ort
Hannover
Wo ist das?
Veranstalter
Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e. V.
Zielgruppe
Alle
Der „Kirchentag“ ist keine Tagung der Kirche.
Er ist eine von der Kirche unabhängige, eigenständige Bewegung evangelischer Christen, die sich alle zwei Jahre für fünf Tage zu sammenfinden und sich darüber austauschen, wie Glauben und Welt verantwortung zusammenhängen.
Dies geschieht teilweise im Einklang, teilweise auch in Auseinander setzung mit der Kirche. Die Unabhängigkeit des Kirchentages ist in seiner Entstehungsgeschichte begründet.
Wer organisiert Kirchentage?
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Versagen weiter Teile der kirchlichen Eliten im Dritten Reich deutlich. Reinold von Thadden Trieglaff, führendes Mitglied der Bekennenden Kirche aus dem Umfeld Dietrich Bonhoeffers, gründete daher 1949 den Deutschen Evangelischen Kirchentag als kritisches Gegenüber zur verfassten Kirche.
Menschen ohne kirchliche Ämter sollte eine Stimme gegeben werden – gewissermaßen ein Demokratisierungsprogramm für Christen. In einer Zeit, in der für den Wiederaufbau der Gesellschaft Werte gesucht wurden, in der mit Schuld und deutscher Teilung umgegangen werden musste, wuchs der Kirchentag sehr schnell zu einem für Politik und Gesellschaft attraktiven Ereignis zusammen. Hier fanden Bäuerinnen eine Sprache, hier engagierten sich Bundespräsidenten, hier wurden Tabus gebrochen und hier versammelte sich die internationale Welt in einer Zeit, in der Deutschland aus guten Gründen international isoliert war.
So entstand eine „Zeitansage aus christlichen Werten“, von der Signale für Deutschland und darüber hinaus ausgingen. In den 1970er und 1980er Jahren versammelte sich die Friedens und Ökologiebewegung auf Kirchentagen. Im Juni 2011 verkündete die amtierende Bundesregierung den Atomausstieg – Tausende hatten auf dem Kirchentag in Dresden diesen Schritt gefordert. Als öffentliche christliche Versammlung sind Kirchentage gemäß den Artikeln 5 und 8 der Verfassung geschützt.
Träger und verantwortliche Rechtsperson für Kirchentage ist der gemeinnützige, kirchliche „Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e. V.“ mit Sitz in Fulda. Der Verein hat rund 30 ehrenamtliche Mitglieder, die zugleich als Präsidium das oberste Entscheidungsgremium des Kirchentages darstellen. Als Mitglieder sind ausschließlich Privatpersonen zugelassen. Ein Präsidiumsvorstand aus drei Personen amtiert sechs Jahre und jedes Vorstandsmitglied übernimmt ehrenamtlich die Präsidentschaft für einen Kirchentag.
Ein fünfköpfiges Kollegium bildet die hauptamtliche Leitung des Kirchentages. Der Verein hat insgesamt rund 25 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und finanziert sich im Wesentlichen durch Spenden und Zuwendungen. Er stellt seit 1949 die Konstante in der Kirchentagsbewegung dar.
Für jeden Kirchentag wird in der gastgebenden Stadt eine Geschäftsstelle, in der Regel ebenfalls in Gestalt eines gemeinnützigen Vereins, gegründet. Diese trägt die Organisation, Vorbereitung und Durchführung der fünftägigen Großveranstaltung und verwaltet auch die hierfür notwendigen Projektmittel. Bis zu 100 Mitarbeitende sind hier für einen Zeitraum von anderthalb bis zwei Jahren tätig. Als gemeinnützige Organisationen erzielen Kirchentage keine Gewinne.
(Informationen aus "Informationen für Mandatsträger:innen. Ausführliche Informationen, z.B. für Verantwortliche in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft." von www.kirchentag.de)
Bilder: Publikum beim Kirchentag in Nürnberg 2023 (Foto: Kirchentag/Bongard); Gruppenfoto mit Losung v.l.n.r.: Generalsekretärin Kristin Jahn, Landesbischof Ralf Meister, Präsidentin Anja Siegesmund, Oberbürgermeister Belit Onay (Foto: Jens Schulze)