Frauen sind der Schlüssel zu jeder Gesellschaft
Vom 12. bis 15. Februar 2018 war eine Delegation des Bayerischen Landtags zu Gast im Kolping Guest House Durbanville/Kapstadt in Südafrika. Die Abgeordneten Kathi Petersen (SPD), Christine Kamm (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Klaus Steiner (CSU) wurden begleitet von Dr. Eva-Maria Unger (Bayerische Staatskanzlei), Dr. Alexander Fonari (Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.), Annegret Lueg (Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.) und Ulrike Ecker (Landtagsamt). In der bayerischen Partnerregion Western Cape besuchte die Delegation neben vielen weiteren Projekten, die von der bayerischen Staatsregierung gefördert werden, auch das Projekt SPARK des Kolpingwerkes in Südafrika. Kolping hilft jungen - zum Teil minderjährigen - Müttern bei der Persönlichkeitsbildung, stärkt die Mutter-Kind-Beziehung und vermittelt den Müttern Fähigkeiten, wie sie für ihre Zukunft und die ihrer Kinder besser sorgen können.
Die Bayerische Staatsregierung hat gemeinsam mit der Augsburger Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger durch eine Anschubfinanzierung für den Start von SPARK gesorgt. Dass SPARK, was übersetzt „Funke“ bedeutet, wirklich ein Funke Hoffnung in Richtung Unabhängigkeit für die Teilnehmerinnen ist, berichteten die Frauen den Abgeordneten aus Bayern.
Die junge Mutter Unity Pharo sagte, dass das Kolpingwerk für sie eine wichtige Hilfe für ihre Erziehungskompetenz sei. Gouwa Johnson, eine andere junge Mutter, beschrieb in einem selbst verfassten Gedicht mit dem Titel "Jeder Tag ist eine Chance" ihre Erfahrung mit SPARK.
Die bayerische Delegation lernte das Curriculum für den 4-monatigen Kurs kennen. Schwerpunkte sind dabei die Entwicklung von sozialen Kompetenzen, Erziehungsfragen und praktische Teile, wie zum Beispiel Backen und Stricken.
Kim Christen erzählte, dass es ihr an manchen Tagen schwer fiel, zu den Treffen zu kommen. Sie entschied sich aber letztendlich zu gehen, weil "SPARK wie ein zweites Zuhause ist".
Annegret Lueg von der bayerischen Delegation sagte zum Schluss, dass "Frauen der Schlüssel zu jeder Gesellschaft sind". SPARK gibt nach Lueg den Frauen die Stärke, ihre Familie wie ein kleines Familien-Unternehmen zu führen.
Die SPD-Landtagsabgeordnete Kathi Petersen, Mitglied der Kolpingsfamilie Schweinfurt, zeigt sich von SPARK und seinen Auswirkungen begeistert. Zur Nationalkoordinatorin des südafrikanischen Kolpingwerkes, Judith Turner, sagt sie in einem Interview: „Als Adolph Kolping vor 165 Jahren das Kolpingwerk gründete, wollte er benachteiligten Jugendlichen die Werkzeuge und Fähigkeiten vermitteln, die für einen Erfolg notwendig sind. Obwohl das vor Jahrhunderten war, bleibt diesem Wunsch die Organisation immer noch treu. In Südafrika sehe ich die Förderung des Gemeinwohls und des Glaubens lebendig und gesund. Programme wie WOP oder SPARK machen genau das, was Adolph Kolping vor vielen Jahren getan hat und bietet Möglichkeiten und Hoffnung für die südafrikanische Jugend. Junge Menschen brauchen immer Unterstützung, egal wo sie sind und wann sie leben.“
Die Delegation traf in den Tagen in Südafrika den deutschen Botschafter und den deutschen Generalkonsul, war in den Gemeinden Swartland und Drakenstein, sprach mit Vertretern der Regierung, des Parlaments der Provinz Western Cape, der Heinrich-Böll- und der Hanns-Seidel-Stiftung und Fairtrade Südafrika, besuchte Projekte des Vereins Themba Labantu, Lebenslinien und der Organisationen „Western Cape Network for Community Peace and Development“ und Hope und Amandla und besuchte das Kinderzentrum Elonwabeni.