Noch stärker für Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Vom 25. bis 28. September fand in Lima (Peru) die Generalversammlung des Internationalen Kolpingwerkes statt. Rund 200 Delegierte aus 43 Ländern in Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien kamen zusammen, um vier Tage lang die zukünftigen Arbeitsinhalte des weltweiten Verbandes zu diskutieren und zu entscheiden. Barbara Breher (Pfaffenhofen), Thomas Ermisch (Augsburg), Franz Mayer (Schrobenhausen) und Reinhold Padlesak (Starnberg) waren aus der Diözese Augsburg als Delegierte des Kolpingwerkes Deutschland bei der Generalversammlung.
Fit für die Zukunft: Verbandlicher Reformprozess
Im Zentrum der Tagung des höchsten beschlussfassenden Gremiums des weltweiten Sozialverbandes stand der Abschluss eines bereits 2012 begonnenen verbandlichen Reformprozesses „Kolping 2017“. Durch ein neues Selbstverständnispapier und eine Überarbeitung des Generalstatuts hat sich das Internationale Kolpingwerk fit für die Zukunft gemacht. Denn um weiterhin leistungsstark und attraktiv für Mitglieder zu bleiben, braucht der traditionsreiche Verband ein modernes Gesicht mit neuen Strukturen, Vernetzungsformen und Kommunikationswegen. So stärkt das neue Generalstatut beispielsweise die Rolle der Laien im Verband. Die Geistliche Leitung einer Kolpingsfamilie ist nicht mehr ausschließlich einem katholischen Priester vorbehalten. Auch Laien (und hier auch Frauen) können dieses Amt ausfüllen.
Ökologische Verantwortung
Inhaltlich will sich der Verband künftig noch intensiver seiner ökologischen Verantwortung stellen. Nachhaltiges Handeln soll in den 62 Mitgliedsländern bewusst gefördert, die weltweite Projektarbeit durch eine stärkere Berücksichtigung ökologischer Aspekte noch ganzheitlicher ausgerichtet werden. Generalsekretär Demele berichtet in einem Interview über die inhaltliche Diskussion: "Wir haben uns an einem Tag intensiv mit der päpstlichen Enzyklika „Laudato Si“ befasst. Papst Franziskus hat mit dieser Schrift direkt ins Herz von Kolping International getroffen. Denn unsere weltweiten Projektaktivitäten verfolgen stets das Ziel, Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, eine Heimat zu geben und Gemeinschaft zu ermöglichen. In Europa geschieht dies zum Beispiel durch Projekte des Jugendwohnens, in Lateinamerika durch Berufsbildung und in Afrika durch die Förderung ländlicher Entwicklung. Armutsbekämpfung ist ein zentraler Aspekt in Papst Franziskus „Laudato Si“ – der Apell, dies nicht auf Kosten der Umwelt zu machen, das Ganze also nachhaltig geschehen zu lassen, der andere. Dieser päpstliche Impuls zu mehr Nachhaltigkeit, die Sorge um das gemeinsame Haus, soll bei Kolping International und in den Nationalverbänden künftig noch stärker Berücksichtigung finden."
Generalrat und Finanzausschuss neu gewählt
Der gleichzeitig tagende Generalrat des Kolpingwerkes hat in Lima/ Peru ein neues Führungsgremium für den Verband gewählt. Die 47 Delegierten wählten Thomas Dörflinger (Bundesvorsitzender Kolpingwerk Deutschland), Erich Reischmann (Kolping Schweiz), Paul Nguyen Huu Nghia Hiep (Kolping Vietnam), Dancille Mujawamariya (Kolping Ruanda) und Rufino Rodriguez (Kolping Honduras) in den Generalvorstand, dem auch Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg und Generalsekretär Dr. Markus Demele angehören. Zudem wurde Karin Wollgarten (Leitung Finanzen & Verwaltung des Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes e.V. SEK) zur neuen ehrenamtlichen Geschäftsführerin des internationalen Kolpingwerkes Als Geschäftsführerin ist Karin Wollgarten automatisch auch Mitglied des Generalvorstandes. Im neuen Finanzausschuss sind Ted Wilke (Kolping USA) sowie Markus Lange, Manuel Hörmeyer, Thorsten Schulz und Barbara Breher (alle Kolpingwerk Deutschland).
Ehrenzeichen des Internationalen Kolpingwerkes
Zum Auftakt der Zusammenkunft kam es für fünf Kolpingmitarbeiter zu einer besonderen Überraschung: Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg zeichnete sie für ihren langjährigen, unermüdlichen Einsatz im Geiste Adolph Kolpings mit dem Ehrenzeichen des Internationalen Kolpingwerkes aus. Über diese Anstecknadel freuten sich: Ullrich Vollmer (Bundessekretär Kolpingwerk Deutschland), Agustín Aishemberg (Geschäftsführer Kolping Uruguay), Fr. Antony Raj (Nationaldirektor Kolping Indien), Beata Harasimowicz (Geschäftsführerin Kolping Polen) und Venanth Mpanju (Nationalkoordinator Kolping Tansania).
Ehrengast und Verabschiedung
Als Ehrengast besuchte Msgr. Daniel Turley Murphy, Bischof von Chulucanas und bischöflicher Protektor von Kolping Peru, am Dienstag die Tagung. Abends fand, nach einer gemeinsamen Messe, die feierliche und sehr emotionale Verabschiedung des Generalpräsidiums statt. Barbara Breher, Father Peter Isingoma (Uganda), Agustín Aishemberg (Uruguay), Bernhard Burger (Schweiz) und Otto von Dellemann (Südtirol) schieden aus dem Gremium, das künftig durch den Generalvorstand ersetzt wird.
Begegnung mit Partnerländern
Die Vertreter aus der Diözese Augsburg hatten bei der Generalversammlung auch die Gelegenheit sich mit den Delegierten aus den Partnerländern Indien, Ungarn und Südafrika auszutauschen. Dabei gab es auch eine Neuigkeit aus Südafrika. Father Kizito Gugah ist neuer Nationalpräses von Südafrika. Der gebürtige Malawi ist Priester des Erzbistums Kapstadt und Pfarrer in der Pfarrei St. Timothy in Tafelsig.