#WirBleibenZuhause - und sind dennoch (gedanklich) unterwegs!
Da aufgrund der Corona-Pandemie unsere Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, lädt das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg zu einem virtuellen Sonntagsausflug zu Kapellen, Gipfel- und Feldkreuzen, Kirchen mit Kolping-Reliquien... ein.
Gipfelkreuz auf dem Großen Krottenkopf von der Kolpingsfamilie Ottobeuren
Aufrichtung des Kreuzes 1957
Auf Veranlassung von Altseniors Ludwig Müller beschließt die Kolpingsfamilie Ottobeuren am 25.6.1957, auf dem Großen Krottenkopf, dem höchsten Berg der Allgäuer Alpen, ein neues Gipfelkreuz zu errichten. Das alte Gipfelkreuz, 1947 ebenfalls von der Kolpingsfamilie Ottobeuren errichtet, wurde durch einen Blitzschlag zerstört. Am 6.7.1957 wird das Kreuz fertig und am 28.7.1957 mit einer feierlichen Bergmesse durch Kaplan Kurt Engelhard von Sonthofen eingeweiht.
50jähriges Jubiläum und Reparaturen
Zum 50jährigen Jubiläum des Gipfelkreuzes auf dem Großen Krottenkopf steht eine größere Reparaturmaßnahme an. Seit Herbst des Vorjahres war bekannt, dass sich aus dem Querbalken ein eingesetztes Holzstück gelöst hat und die Verwitterung an dieser Stelle deutlich erkennbar ist.
Um die Wartungsarbeiten optimal planen zu können ist eine genaue Bestandsaufnahme notwendig. Dazu macht sich eine Dreiergruppe der Kolpingsfamilie am 14./15. Juli auf, um die "genaue Lage zu peilen". Ergebnis ist, dass der beschädigte Bereich ausgearbeitet und durch einen neuen Holzeinsatz ersetzt werden soll. Die Sache könnte sich aber schwierig gestalten, da sich der Arbeitsplatz in 4 m Höhe auf dem Gipfel des 2.657 m hohen Berges am äußeren Ende des Querbalkens befindet. Mit den notwendigen Materialien nimmt dann am 19. Juli eine Gruppe die Reparatur in Angriff. Die Leiter, Werkzeuge und Ersatzteile, werden von Oberstdorf Spielmannsau mit der Materialseilbahn auf die Kemptener Hütte transportiert. Bis zum Abend hat sich die 8köpfige Gruppe auf der Hütte eingefunden. Am nächsten Morgen teilt man das Material auf die Gruppe auf; gegen 11 Uhr wurde der Gipfel erreicht. Die 5teilige Leiter ist schnell zusammengebaut und am Kreuz befestigt. Mit Karabiner und Gurt gesichert kann der beschädigte Bereich ausgestemmt, das neue Holzteil eingepasst und befestigt werden. Danach werden bereits vorgefertigte Kupferblechhauben über die Reparaturstelle gesteckt und befestigt.
Anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Gipfelkreuzes auf dem Großen Krottenkopfes feiert die Kolpingsfamilie Ottobeuren am Sonntag, den 26.8.2007 eine Jubiläumsandacht auf dem höchsten Berg der Allgäuer Alpen. Bereits am Samstag treffen sich die Teilnehmer auf der völlig überfüllten Kemptener Hütte. Am nächsten Morgen machen sich 17 Mitglieder der Kolpingsfamilie, Familienangehörige des Initiators des Gipfelkreuzes Ludwig Müller und Georg Besel als einziger Teilnehmer, der das Kreuz mit aufgestellt hat, sowie Frater Franziskus auf den Weg. Bei idealem Bergwetter kann gegen 11 Uhr eine kleine Andacht zum Gedenken an das Aufstellen des Kreuzes vor 50 Jahren abgehalten werden. Frater Franziskus erinnert hierbei an den mühevollen Einsatz der Mitglieder des Gesellenvereines und gedachte der bereits verstorbenen Mitglieder. Nach einer kurzen Rast macht sich die Gruppe an den 5stündigen Abstieg nach Holzgau. Besonders zu erwähnen ist, dass für die anstehende Sanierung des Gipfelkreuzes ein eigenes Konto gegründet wurde, dass von Georg Besel mit einem ansehnlichen Betrag eröffnet wurde.
Das neue Kreuz 2012
Nach einigen Reparatureinsätzen in den vergangenen Jahren mit viel Farbe und Kupferblech hat sich der Vorstand der Kolpingsfamilie Ottobeuren entschlossen, das Gipfelkreuz auszutauschen. In monatelanger Planung entstand eine Kombination aus Holz und Edelstahl, die in Einzelteilen auf dem Gipfel zusammengebaut werden sollte. Schon beim Probeaufbau wurde deutlich, dass eine Montage auf dem Gipfel sehr schwierig werden würde, noch dazu mit Blitzableiter, Stirnblechen und Stahlsockel.
Zuvor musste allerdings das alte Kreuz abgebaut, das alte Fundament saniert und der nötige Sand und Zement in etwa 30 Tüten mit je sechs Kilo sowie Werkzeug auf den Gipfel getragen werden. Das notwendige Wasser wurde mittels einer Plane auf dem Gipfel aufgefangen und gespeichert.
Für diese Aufgaben waren immer die Wochenenden notwendig, die häufig verregnet und auch verschneit waren. Auch wenn die Mannschaft die Materialseilbahn der Kemptener Hütte für Material und Werkzeug benutzte durfte, war viel Muskelarbeit angesagt.
Ein glimpflich ausgegangener Unfall beim Abbau des alten Kreuzes war schließlich das Signal, das Kreuz mit Hilfe eines Hubschraubers aufzustellen.
Am ersten Augustwochenende 2012 wurde das Kreuz via Helikopter auf den Gipfel gebracht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten stand das Kreuz schließlich im vorgesehenen Fundament und konnte verspannt und ausgerichtet werden.
Für die Truppe auf dem Gipfel waren eine Holzbank und ein Fass Bier mit Grüßen vom Tal mit hochgeflogen worden. Am Abend fand eine Feier in der Kemptener Hütte statt.
Die Einweihung 2013
Am 21.7.2013 feierte die Kolpingsfamilie Ottobeuren feierlich die Einweihung des im Vorjahr errichteten Gipfelkreuz auf dem Großen Krottenkopf. Kolping-Diözesanpräses Alois Zeller, 20 Freunde und Mitglieder der Kolpingsfamilie Ottobeuren stiegen am Samstag auf die Sonnalm oberhalb von Holzgau auf, um am nächsten Tag den Aufstieg anzugehen. Bei wunderschönem Bergwetter wurde nach 3,5 Stunden der Gipfel erreicht. Musikalisch unterstützt wurde die Einweihung durch eine Abordnung der Blasmusikgesellschaft Ottobeuren, die es sich nicht nehmen ließen, ihre Instrumente mit hinaufzutragen. Kolping-Diözesanpräses Alois Zeller segnete im Rahmen dieses Festgottesdienstes das neue Kreuz und gedachte auch der Ersteller vom damaligen Gesellenverein vor über 50 Jahren. Mit wunderschönen Klängen der mitgebrachten Blasinstrumente und einem gewaltigen „Großer Gott wir loben Dich“ wurde das Kreuz eingeweiht. Über die Sonnalm ging es im Anschluss daran zurück ins Tal.
Erste Reperaturen 2018
Im September 2018 musste eine "Seilschaft" ausrücken, da die Nachricht angekommen war, dass eine Seilverankerung sich gelöst hat. In einer Blitzaktion gingen einige Mitglieder, ausgerüstet mit „schwerem“ Gerät auf den Gipfel um die Verankerung der Seile zu überprüfen und neu zu setzen.
Video von der Einweihung auf Youtube
Aus dem Evangelium vom Pfingstsonntag (31. Mai)
"Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten."
Vollständiger Text Evangelium (Johannes 20, 19-23) unter: www.bibleserver.com
Texte des Sonntags im Schott-Messbuch auf: www.erzabtei-beuron.de
Eintrag ins Gipfelbuch
Komm Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen. Entzünde in uns das Feuer Deiner Liebe. Stärke uns im Geist von Adolph Kolping, damit wir Arbeit, Familie und Gesellschaft im Licht unseres Glaubens verstehen und hilf uns Salz für die Erde und Licht für die Welt zu sein.
Kolping-Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer
Aus meinem Tourtagebuch
Was für ein Gefühl: Ich bin überwältigt von der Aussicht auf das Alpenpanorama, die unzähligen Gipfel, die vor mir liegen. Gleichzeitig spüre ich, wie sehr die Anstrengung vom Aufstieg von mir abfällt. Der Atem wird wieder langsamer und ich spüre den Wind, der mir durchs Haar fährt: Freiheit!
Nach einem steilen, steinigen Aufstieg in sengender Hitze, das Ziel vor Augen und doch noch so weit. Das dachten sich wohl auch die Jünger. Gibt es überhaupt noch einen Gipfel? Jesus ist manch einem erschienen, doch der gemeinsame Weg ist vorbei. In dieser Trostlosigkeit ist er plötzlich da. Er sendet sie und uns. Hinaus in die Weite (manchmal reicht es schon, aus sich heraus zu gehen), durch die Täler der Zweifel, Ängste, Einsamkeiten und Schwierigkeiten, der Gipfel des Neubeginns, der Freiheit ist da. Die Kraft schenkt der Geist. Ohne ihn wäre übrigens nichts geworden (vgl. Schöpfungsbericht: „Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.“ Gen 1,2). Im Hebräischen heißt Gott „Ruach“ und bedeutet soviel wie „Wind“, „Hauch“ oder „Atem. Eine Kraft also, die im Außen, aber auch im Innern wirkt. Sind wir auch immer noch durch Regulierungen eingeschränkt, so zählt doch: „Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit“ (2 Kor 3,17). Diese Zusage trägt mich, nicht nur durch diese Krisenzeit.
Johanna Pongratz, Bildungsreferentin
Musiktipp: Lux aeterna (Morten Lauridsen)
Was für unterwegs...
„Das Christentum sind keine leeren Worte, sondern lebendige Handlungen. Üben wir’s Christentum rechtschaffen untereinander, tun wir Gutes einander, helfe einer dem anderen zum Guten, hüte einer den anderen vor dem Bösen, dann wird’s schon besser werden in der Welt.“
Adolph Kolping
Sonntagsrätsel
Für jede Sonntagstour gibt es ein Kreuzworträtsel. Aus den eingesendeten Lösungen wird ein kleiner Gewinn (z.B. Buch) verlost.
Einsendeschluss: 15.06.2020
Hier gehts zum Sonntags-Kreuzworträtsel
Siehe auch
Link zur Karte (Google Maps)
Wer sehen will, wo das Kreuz steht, sich mit dem Finger auf der Karte auf den Weg machen möchte, kann hier dem Link folgen oder die GPS-Daten verwenden: 47° 18′ 41″ N, 10° 21′ 21″ E