#WirBleibenZuhause - und sind dennoch (gedanklich) unterwegs!
Da aufgrund der Corona-Pandemie unsere Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, lädt das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg zu einem virtuellen Sonntagsausflug zu Kapellen, Gipfel- und Feldkreuzen, Kirchen mit Kolping-Reliquien... ein.
Kolping-Kapelle St. Josef in Weiler Obertrogen von der Kolpingsfamilie Weiler
Bereits im Jahr 1997 ist in einem Bericht von der Idee zum Bau einer Kapelle zu lesen: „Die Kolpingsfamilie Weiler im Allgäu möchte zum 100-jährigen Gründungsjubiläum im Jahr 1999 eine Kapelle bauen, die dem hl. Josef geweiht werden soll. Ebenso soll auch Adolph Kolping in der Kapelle verewigt werden. Die Idee, eine Kapelle zu bauen, entstand beim Umbau des Kolpinghauses. Die Mitglieder leisteten zu diesem Bau rund 5.000 Stunden. Da sich keine größeren Unfälle ereigneten, soll aus Dankbarkeit über das gelungene Werk eine Kapelle für ca. 20 bis 25 Personen… gebaut werden. Sobald die Finanzierung gesichert ist, soll mit dem Bau begonnen werden. Ein Spender für eine Glocke hat sich bereits gemeldet.“ Die Renovierung und Neugestaltung des damals bereits 40 Jahre alten Kolpinghauses begann 1994 und konnte am 12. Mai 1996 mit der Wiedereinweihung durch Diözesanpräses Josef Hosp abgeschlossen werden.
Zum 100-jährigen Gründungsjubiläum der Kolpingsfamilie Weiler am 17. Oktober 1999 übergab die benachbarte Kolpingsfamilie Scheidegg eine 45 kg schwere Glocke (Durchmesser 84,5 cm, Ton Gis). Kolpingmitglied Richard Prinz, er war Formengießer-Meister in einer Hutfabrik, hat sich in wochenlangem Selbststudium das nötige Wissen angeeignet und zusammen mit einem Kollegen in der Werkstatt seiner ehemaligen Firma die Glocke gegossen. Die Glocke trägt die Bilder des heiligen Josef und des seligen Adolph Kolping. Zudem ist auf ihr das Kolping-Logo und das Wappen der Marktgemeinde Weiler angebracht. Die Inschrift lautet: O heiliger Josef, du halt’ Haus – und gieß des Himmels Segen aus. Weiler im Allgäu 1899 – 1999. Gegossen im Jahr 1997 in der Gießerei der Firma Mayser, Lindenberg. R. Prinz und K. Socher“. Glockenweihe fand am 13. Juni 2004 anlässlich der 50-Jahrfeier des Kolpinghauses durch Diözesanpräses Josef Hosp statt.
Nachdem im Jahr 2000 vom Architekten Vinzenz Aßfalg der Eingabeplan nach Ideen von L. Dorner jr. erstellt worden war, konnten Roland Schlechta, der Vorsitzende der Kolpingsfamilie, und der Ortspfarrer und Präses Rudolf Sinz am 3. Oktober 2001 den ersten Spatenstich für die Josefskapelle der Kolpingsfamilie Weiler in Trogen ausführen. Familie Dorner hatte im Gedenken an ihren tödlich verunglückten Sohn Hubert das Grundstück der Kolpingsfamilie kostenlose überlassen.
Ein Jahr später konnte die Kolpingsfamilie berichten: „Seit dem ersten Spatenstich im vergangenen Jahr geht es beim Bau der Josefskapelle in Obertrogen bei Weiler im Allgäu zügig voran. Der Rohbau ist fertig, das Dach gedeckt und die Fenster gesetzt. Die Helfer feierten ein kleines Richtfest und freuten sich über die geleistete Arbeit und den gelungenen Bau. Der Bau wird ausschließlich über zweckgebundene Aktionen und Spenden finanziert. Auf jeden Fall soll heuer noch die Türe und der Außenputz fertiggestellt werden. Das weitere Vorgehen hängt dann von der jeweiligen Finanzlage der Kolpingsfamilie ab.“
Am 19. September 2004 war es nach 2.000 Stunden ehrenamtlichen Einsatz soweit: Kolping-Diözesanpräses Alois Zeller konnte die Kapelle zu Ehren des heiligen Josefs, der Patron der Kirche und des Kolpingwerkes, weihen. Thomas Novy und seine „Trogener Sänger“ gestalteten den Gottesdienst mit der von ihm eigens für die Weihe geschaffenen „Obertrogener Bauernmesse zu Ehren des Hl. Josef“. Die Baukosten von rund 45.000 Euro wurden überwiegend durch Spenden erbracht. Darüber hinaus gab es von örtlichen Handwerkern eine große Menge an Sachspenden in Form von Sand, Zement, Steinen, Holz und Arbeitsleistung.
Auch die Ausstattungsstücke der Kapelle sind zum großen Teil Stiftungen. Die Statue des heiligen Josef als Patron der Kirche, der seine schützende Hand über die bedrohte Kirche ausbreitet, hat Pfarrer Sinz neben anderen Skulpturen der Kapelle geschenkt. Die ungewöhnliche und sehr ausdrucksvolle Darstellung, deren Herkunft unbekannt ist, stammt aus dem späten 20. Jahrhundert.
In der Kapelle finden während des Sommers regelmäßig Gottesdienste und Andachten statt. Jeweils am 3. Sonntag im September wird mit einem Gottesdienst im Freien des Weihetages gedacht. In den vergangenen Jahren hat Kolping-Diözesanpräses Zeller oder sein Vorgänger Josef Hosp meist dem Weihejubiläum vorgestanden, zu dem die Kolpingsfamilien aus dem Bezirk Westallgäu kommen. 2015 feierten der Nationalpräses des indischen Kolpingwerkes, Father Antony Ray, und der Nationalvorsitzenden, Mr. Perakalapudi Ramesh, den Gedenkgottesdienst mit.
Roland Schlechta, der von 1989 bis 2002 Vorsitzender der Kolpingsfamilie und in dieser Zeit auch Bauleiter bei der Sanierung des Kolpinghauses und unermüdlicher "Motor" beim Kapellenbau war, wurde bei der Mitgliederversammlung der Kopingsfamilie 2006 besonders geehrt. Der Geschäftsführer des Kolpinghauses in Weiler, Karl Josef Müller, war ebenfalls treibende Kraft beim Bau der Kapelle.
Aus dem Evangelium von "Josef dem Arbeiter" (1. Mai)
"Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen in ihrer Synagoge, sodass sie außer sich gerieten vor Staunen und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Machttaten?
Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht auch alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles?
Und sie nahmen Anstoß an ihm. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat und in seiner Familie. Und er wirkte dort nicht viele Machttaten wegen ihres Unglaubens."
Vollständiger Text Evangelium (Matthäus 13, 54-58) unter: www.bibleserver.com
Texte des Sonntags im Schott-Messbuch auf: www.erzabtei-beuron.de
Aus meinem Tourtagebuch: "Nix gsait isch gnuag globt"?
Wie der „Prophet im eigenen Dorf" zu sein, dieses Gefühl kenne ich von meiner Arbeit in der eigenen Kolpingsfamilie. Durch mein Engagement im Bezirk und auch in der Region "Allgäu" habe ich den direkten Vergleich, da scheint meine Meinung eher „gefragt“ zu sein.
Und doch: hier in der Kolpingsfamilie Blonhofen-Aufkirch ist meine Familie - mein Zuhause! Ich werde weiterhin alles mir Mögliche tun, die Kolpingsfamilie auf Kurs zu halten, auch wenn es Kraft und Durchhaltevermögen kostet.
Den Spruch „Nix gsait isch gnuag globt" habe ich hier kennengelernt und ich kann damit umgehen. Kann uns nicht gerade die jetzige Zeit zeigen, das zu schätzen was vor Ort passiert? Da schadet es sicher nicht, das ein oder andere anerkennende Wort für mein Gegenüber zu finden.
Daniela Zitt, Regionalbeauftrage für die Bezirke Ober-, Ost,- Unter- und Westallgäu
Eintrag ins Gipfelbuch
Großer Gott, du schenkst uns die Heiligen als Lebensbegleiter und Fürsprecher. Am heutigen Feiertag gedenken wir in Bayern besonders der Gottesmutter Maria. Zur ihr rufen wir: „Patronin voller Güte, das Bayernland behüte“ (GL 867). Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, gedenken wir auch des Heiligen Josef. Als Schutzpatron der Arbeiter beten wir für all jene, die in dieser Zeit viel arbeiten müssen als sonst. Und wir beten für all jene, die keine Arbeit haben, die in großen Existenznöten sind und nicht wissen wie es in Zukunft weitergehen wird. Heiliger Josef, Patron der Kolpingsfamilien, bitte für uns!
Kolping-Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer
Musiktipp: Machen wir das Beste draus (Silbermond)
Was für unterwegs...
"Unser Herrgott will nämlich nicht alles allein tun, was unter Menschen zu tun ist, sondern auch den Menschen selbst etwas mittun überlassen. Er, der große Hausvater oben im Himmel, fängt an, zeigt den Weg und die Art und Weise, wie man's machen müsse, und will, daß die Menschen unten von seinem Beispiel profitieren und in rechter Nachahmung zeigen, daß sie in Wahrheit Gottes Kinder sind."
Adolph Kolping
Sonntagsrätsel
Für jede Sonntagstour gibt es ein Kreuzworträtsel. Aus den eingesendeten Lösungen wird ein kleiner Gewinn (z.B. Buch) verlost.
Einsendeschluss: 15.05.2020
Hier gehts zum Sonntags-Kreuzworträtsel
Link zur Karte (Google Maps)
Wer sehen will, wo das Kapelle steht, sich mit dem Finger auf der Karte auf den Weg machen möchte, kann hier dem Link folgen oder die GPS-Daten verwenden: 47°33'33.0"N 9°55'23.6"E