21. Bergkreuz Blender (Kolpingsfamilie Wiggensbach)

#WirBleibenZuhause - und sind dennoch (gedanklich) unterwegs!

Da aufgrund der Corona-Pandemie unsere Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, lädt das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg zu einem virtuellen Sonntagsausflug zu Kapellen, Gipfel- und Feldkreuzen, Kirchen mit Kolping-Reliquien... ein.

Bergkreuz auf dem Blender von der Kolpingsfamilie Wiggensbach

Im Mai 1933 errichtete der Gesellenverein Wiggensbach auf dem Blender (1.072 m) ein Bergkreuz. Die regionale Zeitung berichtet darüber: „Am Pfingstmontag fand die feierliche Einweihung des Kreuzes statt. Schon in den frühen Morgenstunden stieg Jung und Alt auf diesen uns so nahe gelegenen Berg, um dem feierlichen Akt beizuwohnen. Gegen 10 Uhr kündeten Schüsse die Ankunft der Vereine an. Gesellen-, Turn-, Veteranen- und Krieger-, Burschen-, und Trachtenverein von Wiggensbach sowie die Feuerwehrvereine von Wiggensbach und Ermengerst beteiligten sich mit Fahnenschmuck an der Feier. Ferner erschienen die Gesellenvereine von Kempten, Dietmannsried, Altusried und Buchenberg sowie der Burschenverein von Kempten.“ Der Messfeier mit Segnung des Kreuzes stand Kaplan Wiedemann, dem damaligen Präses der heutigen Kolpingsfamilie Wiggensbach, vor.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Bergkreuz zerstört und erst nach dem 2. Weltkrieg wiedererrichtet. Bereits wenige Wochen nach der offiziellen Wiedergründung der Kolpingsfamilie Wiggensbach am 19. März 1947 folgte am 8. Mai 1947 die Segnung des neuen Kreuzes der Kolpingsfamilie auf dem Blender.

Einmal jährlich findet eine gemeinsame Bergmesse der Kolpingsfamilien Wiggensbach und Buchenberg statt.

 

An dieser Stelle sei an den im März 2019 verstorbenen Klaus Sailer erinnert und ihm gedankt. Sailers Zusammenstellung von Gipfelkreuze aus dem Jahr 2008 ist Grundlage und Ideengeber für die Reihe hier auf der Seite. Klaus Sailer war viele Jahre im Vorstand der Kolpingsfamilie Wiggensbach und im Bezirksvorstand Oberallgäu engagiert.

(Bild oben aus der Chronik der Kolpingsfamilie Buchenberg auf der Internetseite www.pg-amblender.de von der Kreuzssegnung 1933)

Aus dem Evangelium vom 18. Sonntag im Jahreskreis (2. August 2020)

"In jener Zeit, als Jesus hörte, dass Johannes enthauptet worden war, zog er sich allein von dort mit dem Boot in eine einsame Gegend zurück.
Aber die Volksscharen hörten davon und folgten ihm zu Fuß aus den Städten nach.
Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen und heilte ihre Kranken.
Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät geworden. Schick die Leute weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen!
Jesus aber antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen!
Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische hier.
Er antwortete: Bringt sie mir her!
Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten und alle aßen und wurden satt.
Und sie sammelten die übrig gebliebenen Brotstücke ein, zwölf Körbe voll.
Es waren etwa fünftausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder."

Vollständiger Text Evangelium (Matthäus 14, 13-21) unter: www.bibleserver.com
Texte des Sonntags im Schott-Messbuch auf: www.erzabtei-beuron.de

Aus meinem Tourtagebuch

Als Jesus vom Boot ausstieg konnte er nicht wegsehen – er hat Mitleid und half den Menschen. Er schreitet ein. Wie oft haben wir schon eine solche Situation erlebt, in der wir denken: Hier muss ich einschreiten und darf nicht wegsehen. Ich muss etwas unternehmen und für andere da sein. Einen nächsten Schritt zu machen kostet aber oft Kraft und Überwindung.  Doch Mut tut gut! Und auch wenn man auf diesem Weg ängstlich oder skeptisch ist, dieses Evangelium zeigt uns, dass wir hoffen können. Auch die Jünger waren anfangs skeptisch und wollten die Menschen wegschicken. Doch die Brote und die Fische reichen aus und es bleibt sogar noch etwas über. Auch wenn es nicht immer der leichteste Weg ist, überwiegt am Ende die Freude über den getanen Schritt.  „Es aller Welt gut machen ist nicht möglich ... Allerdings darf man sich dadurch nicht von einer guten Sache abschrecken lassen, darf sich nicht mal den Mut beugen lassen; aber - unnötig Leid vom Halse halten ist eine gar praktische Lebensregel.“ – Adolph Kolping (KS 2, S.143)

Maria Betz, Jugendreferentin Kolpingjugend Diözesanverband Augsburg

Eintrag ins Gipfelbuch

Jesus, ich schaue auf zum Himmel wie du.

Mit dir lobe ich unseren himmlischen Vater und danke ihm.

Ich bringe mein Lebensbrot. Es ist nicht viel und manches ist zerbrochen. Gib mir alles das, was ich brauche, denn Du kannst den Hunger meines Lebens stillen.

Kolping-Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer

Musiktipp: There's hope (India arie)

Was für unterwegs...

"Wenn wir erst mit redlichem Willen und rüstigem Mute ans Werk gehen,
wird Gott schon bei uns sein.
Auf Gott vertraut und rüstig fortgebaut, wir alle zusammen,
denn der ist nicht wert, daß man ihm hilft, der sich nach Kräften nicht auch selber hilft.!

Adolph Kolping
 

Wer sehen will, wo das Gipfelkreuz steht, sich mit dem Finger auf der Karte auf den Weg machen möchte, kann hier dem Link folgen oder die GPS-Daten verwenden: 47°43'46.3"N 10°13'33.7"E