50 Jahre Kolping-Entwicklungszusammenarbeit

Soziale Gerechtigkeit durch Verbandsaufbau

Ein Blick in die Geschichte

Im Jahr 1967 hatte Papst Paul VI. in seiner Enzyklika „Popolorum progressio“ darauf hingewiesen, dass die soziale Frage des 19. Jahrhunderts zu einer internationalen sozialen Frage geworden sei und er forderte als Konsequenz eine die ganze Welt und alle Menschen mit in den Blick nehmende Solidarität.

Die Delegierten der Generalversammlung von Kolping International in Salzburg nahmen 1968 diesen Impuls auf, beschlossen die Gründung einer eigenen Fachorganisation für Entwicklungshilfe, den heutigen Kolping International Cooperation e.V. (früher: Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes e.V.). Dieser Koordiniert die Entwicklungszusammenarbeit von Kolping. Beim Einsatz im Bereich der internationalen Solidarität verfolgt das Kolpingwerk ein eigenes Konzept. Anknüpfend an den Beitrag des Kolpingwerkes bei der Lösung der sozialen Frage des 19. Jahrhunderts ist es bestrebt durch Aufbau von Katholischen Sozialverbänden einen wichtigen Beitrag zu leisten, um mehr soziale Gerechtigkeit in den einzelnen Ländern auf allen Kontinenten zu erreichen.

Partnerschaft mit Indien startet

Seit einem ersten Besuch vom Geschäftsführer des Kolpingwerkes Augsburg, Joachim Lehmann, und Diözesanvorstandsmitglied Heinz Gams 1977 in Indien unterstützt der bayerische Diözesanverband den Aufbau des Kolpingwerkes und die Entwicklungshilfeprojekte in Indien. Mit einem bescheidenen Beginn im Jahr 1962 im Dorf Worli in Mumbai hat sich Kolping India allmählich zu einer eigenständigen Gemeinschaft entwickelt, der heute über 40.000 Menschen in sechs indischen Bundesstaaten und 35 Diözesen / Regionen angehören, die sich gegenseitig unterstützen.

Durch Spargruppen und die Vergabe von Kleinkrediten können die Mitglieder des indischen Kolpingwerkes ihre persönliche Situation verbessern. Durch die Darlehn haben die indischen Kolpingmitglieder, die zumeist Frauen sind, die Möglichkeit ein kleines einkommenschaffendes Projekt zu beginnen (z.B. Produktion und Verkauf von Seife oder Kerzen). Darüber hinaus unterstützt das Kolpingwerk beim Bau von Häusern und Toiletten, um die Lebenssituation der Familien zu verbessern. Durch das sogenannte Milchviehprojekt können die Mitglieder die Ernährung verbessern und durch den Verkauf von Milch das Familieneinkommen aufstocken.Die Projekte werden durch die Entwicklungshilfe der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

Neben anderen Kolping-National- und Diözesanverbänden fördert Kolping in der Diözese Augsburg seit mehr als 45 Jahren die Projekte in Indien durch die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger. Durch den Bau eines Nationalzentrums in Chennai und den Bau von Regionalzentren und einer teilweisen Vermietung der Gebäude wurde bereits in der Vergangenheit erfolgreich ein Beitrag zur Finanzierung der Verwaltungskosten eigenständig erwirtschaftet.

Wachsender Verband mit innovativen Ideen

Kolping Indien ist, nach Deutschland, mittlerweile der zweitgrößte Nationalverband weltweit. Der Verband wächst und dies bringt neue Herausforderungen und Bedürfnisse mit sich. Das indische Kolpingwerk zeichnet aus, dass sie die Zeichen der Zeit erkennen und zeitgemäße und innovative Projekte entwickeln.

Dies unterstützen wir gerne!

Deine (Zu)Tat für Indien: das Eine-Welt-Dinner

Ran an die Kochlöffel! Ladet Eure Kolpingsfamilie, die Gemeinde oder Freunde zu einem Dinner ein und serviert ihnen ein festliches Menü mit Speisen aus der Einen Welt. So eine gemeinsame Kochaktion macht Spaß und ihr könnt damit sogar Spenden für das Bildungszentrum in Indien sammeln.

Gerne kommen wir zu euch und berichten z.B. nach dem gemeinsamen Essen über das Bildungszentrum. Den Vortrag könnt ihr gerne anfragen und buchen.  

Kolping-Bildungszentrum Indien: Wir bauen mit!

Spatenstich
Das Bildungszentrum entsteht
Öko-Landwirtschaft auf dem Gelände

Auf einem 6.600 Quadratmeter großen Grundstück ist im Dorf Keezhambi (Bundesstaat Tamil Nadu, Distrikt Kanchipuram) der Bau eines „Kolping Resource Centre“ geplant. Auf vier Etagen sollen bis zu 74 Personen in Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmern während der Tagungen übernachten können. Darüber hinaus verfügt das geplante Haus über mehrere Vortrags-, Schulungs- und Konferenzräume in unterschiedlicher Größe. Im Erdgeschoss ist ein Restaurant untergebracht, das extern verpachtet werden soll. Die Einnahmen aus der Verpachtung tragen zur Finanzierung des Nationalverbandes bei. Eine Wasserversorgung über einen eigenen Brunnen und einem Wasserturm ist beabsichtigt. Bei der Planung wird auf optimale Ausnutzung der natürlichen Beleuchtung und Belüftung wert gelegt. Die Nutzung von erneuerbarer Energie (z.B. Solaranlage) und des Regenwassers gehören zum Konzept des Hauses.

Standort

Keezhambi befindet sich 6 km westlich der Bezirkshauptstadt Kanchipuram und 76 km von der Landeshauptstadt Chennai entfernt und ist gut mit Straße und Schiene (6 km zum Bahnhof Kanchipuram – 70 km zum Flughafen Chennai) verbunden. Das Gelände liegt strategisch günstig am Nationalen Highway 4 (NH 4), der von Chennai nach Bangalore führt.

Kanchipuram ist mit fast 4 Mio. Menschen unter den 32 Distrikten in Tamil Nadu nach Chennai am zweiten Platz bezüglich der Einwohnerzahl. Durch die Nähe zur stark expandierenden Metropole Chennai erfährt der Distrikt Kancheepuram ein starkes Bevölkerungswachstum: Im Zeitraum zwischen 2001 und 2011 wuchs die Einwohnerzahl um 39 Prozent.

Zudem ist der Distrikt einer der am schnellsten wachsenden Industriestandorte mit großen Industrieparks und -komplexen, die vom Staat gefördert werden. Der National High Way von Chennai nach Bangalore wird als sechsspurige Straße ausgebaut und als Industriekorridor deklariert.

Eine Reihe von städtischen Bildungseinrichtungen sind nur wenige Kilometer vom Projektgelände entfernt. Auf Initiative der Regierung soll Kancheepuram zu einer Kultur-Erbe-Städte werden.

Seit Mai 2012 ist Kolping India Besitzer des Grundstückes. Seither wurden Vorarbeiten am Grundstück durchgeführt (z.B. Umzäunung, Auffüllen der Baufläche, Bau eines Wächterhäuschens mit Strom- und Wasseranschluss). Derzeit wird das Gelände als Mustergarten für Kräuter genutzt. Ca. 300 Pflanzen werden in einem Einkommen schaffenden Projekt angepflanzt. Im Juli 2015 wurde die ständige Kräuterausstellung von Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg eingeweiht. Die Ausstellung zieht seither jeden Tag viele Besucher an.

Geschichte

Im Oktober 2019 war Spatenstich für das Bildungszentrum. Dann schlug Corona jäh zu: kompletter Lockdown, keine Arbeiter, kein Material, dann kann es endlich losgehen, bevor infizierte Bauarbeiter die Baustelle zum erliegen bringen und irgendwie geht es dann doch vorwärts - mit Geduld.

Durch die Coronapandemie und die Rohstoffverknappung aufgrund des Ukrainekrieges explodieren die Baukosten weltweit und auch das Bildungszentrum ist davon betroffen. Es wird weitergebaut. Am 7. Juni 2023 weiht Generalpräses Msgr. Christoph Huber eingeweiht. Bei der Segnung sind auch Rev. Dr. A. Amalraj, Bischof von Udagamandalam und weitere Geistliche anwesend. Zu diesem Zeitpunkt ist lediglich die Eingangshalle fertig. Schulungsräume sowie Ausstattung, Übernachtungs-zimmer, Küche, Büroräume etc. fehlen noch. Damit die Schulungen für Kolpingmitglieder, aber auch der Vermietungsbetrieb starten kann, werden noch drin-gend Spendengelder für die Restfinanzierung ge-braucht. 

 

Nutzen des Kolping-Bildungszentrums

  • Bildungszentrum für den internen Schulungsbedarf – Nebeneffekt Kostensenkung
  • Bildungszentrum für neue Projekte von Kolping India (z.B. landwirtschaftliches Trainingscenter, Transgender-Projekt)
  • Vermietung der Tagungs- und Konferenzräume z.B. an gemeinnützige Organisationen
  • Fremdvermietung für Tagungen, Versammlungen und Feiern

Ziele

  • Stärkung der organisatorischen Selbständigkeit, damit gegenwärtige und zukünftige Projekte von Kolping India durchgeführt werden können
  • Entwicklung der lokalen Ressourcen zum sozialen Wohl (Humanressourcen, Finanzen, Infrastruktur)

Spendenkonto

Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger
Spendenzweck: „Bildungszentrum Indien“
LIGA Bank
IBAN: DE64 7509 0300 0000 1477 70
BIC: GENODEF1M05

Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger
Verwendungszweck:
Bildungszentrum Indien
IBAN: DE64 7509 0300 0000 1477 70
BIC: GENODEF1M05

Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg
Frauentorstraße 29
86152 Augsburg
Telefon: +49 821 3443 134