Aus der Hand geben
„Ist Jesus Christus der Sohn Gottes, dann ist er auch der Heiland der Welt, dann bedarf die Welt einer Heilung, und dann hat er ihr auch wirklich die Heilung gebracht, nicht nur diesem und jenem, sondern der ganzen Welt.“
Adolph Kolping
Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Bildbetrachtung
In manchen Kirchen schmücken die Bilder eines Triptychons den mittelalterlichen Flügelaltar. Er befindet sich oberhalb des Altartisches am Hochaltar, wo früher der Priester die heilige Messe mit dem Rücken zum Volk Gottes gefeiert hat. Seit der Liturgiereform vor fast 60 Jahren gibt es in den meisten Kirchen einen Volksaltar. Um den Zusammenhang von Altarbild und Messfeier zu verdeutlichen, haben wir diese kleine Installation geschaffen. Die Hostienschale mit Brot und der Kelch mit Wein erinnern an die Eucharistiefeier.
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Deutung
Aus den bekannten Gründen werden zurzeit die Messen nicht in realer Gemeinschaft gefeiert. Wir sind verwiesen auf das Mitfeiern im Fernsehen und den anderen Medien. Es gibt auch verschiedene Hilfen und Anleitungen für die Feier von Gottesdiensten in der familiären Hausgemeinschaft. Unser Kolpingpräses Wolfgang Kretschmer hat in den vergangenen 14 Tagen in der Kolpinghauskapelle die heilige Messe allein gefeiert und dabei die Anliegen der Kolpingschwestern und Brüder vor Gott ins Gebet gebracht. Jede Messfeier macht uns bewusst: wir Menschen haben unser Leben nicht selbst in der Hand. Das wird deutlich in einer unscheinbaren Geste des Priesters. Bei der Gabenbereitung, nach den Wandlungsworten und am Ende des Hochgebetes hebt er das Brot und den Wein in die Höhe. Brot und Wein sind Sinnbild für das menschliche Leben mit allem, was dazu gehört. Mit dem Erheben der Gaben sagen wir: Gott, ich vertraue dir alles an. Ich halte mein Leben nicht krampfhaft fest in meiner Hand. Ich vertraue darauf, dass du die Gaben, mein Leben und unsere Welt verwandelst. Wir glauben an deine österliche Auferstehungskraft, die stärker ist als der Tod.
In diesen Tagen, wo spürbar wird, wie wenig wir alles in der Hand haben, kann in uns die Sehnsucht nach dem „Brot des Lebens“ wachsen.
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Biblisches Wort (Mt 14, 17-20a aus dem Evangelium der Brotvermehrung)
Die Jünger sagten zu Jesus: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische hier. Jesus antwortete: Bringt sie mir her! … Und Jesus nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten und alle aßen und wurden satt.
Gebet
Herr, in deine Hand lege ich voll Vertrauen meinen Geist (vgl. Ps 31,6). Mit Jesus erheben wir unsere Hände und Augen zum Himmel und beten:
- Für die Kolpingsfamilien und alle Kolpingeinrichtungen, die sich als Solidargemeinschaft wahrnehmen.
- Für das Kolpingwerk in unseren Partnerländern Ungarn, Südafrika und Indien und weltweit.
- Für die Krisenzeit, die noch vor uns liegt, und all die Herausforderungen, die noch auf uns zukommen werden.
- Für die Menschen auf der Flucht und alle, die in den Flüchtlingslagern ausharren.
- Für die Menschen in den Ländern, deren Gesundheitssysteme unterentwickelt sind.
- Für die Menschen, die mir am Herzen liegen: N.N.
Vater unser
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Gebet der Kolpingsfamilie
Herr Jesus Christus, deine Botschaft zu verkünden und sie in die Tat umzusetzen, ist dein Auftrag an die Kirche.
Wir danken dir für dein Vertrauen, das du in die Menschen gesetzt hast.
Wir danken dir für den Menschen Adolph Kolping, der uns in dieser Aufgabe zum Vorbild wurde.
Gib uns die Gaben, durch die er sein Werk prägte:
Gläubigkeit und Selbstvertrauen,
Lebensernst und Freude,
Selbstverantwortung und Solidarität,
Geschichtsbewusstsein und Fortschrittswille.
Stärke unseren Glauben, damit wir der Welt und ihren Forderungen nicht ausweichen.
Wecke in uns die Hoffnung, dass wir Freude verbreiten, wo wir uns um Menschen bemühen.
Festige die Liebe, dass wir verantwortungsvoll mitarbeiten an der Entwicklung der Kirche und einer menschlichen Gesellschaft.
Unsere Gemeinschaft im Kolpingwerk soll ein Anfang sein für dein kommendes Reich.
Wir sind bereit.
Amen.
Segensgebet
Der Herr segne und behüte uns, wenn Angst uns befällt und uns lähmt. Amen.
Er lasse sein Angesicht über uns leuchten und öffne unsere Augen für das Gute und Schöne. Amen.
Der Herr erhebe sein Angesicht über uns und lasse uns spüren, dass er uns in seinen Händen hält. Amen.
Darum bitten wir den liebenden und barmherzigen Gott, den Vater, den Sohn und den Hl. Geistes. Amen.