Heimat gefunden

Seit 20 Jahren eigenes Domizil

zurück

29.09.2014

In diesem jährt es sich zum 20stenmal, dass die Kolpingsfamilie Lindau am Langenweg ein eigens Domizil hat. Einweihung war am 19.03.1994 (Josefstag) durch Präses Günther Weber. Die treibende Kraft dazu war der damalige 1. Vorsitzende der Kolpingsfamilie Lindau, Albert Platter.

Zuerst hat Albert Platter versucht, das ehemalige Kolpinghaus, das Haus „Schlechterbräu“ in der Grub 28, auf der Insel, zurückzuerwerben. Dieses Gebäude gehörte seit 1919 dem katholischen Gesellenverein, bis zu seiner erzwungenen Auflösung. Als 1936 die Nationalsozialisten den Katholischen Gesellenverein verboten hatten, wurde das Gesellenhaus der Stiftspfarrei überschrieben. Andersfalls wäre das Anwesen von den Nazionalsozialisten konfisziert worden. Nach dem Krieg verkaufte Stiftspfarrer Monsignore Franz Löckher das Vereinshaus wegen zu großer Belastungen an Lorenz Schlechter und die Inselbrauerei.

Irgendwann sagte Albert Platter seinen Vorstandsmitgliedern, er hätte jetzt ein passendes Objekt gefunden: ein Haus mit Gaststätte am Langenweg.

Die Verhandlungen konnten beginnen, das Kolpingbildungswerk mit dem damaligen Geschäftsführer des Kolpingbildungswerkes Augsburg (KBW) Joachim Lehmann, hat sich auch beteiligt, denn das KBW war ebenso auf der Suche nach einem geeigneten Objekt.

User langjähriges Mitglied Martha Hillermeier, stellte schließlich den Kontakt her zur Besitzerin des Hauses, Frau Else Göttler. Martha Hillermeier war die Nichte von Frau Göttler.

Obwohl es noch andere Interessenten (z. B. auch die Inselbrauerei) gab, bekam die Kolpingsfamilie Lindau den Zuschlag für den Kauf des Anwesens. Ein anderer Bauträger wollte alles abreißen und einen Wohnblock erstellen und er wollte auch mehr bezahlen.

Vielleicht war für Frau Göttler auch entscheidend, dass sie im Haus bleiben konnte und für ihre Wohnung im ersten Stock ein lebenslanges Wohnrecht eingeräumt bekam.

Der Vater von Else Göttler, Wilhelm Göttler, war ein Kolpingsmitglied, ebenso wie der Vater von Martha Hillermeier. So etwas verbindet.

Von diesem Zeitpunkt an wurde ein ganzes Jahr jedes Wochenende im und am Haus von den Lindauer Kolpingern ehrenamtlich gearbeitet. Die Männer haben meist das Handwerkliche unter der Anleitung des Architekten und Kolpingbruders Heinrich Gierer geschafft und die Frauen haben für das leibliche Wohl der Arbeitenden gesorgt. Es wurde gekocht und Brotzeiten gebracht und es wurden zahllose Kuchen gebacken.

Es wurden unzählige freiwillige Arbeitsstunden geleistet und Unmengen Schutt weggebracht. Es gibt Fotos, wo einige Arbeiter über und über mit Staub bedeckt sind.

Ohne das große Engagement von den vielen Helfern, wäre das nicht möglich gewesen und die Kolpingsfamilie Lindau ist froh und dankbar dafür, dass sie das Kolpinghaus in der heutigen Form hat.

Übrigens ist der Wirt des Gasthofes Langenweg, Christos Koinaris, auch seit 20 Jahren hier. Er hat also auch Grund zum Feiern und die Kolpingsfamilie Lindau möchte an dieser Stelle ihren Dank aussprechen an Christos Koinaris und sein Team für die immer sehr gute Zusammenarbeit.

Klaus Lingenhöl
29.09.2014
zurück